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Mobil- und Individualkommunikation Europa auf dem Vormarsch

Die Kommission hat eine Mitteilung über Mobilkommunikation und Personal Communications [KOM/94/492] angenommen, die dem Europäischen Parlament und dem Rat vorgelegt wird. Das darin enthaltene Aktionsprogramm umfaßt u. a. folgende Maßnahmen: - uneingeschränkte Anwendung der We...

Die Kommission hat eine Mitteilung über Mobilkommunikation und Personal Communications [KOM/94/492] angenommen, die dem Europäischen Parlament und dem Rat vorgelegt wird. Das darin enthaltene Aktionsprogramm umfaßt u. a. folgende Maßnahmen: - uneingeschränkte Anwendung der Wettbewerbsregeln; - Aufstellung eines Verhaltenskodex für Dienstanbieter; - uneingeschränkter Marktzugang für Dienstanbieter; - Förderung der Verfügbarkeit von Frequenzen und Rufnummern; - Förderung von Schwerpunktprogrammen zur Erleichterung des Marktzugangs für neue Mobiltechnologien. Ferner sind flankierende Maßnahmen vorgesehen zur Festlegung von Gesundheits- und Sicherheitsnormen sowie zur Minimierung der Auswirkungen der Mobilkommunikation auf die Umwelt. Martin Bangemann zufolge sei die Mobilität ein zentrales Merkmal der Europäischen Union, die ja auf dem freien Verkehr von Personen, Dienstleistungen, Waren und Kapital beruhe. Die Aussichten europaweiter fortgeschrittener Mobilkommunikationsnetze und -dienste werde dazu beitragen, die Vision der Informationsgesellschaft zu verwirklichen. Die Mitteilung der Kommission ist das Ergebnis umfassender Beratungen, an denen sich über 250 Organisationen mündlich oder schriftlich beteiligt hatten. In vielen Fragen wurde ein allgemeiner Konsens gefunden, z. B. bei der Notwendigkeit der Abschaffung ausschließlicher und besonderer Rechte und bei der Strategie im Hinblick auf die Rahmenbedingungen für Personal Communications. In anderen Bereichen gingen die Meinungen auseinander, insbesondere bei der künftigen Entwicklung der Regulierungspolitik. Mit Ausnahme der Mehrzahl der Betreiber fester Netze gab es eine breite Unterstützung für das frühzeitige Vorgehen in bezug auf Liberalisierung und direkten Zusammenschluß. In der Praxis werden Mobildienste zunehmend auf einer Wettbewerbsgrundlage bereitgestellt; z. B. haben die Anwender in fast allen Mitgliedstaaten die Wahl zwischen wenigstens zwei digitalen Mobiltelefonsystemen. In den wenigen Mitgliedstaaten, wo dies noch nicht der Fall ist, wird von den Unternehmen ein zweites Netz geplant. Bangemann machte deutlich, daß sich das Mobiltelefon durch die treibende Kraft von Wettbewerb und pragmatischer Liberalisierung entwickelt habe. Wir seien weiter fortgeschritten als unsere ausländischen Mitbewerber und sollten diesen Vorsprung halten. Die Mobilkommunikation ist derzeit der am schnellsten wachsende Bereich im Telekommunikationssektor. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Teilnehmer enorm gestiegen, insbesondere bei der zellularen Mobiltelefonie. In Europa gibt es heute über 11 Mio. Benutzer von zellularen Mobiltelefonen; das sind 3 Mio. mehr als zur Zeit der Erstellung des Grünbuchs über Mobilkommunikation. Ferner gibt es über 8 Mio. Benutzer anderer Mobilkommunikationsdienste, insbesondere Funkruf und sogenannte private Mobilfunksysteme. Man rechnet damit, daß es bis zum Jahr 2000 nahezu 40 Mio. Benutzer in der Europäischen Union geben wird, und daß ihre Zahl aufgrund der zunehmenden Expansion bei den individuellen Kommunikationsdiensten bis zum Jahr 2010 auf 80 Mio. anwachsen könnte. Die "Beweglichkeit" der Kommunikation wird zu einem normalen Bedürfnis des Geschäftslebens, wobei die Benutzer von Managern multinationaler Unternehmen über Handelsvertreter bis hin zum Auslieferungs- und Reparaturpersonal reichen. Parallel zur Integration von Sprache, Daten und Bildern in die neuen Multimedien- und Online-Dienste entsteht eine Individualkommunikationsumgebung, in der die herkömmliche Unterscheidung von festen und mobilen Netzen und Diensten verschwinden wird. Mobiltechnologien werden es den traditionellen Betreibern erleichtern, alle Haushalte mit preisgünstigeren Kommunikationsdiensten zu versorgen, während sich die heutigen Mobilfunkbetreiber neben den traditionellen Telekommunikationsunternehmen entwickeln werden, um nationale und europaweite Netze und Dienste bereitzustellen.