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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Viele ältere Menschen ohne Zugang zur benötigten Behandlung

Eine neue europäische Studie zeigt, dass viele Patienten über 75 keinen Zugang zu einer notwendigen Behandlung haben, die zur Senkung ihres Risikos einer kardiovaskulären Erkrankung betragen könnte. In ihrem Artikel im British Medical Journal berichtet die Forschungsgruppe a...

Eine neue europäische Studie zeigt, dass viele Patienten über 75 keinen Zugang zu einer notwendigen Behandlung haben, die zur Senkung ihres Risikos einer kardiovaskulären Erkrankung betragen könnte. In ihrem Artikel im British Medical Journal berichtet die Forschungsgruppe aus dem Vereinigten Königreich, dass angesichts einer alternden Bevölkerung die umfassendere Einnahme von verordneten Medikamenten eine Behinderung reduzieren und ein gesundes Leben bis ins hohe Alter ermöglichen könnte. Medikamente, die zur Senkung des Blutdrucks (Antihypertensiva) und des Cholesterinspiegels (Statine) beitragen, sind sicher und wirksam. Doch bislang konzentrieren sich viele aktuelle Leitlinien zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur auf Menschen in der Altersgruppe der 40 bis 74-jährigen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinsuffizienz gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) werden im Jahr 2030 fast 23,6 Millionen Menschen an kardiovaskulären Erkrankungen sterben. Die Forschungsgruppe stützte ihre Untersuchungen auf frühere Studien, die gezeigt hatten, dass Patienten weniger wahrscheinlich eine präventive Behandlung erhalten je älter sie werden. Und das obwohl das Risiko für die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen exponentiell mit dem Alter zunimmt. Die Forschungsgruppe von der Universität Birmingham und der Universität Oxford untersuchten 36.679 Patienten ab 40 Jahren aus 19 allgemeinmedizinischen Praxen in den West Midlands. Die Forscher wollten feststellen, ob Alter und Geschlecht die Verschreibung von Antihypertensiva und Statinen beeinflussen. Zu Beginn der Studie besaß keiner der Patienten eine diagnostizierte kardiovaskuläre Erkrankung. Die Ergebnisse zeigten, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verwendung von blutdrucksenkenden Medikamenten alle fünf Jahre anstieg, doch ab dem Alter von 85 Jahren wieder sank. Bei Patienten über 75 Jahren war die Einnahme insgesamt am höchsten (56%) und Frauen hatten eine 10% höhere Wahrscheinlichkeit für die Einnahme von Antihypertensiva als Männer. Auch für die Einnahme von Statinen stieg die Wahrscheinlichkeit alle fünf Jahre, doch nach dem 75. Lebensjahr sank sie wieder. Nur 23% aller Patienten über 75 Jahren nahmen Statine ein. Bei Patienten zwischen 70 und 74 Jahren war die Einnahme am höchsten. Frauen zwischen 65 und 69 sowie 75 und 79 Jahren hatten eine 5% höhere Wahrscheinlichkeit ein Rezept zu erhalten als Männer, während Männern unter 60 eher ein Rezept erhielten. Eine Studie aus dem Jahr 2008 zeigte, dass eine blutdrucksenkende Therapie bei Patienten über 80 das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann. Obwohl die Vorteile einer Statin-Behandlung bei älteren Menschen weniger eindeutig nachgewiesen sind, da dieses Bevölkerungssegment bislang in Studien noch nicht berücksichtigt wurde, berichten die Autoren, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass die Verschreibung von Statinen bei älteren Patienten problematisch sei. Die Implikationen dieser Studie sind, dass auch ältere Menschen bei der Verschreibung von Medikamenten zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen berücksichtigt werden sollen. Die Forscher vermuten, dass die Richtlinien geändert werden sollten und die zukünftige Forschung sollte sich mit der Statin-Therapie bei Menschen über 80 Jahre befassen. Die Behandlung von Personen im Alter von über 75 Jahren mit diesen Medikamenten wäre ein Schritt in die richtige Richtung, so die Forscher.Weitere Informationen finden Sie unter: British Medical Journal: http://www.bmj.com/(öffnet in neuem Fenster)

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