9 Mio. EUR Gemeinschaftsfond für maritime erneuerbare Energien
Eine neue EU-finanzierte Initiative fördert erneuerbare Energienquellen aus dem Meer in Höhe von 9 Mio. EUR. Das Projekt MARINET (Marine renewables infrastructure network) soll Unternehmen die Möglichkeit verschaffen, europaweit eigene Versuche an Testeinrichtungen für maritime erneuerbare Energien durchzuführen. Unter Leitung von Forschern am Hydraulics and Maritime Research Centre (HMRC) des University College Cork in Irland wird das teilweise unter dem Themenbereich Infrastrukturen des Siebten Rahmenprogramms (RP7) geförderte Projekt Unternehmen ermöglichen, in diesen Zentren ohne zusätzliche Kosten erneuerbare Energiekonzepte zu testen. Das Projekt MARINET, das in diesem Monat erstmals zum Einreichen von Vorschlägen aufruft, soll bis 2015 laufen und einige der finanziellen Barrieren ausräumen, die häufig den Zugang zu hochmodernen europäischen Testeinrichtungen behindern. Unter MARINET können Unternehmen und Forschungsgruppen auch ausländische Testzentren nutzen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Test neuer Konzepte und Anlagen für Wellen- und Gezeitenenergie, Offshore-Windenergie und Erdwärme, um insgesamt, so hofft man, der Entwicklung maritimer, nichtfossiler Energieträger deutlichen Vorschub zu leisten. Die kommerzielle Nutzung von Energie aus Offshore-Anlagen steckt vorerst noch in den Kinderschuhen. Technische Voraussetzungen hierfür sind Generatoren bzw. Turbinen für Wellen- und Gezeitenströmungsenergie sowie Offshore-Windturbinen für die Stromerzeugung. Somit besteht für die technische Nutzung dieser Energien auf mehreren Ebenen noch erheblicher Forschungsbedarf. Alle Technologien befinden sich in einer unterschiedlichen Entwicklungsphase, eine jede benötigt jedoch besondere Infrastrukturen, um eine Kommerzialisierung zu ermöglichen und voranzutreiben. Ziel des Projekts ist daher die Koordinierung von Forschung und Entwicklung auf allen Ebenen, angefangen bei kleineren Modellen über Prototypen, die erst im Labor und schließlich auf offener See getestet werden. Da nicht jedes Land eigene Testanlagen besitzt, sollen Forscher und Entwickler europaübergreifend Zugang dazu erhalten. Das MARINET-Netzwerk besteht aus 42 Testeinrichtungen an 28 Forschungszentren in 11 europäischen Staaten sowie in Brasilien. Durch Vernetzung der Zentren für maritime erneuerbare Energien und Einführung eines Rahmenwerks für die Tests ist der Fahrplan bis zur Kommerzialisierung vorgegeben: Nutzer bekommen die Möglichkeit, ihre Anlage nahtlos durch jede Testphase zu bringen. Alle beteiligten Zentren verwenden gemeinsame Standards, betreiben selbst Forschungen, um ihre Prüfkapazitäten zu erweitern und vermitteln Expertise durch Weiterbildung. Dieser Fokus auf der Kommerzialisierung steht im Einklang mit der Maßgabe der Europäischen Kommission, Forschungsergebnisse zügiger marktreif zu machen. Für den Zeitraum des Projekts sind mindestens vier Ausschreibungen geplant. Potenzielle Nutzer müssen in einem EU-Mitgliedstaat oder einem assoziierten Staat, der an einem RP7-Programm beteiligt ist, ansässig sein und können jetzt im Rahmen der ersten Ausschreibung den Zugang zu den Testanlagen beantragen. Die Testeinrichtung in Irland beispielsweise befindet sich auf dem Gelände der HMRC als Teil des neuen Irish Maritime and Energy Resource Cluster (IMERC), das kürzlich vom irischen Premierminister Enda Kenny eingeweiht wurde. In Cork befinden sich Testsysteme für Wellentanks und Stromerzeugung, und County Mayo wird sich mit elektrischen Testanlagen in der Bucht von Galway und Belmullet einbringen, die unter Aufsicht der Ocean Energy Development Unit (OEDU) der irischen Behörde für erneuerbare Energien (SEAI) stehen. Prof. Tony Lewis vom HMRC legt allen Unternehmen ans Herz, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen und rechtzeitig Zugangshilfen für diese Anlagen zu beantragen. "MARINET bietet die einzigartige Chance, neue Konzepte in diesen erstklassigen Anlagen zu testen und weiterzuentwickeln, und zwar in jeder Entwicklungsphase. So können die bislang noch ungenutzten erneuerbaren Energiequellen erschlossen werden, die an Europas Küsten auf uns warten, und wir können den Test und die kommerzielle Entwicklung erneuerbarer maritimer Energiequellen in völlig neue Bahnen lenken." Weitere Länder, die sich am Projekt beteiligen, sind Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Italien, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien und das Vereinigte Königreich.Weitere Informationen finden Sie unter: University College Cork: http://www.ucc.ie(öffnet in neuem Fenster)
Länder
Belgien, Brasilien, Deutschland, Dänemark, Spanien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Vereinigtes Königreich