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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Verpassen Sie nicht den Transit der Venus - der nächste ist erst 2117!

Astronomen und Weltraumbeobachter auf der ganzen Welt werden am Mittwoch dem 6. Juni besonders früh aufstehen, um den letzten Durchgang der Venus des 21. Jahrhunderts ganz sicher nicht zu verpassen. Der letzte Transit der Venus, also wenn diese zwischen Erde und Sonne tritt,...

Astronomen und Weltraumbeobachter auf der ganzen Welt werden am Mittwoch dem 6. Juni besonders früh aufstehen, um den letzten Durchgang der Venus des 21. Jahrhunderts ganz sicher nicht zu verpassen. Der letzte Transit der Venus, also wenn diese zwischen Erde und Sonne tritt, wurde zuletzt im Jahr 2004 aufgezeichnet. Erst 2117 wird der nächste sein und viele von uns werden diesen dann wohl nicht mehr miterleben. Dieser Transit findet nur sehr selten statt, wenn Sonne, Venus und Erde exakt auf einer Linie stehen. Dies geschieht nur alle 80 Jahre. Vor dem Transit am 8. Juni 2004, hatte kein heute lebender Mensch einen Venustransit gesehen - der letzte war am 6. Dezember 1882. Transits treten paarweise auf und dieses Muster wiederholt sich alle 243 Jahre. Zunächst finden zwei Durchgänge im Dezember statt (um den 8. Tag herum), die 8 Jahre auseinander liegen. Es folgt eine Wartezeit von 121 Jahren und 6 Monaten, dann erfolgen zwei Durchgänge im Juni (um den 7. Tag), die wieder 8 Jahre auseinander liegen. Dann, nach 105 Jahren und 6 Monaten, wiederholt sich das Muster. Der Durchgang am 6. Juni beginnt um ca. 0.04 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ). Er dauert dann etwa 20 Minuten ab dem Zeitpunkt, an dem Venus zu ersten Mal auf der Scheibe der Sonne abgebildet wird, bis der Schatten des Planeten vollständig zu sehen ist.. Der Planet zieht dann auf einer gekrümmten Bahn über den nördlichen Teil der Sonne. Die Mittel des Transits ist um ca. 03.30 Uhr erreicht. Venus verlässt die Sonne, der dritte Kontakt, etwa um 06.37 Uhr und der Durchgang ist um 06:55 Uhr MEZ vorbei. Am besten zu beobachten ist der Durchgang, der immerhin 7 Stunden dauern wird, in Ost-Asien und Australasien, im Pazifischen Ozean und in den nordwestlichen Teilen von Nordamerika. In Europa lassen sich nur die späteren Stadien erleben. Während des Durchgangs ist die Venus als Schatten in Form einer dunklen Scheibe vor der hellen Sonnenoberfläche oder Photosphäre sichtbar. Der Planet hat einen Durchmesser, der 1/32 der Sonne entspricht, so dass etwa 0,1% des Lichts, das von der Sonne die Erde erreicht, blockiert wird. Um den Transit gefahrlos zu beobachten, raten Experten von der Royal Astronomical Society (RAS) zu speziellen Sichtbrillen für Sonnenfinsternisse, die keine Kratzer aufweisen dürfen. Die Beobachtung muss auf wenige Minuten begrenzt sein. Außerdem raten sie, dass diese speziellen Brillen mit dem CE-Kennzeichen gemäß der EU-Richtlinie über die Sicherheit von persönlichen Schutzausrüstungen gekennzeichnet sein sollten, da sie einem einvernehmlichen und wirksamen Sicherheits-Standard entsprechen. Es ist auch zu bemerken, dass die Fähigkeit dieser Schutzgläser, die schädlichen Strahlungen der Sonne zu blockieren, mit der Zeit abnimmt, so dass alle alten Brillen, die man sich für frühere Finsternisse gekauft hat, nicht wiederverwendet werden sollten, da ihre Wirksamkeit als Augenschutz nicht garantiert werden kann. Für Forscher bietet der Venusdurchgang auch zwei spannende Gelegenheiten. Erstens ist es eine Gelegenheit, Venus als Beispiel für einen Exoplaneten im Transit zu benutzen, da die Astronomen den Transit nutzen werden, um die Techniken, die sie zur Analyse von Zusammensetzung, Struktur und Dynamik der Atmosphäre entwickelt haben, zu testen. Zweitens erlaubt es gleichzeitige Erd- und Raum-basierte Beobachtungen der Venus-Atmosphäre und bietet neue Einblicke in die komplexe mittlere Schicht der Venus-Atmosphäre, ein Schlüssel zum Verständnis der Klimatologie unseres Schwesterplaneten. Ein EU-finanziertes Forschungs-Infrastruktur (RI)-Projekt, das diese Arbeit unterstützt hat, ist EUROPLANET ("'European planetology network"), das mit 6 Mio. EUR aus dem Programm "Kapazitäten" des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7) finanziert wurde. Das Projekt vereint 27 Partner-Institutionen aus 16 europäischen Ländern. Dr. Thomas Widemann des Observatoire de Paris, einer der Partnerinstitutionen, beschreibt den Durchgang der Venus als "eine einzigartige Gelegenheit, einen erdähnlichen Planeten zu beobachten, der an einem sonnenähnlichen Stern vorbeizieht".Weitere Informationen sind abrufbar unter: Finden Sie Ihre lokale Zeiten für den Venusdurchgang: http://transitofvenus.nl/wp/where-when/local-transit-times/(öffnet in neuem Fenster) Royal Astronomical Society (RAS): http://www.ras.org.uk(öffnet in neuem Fenster)