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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Wissenschaftler entdecken vier neue Prachtkäfer

Ein Forscherduo aus der Tschechischen Republik hat vier neue Prachtkäferarten (Buprestidae) entdeckt. Die im Fachjournal ZooKeys vorgestellte Forschungsarbeit weist nach, dass die Gattung Philanthaxia, die erstmals 1864 anhand von Philanthaxia curta von Deyrolle beschrieben un...

Ein Forscherduo aus der Tschechischen Republik hat vier neue Prachtkäferarten (Buprestidae) entdeckt. Die im Fachjournal ZooKeys vorgestellte Forschungsarbeit weist nach, dass die Gattung Philanthaxia, die erstmals 1864 anhand von Philanthaxia curta von Deyrolle beschrieben und 1997 durch den tschechischen Wissenschaftler Svatopluk Bílý überarbeitet wurde, vor allem im Orient verbreitet ist, wobei ein paar Arten mit einer Reichweite bis in ozeanische Gebiete eine Ausnahme bilden. Mit dem neuesten Fund liegt die Gesamtzahl der der Gattung Philanthaxia zuzuordnenden Arten nun bei 65. "Alle neuen Arten gehören zur Gattung Philanthaxia", erklärt Koautor Oto Nakládal vom Institut für Forstschutz und Jagdwirtschaft an der tschechischen Universität für Landwirtschaft in Prag, der mit Hauptautor Dr. Bílý - auch von dieser Universität - zusammenarbeitete. "Vor Veröffentlichung dieser Studie waren 61 Arten dieser Gattung bekannt. Derzeit umfasst sie 65 Arten mit einer überwiegenden Verbreitung in Südostasien, mit Ausnahme von zwei Arten in der südwestpazifischen Region." Die neue Art P. Pseudoaenea ist in Thailand beheimatet. Auf den indonesischen Inseln Borneo, Lombok und Sumatra fand man die Arten P. jakli, P. chalcogenioides und P. lombokana. Die beiden Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Biologie all dieser Arten wie auch zum Beispiel die Wirtspflanzen unbekannt sei, da alle Exemplare von Einheimischen gesammelt wurden. Das Zweierteam beschreibt in seiner Veröffentlichung, dass P. Pseudoaenea zu der Gruppe von Arten mit flacher oder eingedrückter Stirn, breitem Schildchen und stark bezahnten Tarsalkrallen gehört. Philanthaxia jakli ist ein Mitglied der Artengruppe mit ähnlicher Stirnregion und vergleichbarem Scutellum, einfachen Tarsalkrallen und einer grüngoldenen Rückenfärbung. Philanthaxia chalcogenoides ähnelt in der Form des Körpers, der Färbung und einem deutlichen Spiegeleffekt an den Deckflügeln einigen Arten der Gattung Chalcogenia (Anthaxiini). Dieser Käfer unterscheidet sich von seinen Artgenossen durch die außergewöhnliche pronotale Skulptur und durch den auffälligen Spiegeleffekt entlang der Elytralnaht. Philanthaxia lombokana ist Teil der Gruppe von Arten mit einfachen Tarsalkrallen, breiter eingedrückter Stirnfläche und breitem Schildchen. Die Forscher beschreiben außerdem den Sexualdimorphismus von Philanthaxia iris, einer Art, die ursprünglich auf Grundlage eines einzigen Weibchens von der indonesischen Insel Java vorgestellt wurde; männliche Exemplare waren zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar. Ein einheimischer Sammler konnte jedoch ein Exemplar von Java beisteuern und so war das Team in der Lage, auch ein Männchen zu beschreiben. Die Käferfamilie ist nach ihren atemberaubenden, glänzenden Farben und dem auffälligen Körper benannt. Die Krabbler sind von mittlerer Größe - von 6,2 bis 9,8 Millimeter - und haben sub-elliptische und mäßig konvexe Formen. Die Rückenflächen sind schwarz und bronzefarben oder schwarz und bronze mit einem violetten Schimmer an den Seiten. Antennen und Beine sind schwarz und violett, und die Oberfläche des Hinterleibs ist bronzefarben, während sich die ventrale Oberfläche schwarz und violett zeigt. Forscher weltweit warnen, dass "Hotspots" der Artenvielfalt wie in Südostasien angesichts der steigenden Aussterberaten, die durch schnelle Veränderungen der natürlichen Lebensräume ausgelöst werden, eine große Rolle spielen. Viele Arten seien bedroht oder bereits ausgestorben, ohne dass die wissenschaftliche Gemeinschaft überhaupt etwas davon wüsste, betonen Experten. "Die Menschheit ist nicht einmal in der Lage, die mit dem Artensterben verbundenen tatsächlichen Verluste zu bewerten", so Dr. Nakládal, "da jede einzelne Art normalerweise das Ergebnis Jahrmillionen währender Evolution und Anpassung ist und deshalb eine einzigartige Rolle innerhalb der Ökosysteme einnimmt."Weitere Informationen erhalten Sie unter: Tschechische Universität für Landwirtschaft Prag: http://www.czu.cz/en/ ZooKeys: http://www.pensoft.net/journals/zookeys/

Länder

Tschechien

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