Zusammenhang zwischen molekularer Signatur und Alzheimer entdeckt
Wissenschaftler in Finnland haben entdeckt, wie eine biochemische Signatur möglicherweise das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit vorhersagen kann. Die Studie wurde zum Teil durch das Projekt PREDICTAD ("From patient data to personalised healthcare in Alzheimer's disease'") finanziert, das fast 2,9 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Informations-und Kommunikationstechnologien" (IKT) des Siebten Rahmenprogramms (RP7) erhalten hat. Die Ergebnisse legen nahe, dass dieser neurologischen Störung eine molekulare Signatur vorangeht, die für eine Hypoxie und einen hochregulierten Pentosephosphatweg typisch ist. Die Studie, die in der Fachzeitschrift Translational Psychiatry veröffentlicht wurde, könnte zur Entwicklung von Methoden zur Früherkennung dieser Krankheit führen. Angeführt von Professor Matej Oresic sagen die Wissenschaftler vom VTT Technical Research Centre, dass es möglich ist, einen einfachen biochemischen Assay aus einer Serumprobe Monate oder sogar Jahre bevor erste Symptome von Alzheimer auftreten zu machen, um diesen Indikator zu analysieren. Mit dieser Art von Tests können Ärzte neurokognitive Einschätzungen durchführen. Der Test kann zur Identifizierung von Patienten eingesetzt werden, die ein erhöhtes Risiko für diese Krankheit haben und enger beobachtet werden müssen. Die Gesundheitssysteme der westlichen Länder machen große Anstrengungen zur Bekämpfung von Alzheimer, einem wachsendes Problem für Millionen von Patienten, die mit dieser Krankheit diagnostiziert wurden. Laut Experten steigt die Zahl der Neuerkrankungen von Jahr zu Jahr, da die Bevölkerung immer älter wird. Anzumerken ist, dass Alzheimer eine langsam fortschreitende Krankheit ist, deren subklinisches Stadium sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken kann. Experten sagen, dass das Vor-Demenz-Stadium, das auch als "leichte kognitive Beeinträchtigung (LKB)" bezeichnet wird, sich durch subtile Symptome bemerkbar macht, die möglicherweise Auswirkungen auf komplexe tägliche Aktivitäten haben könnten. Es wird angenommen, dass LKB eine Übergangsphase zwischen normalem Altern und Alzheimer ist. Nach Angaben der Forscher besteht es ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken, wenn LKB vorliegt. Aber der Zustand ist heterogen und kann auf verschiedene Ergebnisse hinauslaufen, einschließlich einer Rückkehr zur normalen Wahrnehmung. Die Erforschung der molekularen Veränderungen und Prozesse, die LKB-Patienten mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer ermitteln, stand ganz oben auf der Agenda der Forscher. Mithilfe der Metabolomik, einem Hochdurchsatzverfahren zur Detektion von kleinen Metaboliten, erstellten sie Profile der Serum-Metaboliten, die mit dem Fortschreiten der Alzheimerkrankheit in Zusammenhang stehen. Sie ermittelten welche Patienten, die zu Behandlungsbeginn mit LKB diagnostiziert wurden, später an Alzheimer erkrankten. Sie haben auch die molekulare Signatur herausgestellt, mit der solche Patienten vor Behandlungsbeginn identifiziert werden können. Obwohl derzeit für die Prävention von Alzheimer keine Therapie existiert, ist die Früherkennung dieser Krankheit sowohl für die Verzögerung des Einsetzens der Krankheit - über pharmakologische Behandlung und/oder Änderungen in der Lebensweise - als auch für die Beurteilung der Wirksamkeit potenzieller Alzheimer-Therapeutika von Bedeutung.Weitere Informationen erhalten Sie hier: IKT-Forschung im RP7: http://cordis.europa.eu/fp7/ict/ PREDICTAD: http://www.predictad.eu/
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