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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Neue EU-geförderte Projekte testen Smart Grids der Zukunft

Während sich unsere Kapazitäten zur Erzeugung von Solar-und Windenergie vergrößern, ist es wichtig, dass wir auch unsere Fähigkeiten verbessern, diese wirksam zu verteilen. Dazu wurde jetzt ein neues EU-finanziertes Projekt gestartet, das diese Stromnetze der Zukunft testen so...

Während sich unsere Kapazitäten zur Erzeugung von Solar-und Windenergie vergrößern, ist es wichtig, dass wir auch unsere Fähigkeiten verbessern, diese wirksam zu verteilen. Dazu wurde jetzt ein neues EU-finanziertes Projekt gestartet, das diese Stromnetze der Zukunft testen soll. Mit Finanzmitteln in Höhe von 12,7 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Energie" des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7), bringt das Projekt EcoGrid (A Prototype for European Smart Grids) 16 Projektpartner aus Österreich, Belgien, Dänemark, Estland, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien und der Schweiz zusammen. Während die Erzeugung von 20% unseres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen und die Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20% zu den wichtigsten Prioritäten der EU-Strategie Europa 2020 gehören, tragen Projekte wie dieses dazu bei, diese politischen Hauptziele zu verwirklichen. Das Projekt EcoGrid wird einen Echtzeit-Marktplatz für dezentrale Energieressourcen auf der dänischen Insel Bornholm betreiben, indem 2.000 Stromkunden gebeten werden, ihren Stromverbrauch zu reduzieren, wenn der Wind zu schwach oder zu stark ist, um die Windkraftanlagen auf der Insel in Gang zu setzen. Im Gegenzug werden sie in der Lage sein, ihre Stromrechnung mit Hilfe eines intelligenten Systems oder "Smart Grids" zu reduzieren. Die Teilnehmer werden mit Demand-Response-Geräten ausgestattet, die den Verbrauchern Informationen in Echtzeit präsentieren und ihnen ermöglichen, ihre automatischen Demand-Response-Vorlieben vorzuprogrammieren. Im Moment stammen 50% des Stroms auf der Insel aus Windkraft. Forschungsleiter Ove Grande von der koordinierenden Einrichtung SINTEF Energy Research in Norwegen kommentiert: "Besitzt ein Land hohe Kapazitäten für die Erzeugung von Solar-und Windenergie geht man normalerweise davon aus, dass die Betreiber Reservequellen benötigen, die schnell zugeschaltet werden können, wenn der Wind der Wettervorhersage nicht entspricht oder wenn Wolken unerwartet die Solarzellen überschatten. Die zur akuten Stromversorgung benötigten Reservequellen sind allerdings teuer." Normalerweise werden diese Probleme mithilfe von Gasturbinen oder Stromimporten aus anderen Regionen oder Ländern gelöst. Ove Grande hofft, dass die Projektergebnisse zeigen, dass ein anderer Ansatz zur Lösung dieses Problems möglich ist. "In dem System, das auf Bornholm nachgewiesen werden soll, sind es die Verbraucher, die das Problem lösen, indem sie ihren Stromverbrauch für eine kurze Zeit reduzieren. Das ist viel billiger als Reservestrom und auch umweltfreundlicher. Und weil es billiger ist, wird es die Grenzen, auf wie viel Solar-und Windenergie sich ein Stromnetz tatsächlich verlassen kann, anheben." Ein Smart Grid arbeitet in einer automatisierten Form und trennt einen vereinbarten Anteil des jeweiligen Kundenverbrauchs ab, wenn die Strompreise hoch sind. Das gleiche System ermöglicht es Kunden, ihren Verbrauch zu erhöhen, wenn die Preise niedrig sind. Die Projektteilnehmer erhalten neue Stromzähler, die sich von den üblichen Zählern dadurch unterscheiden, dass der Stromverbrauch sowohl nach dem Zeitpunkt seines Verbrauchs als auch nach der Gesamt-Leistungsaufnahme aufgeteilt wird. Das Projekt wird ein Computer-System entwickelt, das den Strompreis für den Kunden automatisch auf der Grundlage der Situation bei Erzeugung und Verteilung berechnet. Dieser Preis sollte immer das widerspiegeln, was es kosten würde, wenn im gleichen Zeitraum Reservestrom erzeugt werden müsste. Das System wird diese Preise kontinuierlich an eine kleine Smart-Box senden, die beim Kunden zu Hause zusammen mit dem Zähler installiert wird. Wenn nötig, wird die Box Elektrogeräte ein- oder ausschalten, je nach dem was für den Kunden ein akzeptabler Strompreis für verschiedene Arten des Stromkonsums ist. Nach Abschluss des Projekts werden die Forscher mithilfe des Kundenfeedbacks beurteilen können, wie die Teilnehmer das System gefunden haben.Weitere Informationen finden Sie unter: SINTEF: http://www.sintef.no/Home/

Länder

Österreich, Belgien, Schweiz, Deutschland, Dänemark, Estland, Spanien, Niederlande, Norwegen, Portugal