Intelligentere Rechensysteme werden die Welt verbessern
Noch intelligentere IKT-Systeme werden dazu beitragen, unserem Leben in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, Transport, Sicherheit und sogar in Bezug auf die Umwelt einen großen Schub in Richtung Zukunft zu verpassen. Diese Rechensysteme müssen jedoch ständig angepasst werden, um mit den Jahr für Jahr auftauchenden Veränderungen Schritt halten zu können. Das Projekt HIPEAC ("High performance and embedded architecture and compilation") arbeitet an innovativen Rechensystemen, die unser Leben auf effektive Weise viel einfacher machen werden. HIPEAC verfügt über Finanzmittel in Höhe 3,8 Millionen EUR aus dem Themenbereich "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU. Die HIPEAC-Partner präsentierten ihre Vision auf der letzten ARCS-Konferenz (Architecture of Computing Systems) in München, Deutschland, in einem Bericht zur Zukunft der IKT-Systeme Europas. Zu den Elementen, die Bestandteil intelligenter IKT-Lösungen sind, gehören intelligente häusliche Umgebungen und intelligente Energienetze. Nach Ansicht von HIPEAC-Projektkoordinator Professor Koen De Bosschere von der Universität Gent in Belgien können IKT-Systeme zur Bewältigung jener Herausforderungen beitragen, die Einfluss auf die Gesellschaft haben. Vor diesem Hintergrund wird das HIPEAC-Netzwerk von mehr als 1 000 Wissenschaftlern europäischer Universitäten und Unternehmen unterstützt, die an der Ermittlung und Bewertung der Probleme arbeiten, mit denen wir im kommenden Jahrzehnt im Zusammenhang mit Rechen- und Computersystemen konfrontiert sein werden. "Um weiterhin neue und innovative Lösungen hervorbringen zu können, muss die mit IKT-Systemen befasste Gemeinschaft die Effizienz, Komplexität und Zuverlässigkeit zukünftiger IKT-Systeme ganz entscheidend verbessern", betont Professor De Bosschere. In dem Bericht betont das HIPEAC-Konsortium die Abzeichnung klarer Trends: "Eine unbemerkte Datenexplosion in allen Bereichen (noch weitaus schneller als die explosionsartige Entwicklung der Rechenleistung), eine erhöhte Nachfrage nach Konnektivität sowie nach zuverlässigen und sicheren Systemen auf allen Gebieten." Den Projektpartnern zufolge besteht die große Herausforderung darin, die zunehmende Transistordichte (gemäß dem Mooreschen Gesetz) in eine dementsprechende Verbesserung der Leistung umzusetzen, die erforderlich ist, um wirklich neue und innovative Lösungen auf den Weg bringen zu können. Sie fügen hinzu, dass es eine schnell breiter werdende Kluft zwischen der reinen Leistung von Hardware-Geräten und der tatsächlichen Leistung gibt, die durch den Einsatz üblicher Tools und Praktiken ausgelöst wird. Im den Bericht wird außerdem festgestellt, dass spezialisierte Computer sowohl kurz- als auch mittelfristig wahrscheinlich eine gute Lösung seien, dies aber für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit zukünftiger IKT-Systeme eine Herausforderung darstellen könnte. Unter Beachtung dieser Tatsache haben die HIPEAC-Partner sieben konkrete Forschungsziele in Bezug auf die Gestaltung und die Ausnutzung spezialisierter heterogener Rechensysteme für die Datenflut und für eine zuverlässige allgegenwärtige Informationsverarbeitung (Ubiquitous Computing) ermittelt. Entscheidend sind nach Ansicht der Partner Tools, welche die Ressourcen derartiger heterogener Computersysteme automatisch nutzen und optimieren. Der HIPEAC-Vision zufolge werden auf längere Sicht neue Geräte und neue Rechenparadigmen wichtig sein, zu denen bioinspirierte Systeme, stochastisches Rechnen und Schwarm-Computing zählen. Werden die durch solche neuartigen Ressourcen entstehenden Herausforderungen nicht gemeistert, wird dies die Fähigkeit Europas einschränken, Computing-Systemen mit dem Potenzial auf eine Steigerung der globalen Wettbewerbsfähigkeit sowie auf die Generierung von Vorteilen für die Gesellschaft zum Durchbruch zu verhelfen.Weitere Informationen unter: HIPEAC http://www.hipeac.net/(öffnet in neuem Fenster) Universität Gent http://www.ugent.be/en(öffnet in neuem Fenster)
Länder
Belgien, Deutschland