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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Europäisches Projekt fördert nachhaltig ökologische Entwicklung in der Arktis

Gestartet ist ein neues europäisches Projekt, das den Kurs für eine nachhaltige ökologische Entwicklung in der Arktis über die kommenden 50 Jahre vorgibt. ACCESS (Arctic climate change, economy and society) wird mit 10.978.468 EUR unter der Thematik "Kooperation" des Siebten R...

Gestartet ist ein neues europäisches Projekt, das den Kurs für eine nachhaltige ökologische Entwicklung in der Arktis über die kommenden 50 Jahre vorgibt. ACCESS (Arctic climate change, economy and society) wird mit 10.978.468 EUR unter der Thematik "Kooperation" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) gefördert und untersucht die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Ökosystem der Arktis, eine Entwicklung, die durch das teilweise Abschmelzen der arktischen Gletscher noch verstärkt wird. Für das Projekt kommen Forscher aus 27 Forschungseinrichtungen aus neun europäischen Mitgliedstaaten sowie Russland zusammen. Mit dem Abschmelzen der arktischen Gletscher bieten sich neue Perspektiven für die Wirtschaft - Schifffahrtswege, die schneller und billiger sind als bisherige Routen, sind nur ein Beispiel. Die neuen Möglichkeiten haben allerdings auch ihren Preis: die Zunahme von Schiffs- und Personenverkehr und menschlicher Aktivitäten im Allgemeinen. Es ist daher unerlässlich, die Auswirkungen der Klimaveränderungen und vor allem der daraus resultierenden Aktivitäten strengstens zu überwachen. Übergreifendes Ziel des Projekts ist es, dem Einfluss von Klimaveränderungen und vermehrter Aktivitäten auf die gesellschaftliche, ökonomische und politische Struktur in der Arktis nachzugehen und zu untersuchen, ob und wie Ökosysteme unter diesen Veränderungen zu leiden haben. Weiterhin sollen anthropogene Einflüsse in fünf Bereichen analysiert werden: Umwelt im Kontext des Klimawandels, Schiffsverkehr und Tourismus, Fischfang, Rohstoffabbau sowie Entscheidungsfindung und nachhaltige Entwicklung. Die Universitat Politècnica de Catalunya (UPC) in Spanien untersucht als einer der Projektpartner mit akustischen Sensoren und modernster Technologie die Auswirkungen von Lärmbelastungen auf Meeresorganismen im Arktischen Ozean. Das Team wird neben anthropogenen Lärmquellen auch die Geräusche der Tiere selbst aufnehmen und beobachten, wie Mensch und Tier sich dadurch wechselseitig beeinflussen. Künstliche, d.h. durch den Menschen erzeugte Geräusche gehören in der Meeresumgebung zu den größten potenziellen Störfaktoren des ökologischen Gleichgewichts. Die Forscher interessiert deshalb vor allem, ob und wie Meerestiere auf die mit der Schmelze zunehmende Lärmbelastung und Aktivität reagieren bzw. dadurch gestört werden. Schwerpunkt der Forschungen sind Wale (Cetacea), die zum Überleben auf akustische Informationen angewiesen sind und daher als ideale Bioindikatoren gelten. Das Team von LAB wird eine Karte über Populationen von Meeressäugern in der Region erstellen, was die Überwachung erleichtern soll und Rückschlüsse auf die negativen Auswirkungen neuer menschlicher Aktivitäten wie Ölförderung, kommerzieller und touristischer Schifffahrt sowie Fischereiaktivitäten zulässt. In früheren Studien hatten die LAB-Forscher gezeigt, dass Wale und andere Meerestiere wie Kopffüßer (Cephalopoda) schwere Hörschäden davontragen, wenn sie dauerhaft niedrigen Geräuschfrequenzen ausgesetzt sind. Diese Arten sind für die Fortbewegung, Beutejagd, soziale Interaktion und andere lebensnotwendige Aktivitäten auf ihr Gehör angewiesen. Die absehbaren Veränderungen könnten daher den Lebensrhythmus von Meeresorganismen und das Gleichgewicht der Nahrungskette in der Arktis empfindlich stören. Nach Abschluss dieser ersten Phase sollen Art der Nahrungssuche, soziales Miteinander und Wanderverhalten der Säugetiere analysiert werden, und inwieweit sich diese Faktoren verändern. Die Daten von markierten Tieren werden zeigen, ob anthropogene Geräuschkulissen an den veränderten Bedingungen in ihren Ökosystemen Schuld sind und welche Folgen diese Auswirkungen haben. Neben Schutz und Erhalt von Meeresökosystemen befassen sich die Partner von ACCESS auch mit der nachhaltigen Entwicklung von Offshore-Anlagen in der Arktis.Weitere Informationen finden Sie unter: Universitat Politècnica de Catalunya (UPC): http://www.upc.edu/?set_language=en

Länder

Spanien