Skip to main content
European Commission logo print header

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-16

Article available in the following languages:

Ist die Zeit der Computer-Maus vorbei? Cursersteuerung per Augenwink!

Ein neues Gerät, das von europäischen Forschern entwickelt wurde, könnte bald Millionen von Menschen, die an Multipler Sklerose, Parkinson und Muskeldystrophie erkrankt sind, dabei helfen, ihren Computer nur durch Augenzwinkern zu steuern und dadurch mit ihrer Umgebung zu inte...

Ein neues Gerät, das von europäischen Forschern entwickelt wurde, könnte bald Millionen von Menschen, die an Multipler Sklerose, Parkinson und Muskeldystrophie erkrankt sind, dabei helfen, ihren Computer nur durch Augenzwinkern zu steuern und dadurch mit ihrer Umgebung zu interagieren. Das Gerät könnte auch amputierten Menschen und Menschen mit Rückenmarksverletzungen helfen. Das raffinierte Stück Technologie, das von Forschern des Imperial College London im Vereinigten Königreich entwickelt wurde, kann geschickt feststellen, wohin eine Person schaut, indem es ihre Augenbewegungen verfolgt. Damit kann ein Bildschirmcursor auf dieselbe Weise gesteuert werden wie dies normalerweise mit einer Computer-Maus erfolgt. Bisher hat das Team gezeigt, dass mithilfe dieser Technologie, die im Journal of Neural Engineering präsentiert wurde, der Benutzer ohne Handset spielen, im Internet surfen und Emails schreiben kann. Das Gerät besteht aus zwei schnellen Video-Spielkameras, die an einer Brille außerhalb der Blickrichtung angebracht sind. Die Kameras nehmen ständig Bilder des Auges auf, um zu berechnen, wohin die Pupille schaut. Dadurch können die Forscher einen Satz Kalibrierungen einsetzen, um herauszufinden, auf welchen Punkt auf dem Bildschirm eine Person genau blickt. Um anzufangen können die Forscher auch genauere Kalibrierungen verwenden, um herauszufinden, wie weit in die Ferne geschaut wurde. Mit dieser Entwicklung wäre es eines Tages möglich, einen Rollstuhl zu steuern, indem der Rollstuhlfahrer in die Richtung schaut, in die er fahren möchte. Auf dieselbe Weise ließe sich aber auch eine Roboter-Armprothese steuern. Das kommerzielle Gerät hat eine Leistung von einem Watt und kann Daten drahtlos über Wi-Fi oder USB-Anschluss an jeden Windows- oder Linux-Computer übertragen. Das System erlaubt es auch, ein Element auf dem Bildschirm per Augenzwinkern anzuklicken, anstelle der Maustaste. Bei früheren Versuchen den Fingerklick nachzuahmen musste der Benutzer über längere Zeit ein Symbol anstarren oder zwinkern. Doch Zwinkern ist keine ideale Lösung, da dies eine nicht beabsichtigte Aktion ist. Diesmal haben die Forscher das Gerät so programmiert, dass ein einfaches beabsichtigtes Zwinkern als Mausklick erkannt wird. Dr. Aldo Faisal vom Imperial College London: "Entscheidend ist, dass wir zwei Dinge erreicht haben: wir haben ein 3D-Augenverfolgungssystem gebaut, das mehrere hundert Mal billiger ist als kommerzielle Systeme und dies dazu benutzt, um eine Echtzeit-Hirn-Maschine-Schnittstelle zu bauen, die Patienten erlaubt, reibungsloser und schneller zu handeln als mit vorhandenen invasiven Technologien, die äußerst teuer sind. Dies ist eine fruchtbare Innovation; intelligente Software entwickeln und auf vorhandene Hardware packen, um Geräte zu bauen, die Menschen in aller Welt unabhängig von ihrer ärztlichen Versorgungslage helfen können."Weitere Informationen sind abrufbar unter: Imperial College London: http://www3.imperial.ac.uk/

Länder

Vereinigtes Königreich

Verwandte Artikel