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Gemeinsame Leitlinien zur Bestimmung der Geschlechtsreife bei Fischen

Ein internationales Forscherteam unter Leitung des Nationalinstituts für aquatische Ressourcen der Technischen Universität Dänemark (the National Institute of Aquatic Resources at the Technical University of Denmark , DTU Aqua) untersucht, wie sich die Geschlechtsreife bei Fis...

Ein internationales Forscherteam unter Leitung des Nationalinstituts für aquatische Ressourcen der Technischen Universität Dänemark (the National Institute of Aquatic Resources at the Technical University of Denmark , DTU Aqua) untersucht, wie sich die Geschlechtsreife bei Fischen nach standardisierten Maßstäben bestimmen lässt. Die Erstellung und Umsetzung entsprechender Leitlinien, in diesem Fall für Sprotten und Heringe, würde eine weltweit einheitliche Bestimmung der Geschlechtsreife ermöglichen und dazu beitragen, Fischbestände sehr viel genauer zu erfassen. In aller Welt prüfen Biologen im Labor und an Bord von Forschungsschiffen, wie weit Eierstöcke und Hoden der Fische entwickelt sind, und bestimmen daran Geschlecht und Geschlechtsreife der Tiere (maturity staging). So wird geklärt, in welchem Stadium des Reproduktionszyklus sich der Fisch befindet, und ob er geschlechtsreif ist und Nachkommen zeugen kann. Um Alter und Reife zu bestimmen, genügt ein kurzer Blick auf die Genitalien der Fische. Durch Bestimmung von Alter und Geschlecht kann auch ungefähr der Laicherbestand eingeschätzt werden, sodass es möglich ist, Fangquoten auszugeben. Den Forschern der DTU Aqua zufolge kann anhand von Fangproben aus dem Fischbestand einer Art in einem bestimmten Gebiet die Größe des Laicherbestandes ermittelt werden. Damit könnten auch wissenschaftlich gesicherte Aussagen über die Größe der künftigen Generation und künftiger Fischbestände getroffen werden. Wie es im Bericht heißt, sei es nur dann möglich, die Fischbestände zuverlässig einzuschätzen, wenn Forschungseinrichtungen in aller Welt einheitliche Standards zur Bestimmung von Alter und Geschlecht zur Verfügung stünden. Mit diesem Ziel organisierten die Forscher von DTU Aqua den Workshop "Maturity Staging of Herring and Sprat", zu dem 40 Biologen aus 15 europäischen Ländern geladen waren, und in dessen Rahmen man sich auf allgemeine Leitlinien zur Bestimmung von Alter und Geschlecht dieser beiden Fischarten einigte. Die Teilnehmer des Workshops erfassten und präparierten Eierstöcke und Hoden von Hering und Sprotte, und führten an jeder Probe histologische Untersuchungen durch. Anhand der histologischen Befunde ließen sich genaue Aussagen zur Geschlechtsreife der Fische treffen, und es konnten einheitliche Maßstäbe für Hering und Sprotte erstellt werden. Ergänzt wurde dies durch Abbildungen und Beschreibungen der einzelnen Reifestadien. "Der Workshop fand unter Schirmherrschaft des Internationalen Rates für Meeresforschung (International Council for the Exploration of the Sea, ICES) statt, der damit für eine weltweit einheitlichere Bestimmung der Geschlechtsreife von Heringen und Sprotten eintrat", erklärt Dr. Jonna Tomkiewicz, Forschungsleiterin bei DTU Aqua. Finanziert wurde der Workshop unter der Datenerhebungsrahmenregelung der EU. Die Bestimmung von Alter und Reife von Fischen sei eine schwierige Aufgabe, wie Dr. Tomkiewicz erklärt: "Die Geschlechtsreife eines Fisches zu bestimmen, ist mitunter nicht leicht … insbesondere, wenn der Fisch noch nicht voll entwickelt ist. So kann es vorkommen, dass sich Biologen bei ein und demselben Fisch uneinig über das Stadium der Geschlechtsreife sind. Ein Forschungsinstitut stellt fest, dass der Fisch kurz vor dem Ablaichen ist, das andere geht beim gleichen Fisch keineswegs davon aus." Und Dr. Tomkiewicz kommt zu dem Schluss: "Die von den Biologen aus 15 Ländern getroffene Regelung, zuverlässige Kriterien zur Bestimmung der Geschlechtsreife zu erstellen, wird die künftige Vorgehensweise weltweit deutlich vereinfachen. Die Teilnehmer waren sehr engagiert und der Workshop hat viel Neues gebracht. Ich hoffe, dass die allgemeinen Leitlinien für Hering und Sprotte die Qualität der Datenerfassung verbessern und somit dazu beitragen, Bestände realistischer einzuschätzen."Weitere Informationen finden Sie unter: DTU Aqua: http://www.aqua.dtu.dk/English.aspx(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Dänemark