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Zusammenhang zwischen gesundem Altern und neurodegenerativen Erkrankungen

Ein internationales Forscherteam, das teilweise von der EU finanziert wird, hat neue Informationen vorgelegt, die einen Zusammenhang zwischen gesundem Altern und neurodegenerativen Erkrankungen, einschließlich Alzheimer, herstellen. Die Forschung wurde zum Teil durch das CLIP-...

Ein internationales Forscherteam, das teilweise von der EU finanziert wird, hat neue Informationen vorgelegt, die einen Zusammenhang zwischen gesundem Altern und neurodegenerativen Erkrankungen, einschließlich Alzheimer, herstellen. Die Forschung wurde zum Teil durch das CLIP-Projekt ("Mapping functional protein-RNA (ribonucleic acid) interactions to identify new targets for oligonucleotide-based therapy") finanziert, das mit einer Finanzhilfe aus dem Programm für Nachwuchsforscher (Starting Grant) des Europäischen Forschungsrats in Höhe von 900.000 EUR unter dem Siebten Rahmenprogramm der EU (RP7) gefördert wurde. Die Finanzhilfe wird bis 2013 gewährt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Genome Research präsentiert. Zwei der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen sind die Alzheimer-Krankheit und die frontotemporal lobäre Degeneration (FTLD). In dieser jüngsten Studie untersuchten Forscher unter der Leitung des Labors für Molekularbiologie des Medical Research Council (MRC) im Vereinigten Königreich Veränderungen in der Genexpression im alternden und im kranken Gehirn. Ihre Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Biologie der normalen Alterung und neurodegenerativer Erkrankungen. Obwohl Forscher in früheren Studien bereits herausgefunden haben, wie Veränderungen in den Genen im Gehirn gelesen oder exprimiert werden, wenn der Mensch entweder altert und / oder eine neurodegenerative Erkrankung entsteht, hat bisher niemand in einer einzigen Studie die Veränderungen der Genexpression bei gesunden alternden Menschen mit denen von kranken alten Menschen verglichen. Für die Zwecke dieser Studie untersuchte und verglich das Team Veränderungen bei der Genexpression, die mit dem Altern und mit Krankheiten verbunden sind, in einer Region des Gehirns, die, so Experten, sowohl bei Alzheimer als auch bei FTLD betroffen ist. Sie verglichen Proben von gesunden Probanden zwischen 16 und 102 Jahren, mit Proben von erkrankten Personen. Die Forscher identifizierten ähnliche Veränderungen in Genexpressionsmustern, die mit Alterung und neurodegenerativen Erkrankungen in Zusammenhang stehen. "Überraschenderweise wiesen die [kranken] Proben die gleichen altersbedingten Veränderungen auf wie bei gesunde Personen im Alter von über 80", so Senior-Autor Dr. Jernej Ule vom Labor für Molekularbiologie des MRC. Leitautor Dr. James Tollervey vom Labor für Molekularbiologie des MRC fügt hinzu: "Altersveränderungen waren bei erkrankten Personen im Alter von 50 Jahren bereits sichtbar, rund 25 Jahre früher als bei gesunden Menschen." Trotz auffallender Ähnlichkeiten entdeckten die Forscher Unterschiede zwischen der Genexpression im normal alternden Gehirn und der Expression bei Alzheimer und FTLD. Dies wurde besonders deutlich bei den alternativen Spleißmustern, wo Teile eines RNA-Moleküls zur Anpassung der Botschaft unterschiedlich angeordnet sind, ein Vorgang, der mit schädlichen Folgen dereguliert werden kann. Während des normalen Alterungsprozesses, werden Gene, die mit dem zellulären Stoffwechsel zusammenhängen, vor allem durch Veränderungen beim alternativen Spleißen beeinflusst. Krankheitsspezifische Veränderungen, so die Forscher, seien mit neuronen-spezifischen Genen verknüpft. Es wurden Veränderungen in der Expression einer Reihe von Genen, die für RNA-bindende Proteine codieren?, beobachtet, die, so das Team, einige der beobachteten Veränderungen beim Spleißen erklären könnten. Den Forschern zufolge wird diese Studie zu weiteren Arbeiten über den normalen Alterungsprozess und neurodegenerative Krankheiten führen. "Diese Ergebnisse zeigen, dass Studien über gesundes Altern bei der Enträtselung der Prozesse helfen könnte, die zu Neurodegeneration führen", so Dr. Ule. Co-Autor Boris Rogelj des MRC Centre for Neurodegeneration Research am Kings College London sagt: "Auf der anderes Seite zeigen unsere Ergebnisse auch, dass Studien über neurodegenerative Erkrankungen uns helfen könnten zu verstehen, wie sich die Veränderungen, die bei gesunden Menschen erst im fortgeschrittenen Alter auftreten, verzögern lassen." Forscher aus Slowenien und den Vereinigten Staaten trugen ebenfalls zu dieser Studie bei.Weitere Informationen finden Sie unter: Genome Research: http://genome.cshlp.org/ ERC: http://erc.europa.eu/

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