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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Aktiv bleiben ist ein universelles Mittel gegen Herzrisiken

Eine neue Studie einer internationalen Forschergruppe hat gezeigt, dass körperliche Aktivität sowohl während des Arbeitstages als auch in der Freizeit zur Senkung des Risikos von Herzinfarkten beitragen könnte. Die Ergebnisse unterscheiden sich von früheren Studien, weil sie z...

Eine neue Studie einer internationalen Forschergruppe hat gezeigt, dass körperliche Aktivität sowohl während des Arbeitstages als auch in der Freizeit zur Senkung des Risikos von Herzinfarkten beitragen könnte. Die Ergebnisse unterscheiden sich von früheren Studien, weil sie zeigen, dass dies für Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern gleichermaßen gilt. Die Ergebnisse der INTERHEART-Studie, die im European Heart Journal veröffentlicht wurde, stammen aus einer Fallstudie mit über 29 000 Menschen in 52 Ländern in Asien, Europa, dem Mittleren Osten, Afrika, Australien sowie Nord-und Südamerika. "Bis jetzt haben sich nur wenige Studien mit den verschiedenen Aspekten der körperlichen Aktivität am Arbeitsplatz und in der Freizeit in Bezug auf das Risiko von Herzinfarkten befasst," sagt der leitende Autor der Studie Professor Claes Held vom Universitätsklinikum Uppsala in Schweden. Er fährt fort: "Vieles ist bereits über den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Herz-Kreislauf-Risiko bekannt, aber diese Studie fügt neben vielen anderen Dingen auch eine globale Perspektive hinzu." Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass leichte bis moderate körperliche Aktivität bei der Arbeit und jede Form körperlicher Aktivität in der Freizeit das Risiko eines Herzinfarkts senkt, unabhängig von anderen traditionellen Risikofaktoren bei Männern und Frauen aller Altersgruppen, . Dieser Befund war ein gemeinsames Merkmal in den meisten Regionen der Welt und in Ländern mit niedrigem, mittlerem oder hohem Einkommen. Überraschenderweise zeigte die Forschung, dass schwere körperliche Arbeit nicht unbedingt das Risiko eines Herzinfarkts verringert. Die Studie hat auch herausgefunden, dass Menschen, die ein Auto und einen Fernseher besaßen, ein signifikant höheres Herzinfarktrisiko hatten, vor allem in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen. Professor Claes bemerkt: "Diese Daten erweitern die Bedeutung der körperlichen Aktivität und bestätigen, dass körperliche Aktivität in allen Ländern unabhängig vom Einkommen einen positiven Effekt hat, zusätzlich zu den bekannten Vorteilen der Veränderung traditioneller Risikofaktoren wie Rauchen." Die an der Studie beteiligten Forscher stammen aus Kanada, Pakistan, Schweden und den Vereinigten Staaten. Sie verglichen Bewegungsgewohnheiten bei der Arbeit und in der Freizeit von 10 043 Menschen, die ihren ersten Herzinfarkt erlitten hatten mit 14 217 gesunden Menschen. Sie befragten die Teilnehmer zur ihrer körperlichen Aktivität: ob sie eine hauptsächlich sitzende Tätigkeit ausüben oder schwere körperliche Arbeit, und ob sie dabei vorwiegend zu Fuß auf einer Ebene gehen mussten, vor allem zu Fuß einschließlich bergauf oder ob schwere Gegenstände gehoben werden mussten. In Bezug auf Freizeitaktivitäten wurden die Teilnehmer in vier Gruppen eingeteilt: hauptsächlich sitzende (Sitzen Lesen, Fernsehen) Aktivitäten, leichter Sport (Yoga, Angeln oder spazieren gehen), moderate Bewegung (moderate Anstrengung, wie zum Beispiel Wandern, Radfahren oder leichte Gartenarbeit für mindestens vier Stunden pro Woche), und anstrengendes Training (Laufen, Fußball oder kräftiges Schwimmen). Die Teilnehmer wurden auch danach befragt, ob sie Auto, Motorrad, Radio, Fernseher oder Computer besitzen. Die Forscher notierten auch, ob die Teilnehmer Land- oder Viehwirte waren Sie fanden raus, dass Menschen, deren Arbeit entweder leichte oder moderate körperliche Aktivität involviert mit geringerer Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt erlitten als Menschen, die hauptsächlich eine sitzende Tätigkeit ausführen. Allerdings reduzierte schwere körperliche Arbeit das Risiko überhaupt nicht. In der Freizeit war das Risiko für einen Herzinfarkt geringer für jede Stufe der Aktivität, wenn verglichen mit überwiegend sitzender Aktivität, wobei der Rückgang für leichte Tätigkeit bei 13% und bei 24% für moderate oder anstrengende Tätigkeit lag. Ein größerer Anteil von Menschen aus Ländern mit niedrigem Einkommen übte eine sitzende Tätigkeit aus und unternahm weniger körperliche Aktivität in der Freizeit, als in Ländern mit mittleren und hohen Einkommen. Professor Held sagt: "Die Daten haben einige Konsequenzen für das wahre Leben. Ein Vorschlag wäre, dass Länder mit geringem Einkommen körperliche Aktivität stärker fördern, da ihre Gesellschaften damit beginnen, mehr arbeitssparende Geräte zu nutzen. Damit wird auch der Untätigkeit entgegengewirkt, zu der dies führen kann; es ist aber auch wichtig, dass körperliche Aktivität in allen Teilen der Welt gefördert wird."Weitere Informationen erhalten Sie hier: Europäische Gesellschaft für Kardiologie: http://www.escardio.org/Pages/index.aspx

Länder

Kanada, Pakistan, Schweden, Vereinigte Staaten