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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Stillen nach Bedarf wirkt sich positiv auf spätere schulische Leistungen aus

Forscher im Vereinigten Königreich haben einen Zusammenhang zwischen Stillen und schulischen Leistungen entdeckt. Die im European Journal of Public Health präsentierte Studie legt nahe, dass Babys, die nach Plan gestillt oder mit der Flasche gefüttert wurden, später in der Sch...

Forscher im Vereinigten Königreich haben einen Zusammenhang zwischen Stillen und schulischen Leistungen entdeckt. Die im European Journal of Public Health präsentierte Studie legt nahe, dass Babys, die nach Plan gestillt oder mit der Flasche gefüttert wurden, später in der Schule nicht so gute Leistungen haben wie ihre Altersgenossen, die nach Bedarf gestillt wurden. Experten vom Institut für Sozial- und Wirtschaftsforschung ( Institute for Social and Economic Research, ISER) an der Universität Essex und der Universität Oxford, Vereinigtes Königreich, verwendeten die Ergebnisse von IQ-Tests und schulischen SAT-Tests, die im Alter zwischen 5 und durchgeführt 14 wurden. Die Studie stützt sich insbesondere auf Informationen der Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC), bei der mehr als 10 000 Kinder, die Anfang der 1990er Jahre im Raum Bristol, Vereinigtes Königreich, geboren wurden, beurteilt wurden. Die Forscher stellten einen Zusammenhang zwischen Stillen nach Bedarf und höheren IQ-Werten fest. Die IQ-Werte von acht-jährigen Kindern, die als Babys nach Bedarf gestillt wurden, lagen rund 4,5 Prozentpunkte höher als die Werte von Babys, die nach Zeitplan gestillt wurden. Dies ist die erste Studie, die jemals die langfristigen Folgen des Stillens nach Plan oder nach Bedarf untersucht hat. Das Team rät aber zur Vorsicht bei der Interpretation Ergebnisse. "In dieser Phase müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir behaupten, dass es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Stillmustern und IQ gibt", sagt Dr. Maria Isers Iacovou, Hauptautorin der Studie. "Wir können nicht definitiv sagen, warum diese Unterschiede auftreten, obwohl wir eine Reihe von Hypothesen haben. Dies ist die erste Studie, die diese Frage erkundet, und mehr Forschung ist notwendig, um die Prozesse zu verstehen." Die Studie fand auch heraus, dass höhere IQ-Werte in den Ergebnissen der SAT-Tests von Kindern im Alter von 5, 7, 11 und 14 vorlagen. Die Studie berücksichtigte verschiedene Hintergrundfaktoren wie Familieneinkommen, Bildungsniveau der Eltern, Geschlecht und Alter des Kindes, Gesundheit der Mutter und Erziehungsstil. Nach Angaben der Forscher kamen geplante Stillzeiten den Müttern auch zugute, da sie damit ein höheres Selbstbewusstsein in Zusammenhang brachten und sich besser fühlten. "Der Unterschied zwischen Kindern, die nach Plan oder nach Bedarf gefüttert wurden, lässt sich auch zwischen Brust- und Flaschenkindern feststellen", erklärt Dr. Iacovou. "Die Differenz von etwa 4 bis 6 Punkten beim IQ-Wert wäre zwar statistisch hoch signifikant, würde aber ein Kind vom Klassenende nicht an die Spitze bringen, obwohl der Unterschied bemerkbar wäre. Damit man sich den Unterschied vorstellen kann, den ein vier oder fünf Punkte höherer IQ ausmachen könnte, geben ich ein Beispiel: in einer Klasse von 30 Kindern würde ein Kind, das im Klassendurchschnitt liegt, an 15. Stelle rangieren. Bei einer Verbesserung von vier oder fünf IQ-Punkten läge sein Rang höher, etwa an 11. oder 12. Stelle." Das Team wertete drei Arten von Mutter und Kind-Paaren aus: Babys, die im Alter von 4 Wochen nach Zeitplan gestillt wurden; Babys, deren Mütter einen Zeitplan versucht, aber nicht nach diesem gestillt haben und Babys, die nach Bedarf gestillt wurden. Kinder, die nach Bedarf gestillt wurden oder nach Bedarf gestillt wurden, weil sich ihre Mütter nicht an den Stillplan halten konnten, hatten ähnliche höhere Leistungen bei den SAT-Tests und den IQ-Werten. Dr. Iacovou: "Dies ist bedeutsam, weil die Mütter, denen es nicht gelungen ist, nach Zeitplan zu füttern, sind den nach Zeitplan stillenden Müttern ähnlich, da sie meist jünger, wahrscheinlich unverheiratet sind, eher in Sozialwohnungen leben und wahrscheinlich ein geringeres Bildungsniveau besitzen und ihrem Kind weniger vorlesen. Diese sozialen Merkmale erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein Kind, in der Schule schlechter zu sein. "Es scheint tatsächlich so zu sein, dass es das Stillen nach Zeitplan ist und weniger die Art von Mutter, die (erfolgreich oder nicht) nach Zeitplan zu stillen versucht hat, was den Unterschied ausmacht. Diese Forschungsarbeit basiert auf umfangreichen Daten und wir sind zuversichtlich, dass das Risiko, dass die Ergebnisse durch Zufall entstanden sind, gering ist. Dennoch ist dies die erste und einzige Studie dieser Art, und weitere Forschung ist notwendig, bevor wir nachdrücklich sagen können, dass, wie man sein Baby stillt, langfristige Auswirkungen auf seinen IQ und die schulischen Leistungen hat, und bevor wir definitiv sagen können, welche Mechanismen greifen, damit dieser Zusammenhang zustande kommt."Weitere Informationen finden Sie unter: Institute for Social and Economic Research (ISER): http://www.iser.essex.ac.uk/(öffnet in neuem Fenster) European Journal of Public Health: http://eurpub.oxfordjournals.org/(öffnet in neuem Fenster)

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