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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Forscher beweisen: Plastik hilft bei der Bienenzucht

Technologische Fortschritte liefern unserer Welt gute Ergebnisse die bestimmten Gruppen zugutekommen, dazu gehören vor allem die Menschen und ... die Bienen. Forscher in Deutschland haben eine bessere Methode zur Aufzucht von Bienenlarven im Labor entwickelt. Ihr in der Zeitsc...

Technologische Fortschritte liefern unserer Welt gute Ergebnisse die bestimmten Gruppen zugutekommen, dazu gehören vor allem die Menschen und ... die Bienen. Forscher in Deutschland haben eine bessere Methode zur Aufzucht von Bienenlarven im Labor entwickelt. Ihr in der Zeitschrift Methods in Ecology and Evolution präsentierter Ansatz wird den Wissenschaftlern bei der Untersuchung der Frage helfen, warum die Bienenvölker schrumpfen. Es ist bekannt, dass Bienen durch ihre unschätzbaren Bestäubungsaktivitäten bei Nutzpflanzen eine entscheidende Rolle für die Sicherung unserer Lebensmittelversorgung spielen. Aber die Bienenvölker schrumpfen stark - ein Problem, das die Forscher zu lösen versuchen. Vor allem im Labor kämpfen sie dabei gegen eine Kombination verschiedener Faktoren: Chemikalien in der Landwirtschaft, Verlust von Lebensraum sowie Krankheiten. Hier treten die Forscher von der Universität Würzburg auf den Plan, deren innovative Idee dabei helfen kann, Honigbienenlarven in einem Kästchen zu züchten, was für die Forschungen zum Bienensterben eine enorme Erleichterung bringen würde. Bisher erforderte das Züchten im Labor eine Art aufwändige "Verpflanzung", bei der winzige Bienenlarven im ersten Entwicklungsstadium (rund 1 Millimeter lang) mithilfe von Pinseln, Federn oder Nadeln gesammelt werden. Außerdem überleben viele der kleinen Larven den Stress des ruppigen Ortswechsels nicht. "Um den lebenswichtigen Dienst der Bestäubung zu erhalten, werden neue methodische Entwicklungen im Bereich der Forschung zu den Ursachen des aktuellen globalen Bienensterbens benötigt", so die Autoren der Studie. "Insbesondere brauchen wir robuste Labormethoden zur Beurteilung der negativen Auswirkungen auf die Brut von Honigbienen. Aus statistischer Sicht muss bei der Analyse ökotoxikologischer Daten außerdem die gemeinsame Herkunft von Testexemplaren berücksichtigt werden." Die von den Forschern entwickelte Methode erfordert keine Verpflanzung der Honigbienenlarven und somit keine direkte Manipulation der Larven. Sie ermöglichten es der Bienenkönigin, ihre Eier direkt in eine Art künstliche Wabe aus Plastik zu legen, die etwa die Größe einer Zigarrenkiste hatte. Damit waren die Larven in Sicherheit. Die Plastikwaben werden bei der professionellen Zucht von Bienenköniginnen genutzt, und die Forscher stellten fest, dass diese Waben die Aufzucht von Larven erleichtern und positive Ergebnisse gewährleisten. "Die künstliche Wabe hat ein sechseckiges Muster und besitzt 110 Zellen, die den typischen Wachswaben gleichen", erklärt der Leitautor der Studie, Harmen Hendriksma. "Die Königin legt ihre Eier direkt in diese kleinen Plastikzellen, die auf der Rückseite kleine abnehmbare Näpfe hat, mit denen wir die Larven einsammeln können, ohne sie berühren zu müssen." Dr. Hendriksma kam auf die Idee, die Plastikwaben im Labor einzusetzen, nachdem er ein niederländisches Unternehmen besucht hatte, dass Honig für medizinische Zwecke herstellt. "Wie viele Menschen bin ich ein bisschen faul und suchte nach einer schnelleren, einfacheren Möglichkeit für die Aufzucht von Honigbienen im Labor", sagt er. "Als ich die Kunststoffwaben ausprobierte, stellte sich heraus, dass sie einfach perfekt geeignet sind." Durch den Einsatz der künstlichen Waben überlebten 97% der Larven und die Forscher konnten in 90 Minuten über 1000 Larven sammeln. Diese neueste Technik könnte auch die Qualität der Bienenforschung verbessern, insbesondere weil die Ergebnisse aus verschiedenen Labors direkt miteinander vergleichbar werden. Die Forschungsergebnisse zeigen auch, dass die Anwendung statistischer Methoden aus anderen Bereichen der Ökologie Bienenforschern dabei helfen kann, mehr positive Analysen zu erhalten. "Bienenforschung ist wie ein Wettrüsten, bei dem Forscher versuchen bei ihren Beobachtungen mit den neu entstehenden Risiken für Bienen mithalten zu können", erklärt Dr. Hendriksma. "Weil so viele Faktoren - wie etwa Umweltverschmutzung, neue landwirtschaftliche Pestizide, Bienenkrankheiten, sich verändernde Lebensräume und Bienengene - beim Bienensterben eine Rolle spielen könnten, brauchen wir bessere Möglichkeiten für die Analyse unserer Ergebnisse."Weitere Informationen unter: Universität Würzburg: http://www.uni-wuerzburg.de/startseite/ Methods in Ecology and Evolution: http://www.methodsinecologyandevolution.org/view/0/index.html

Länder

Deutschland

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