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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Auch niedrige Insektizidkonzentrationen stellen Risiko für Bienen dar

Forscher in Frankreich entdeckten, dass Honigbienen ein höheres Risiko tragen, durch Nosema ceranae-Infektionen (N. ceranae) zu sterben, wenn sie niedrigen Konzentrationen von Insektenvernichtungsmitteln ausgesetzt sind, so geht es aus einem Bericht im Fachblatt PLoS ONE hervo...

Forscher in Frankreich entdeckten, dass Honigbienen ein höheres Risiko tragen, durch Nosema ceranae-Infektionen (N. ceranae) zu sterben, wenn sie niedrigen Konzentrationen von Insektenvernichtungsmitteln ausgesetzt sind, so geht es aus einem Bericht im Fachblatt PLoS ONE hervor. Die Ergebnisse stützen die These, dass das vermehrte Auftreten von N. ceranae in Kombination mit hohen Pestizidkonzentrationen zum Untergang von Bienenvölkern beitragen könnte. In Frankreich züchten rund 70.000 Imker und Hobbyimker Honigbienen (Apis mellifera). Experten und Laien gleichermaßen haben erkannt, welch wichtige Rolle Bienen für die Umwelt spielen, insbesondere für die Funktion von Ökosystemen und die landwirtschaftliche Produktivität. Bienenvölker fallen jedoch seit einigen Jahren einer mysteriösen Krankheit zum Opfer, sodass Tausende von ihnen jährlich verschwinden - die Ursachen hierfür sind jedoch mehr oder weniger unklar. Im Lauf der Zeit gelangten verschiedene Theorien in Umlauf. Beispielsweise gehen einige europäische und amerikanische Forscher davon aus, dass der durch den Klimawandel bedingte Verlust der Artenvielfalt und eine schwindende Nahrungsgrundlage das Problem verschärft haben. Andere Meinungen besagen, dass die Zunahme an Monokulturen und die Veränderung der Landschaft sowie Krankheitserreger wie Faulbrut und Varroatose dafür verantwortlich sind. Forschern zufolge liegen zwar ausreichende Daten über die Auswirkungen von Nahrungsmangel, Parasiten und chemischen Substanzen auf die Gesundheit von Honigbienen vor, jedoch konnte keiner dieser Faktoren als alleiniger Auslöser für den Rückgang der Bienenpopulationen dingfest gemacht werden. Den kombinierten Effekten der verschiedenen Faktoren sollte in weiteren Studien auf den Grund gegangen werden, sind sich die Bienenexperten einig. In diesem Sinne befassten sich Forscher vom Laboratoire Microorganismes: Génome et Environnement (LMGE, CNRS/Universit‚ Blaise Pascal Clermont-Ferrand 2) und Laboratoire de Toxicologie Environnementale (LTE, INRA Avignon) in Frankreich mit den Wechselwirkungen zwischen Pathogenen und Toxinen auf die Bienengesundheit. Sie besprühten frisch geschlüpfte Bienen, die zum Teil gesund, zum Teil mit N. ceranae infiziert waren, mit niedrig dosierten Insektiziden. Wie sich herausstellte, starben die mit N. ceranae infizierten Bienen, wenn sie permanent dem Insektizid ausgesetzt waren. Auch durch nicht-tödliche Dosierungen blieben die Bienen nicht verschont. Wie die Forscher betonen, wurde dieser kombinierte Effekt auf die Bienenmortalität nachgewiesen anhand der täglichen Exposition gegenüber extrem niedrigen Dosierungen (mehr als 100 Mal weniger als die LD50 (d.h. die Dosierung, die bei 50% einer Population zum Tod führt) für jedes Insektizid. Dieser Synergieeffekt ist nicht abhängig von der Art des Insektizids, da die beiden aktiven Substanzen Fipronil und Thiacloprid, um die es im Versuch ging, verschiedenen Substanzgruppen angehören. Experten waren jedoch nicht in der Lage, die Mechanismen zu identifizieren, die die Synergie herbeiführten. In der jüngsten Studie haben die Forscher gezeigt, wie die Wechselwirkung zwischen Nosema-Infektionen und Insektiziden ein neues Risiko für Bienenvölker generiert, und damit Aufschluss über die bislang ungeklärte Ursache für das anhaltende Sterben von Bienenvölkern gegeben. Die Studie zeigt zudem, dass Dosierungen von Insektiziden, auch wenn sie als nicht tödlich gelten, die Mortalität von Organismen erhöhen können, wenn diese von Parasiten infiziert und damit deutlich geschwächt sind. All dies verdeutlicht, wie viel noch getan werden muss, um das Management und den Schutz von Bienenvölkern voranzutreiben und zu verbessern, so die Forscher.Weitere Informationen finden Sie unter: PLoS ONE: http://www.plosone.org/home.action Laboratoire Microorganismes: Génome et Environnement: http://www.univ-bpclermont.fr/article148.html

Länder

Frankreich

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