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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Wie beeinflusst Angst unsere Entscheidungsfindung?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass 450 Millionen Menschen weltweit unter mentalen Gesundheitsproblemen leiden und dass die mentale Gesundheit etwa 20% der Krankheitslast in Europa ausmachen. Jeder vierte Mensch ist zu irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben vo...

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass 450 Millionen Menschen weltweit unter mentalen Gesundheitsproblemen leiden und dass die mentale Gesundheit etwa 20% der Krankheitslast in Europa ausmachen. Jeder vierte Mensch ist zu irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben von einem mentalen Gesundheitsproblem betroffen und Angstzustände gehören zu den häufigsten Beschwerden, die unsere Fähigkeit ein normales Leben zu führen und Beziehungen zu Menschen um uns herum zu unterhalten, beeinträchtigen. Jetzt haben zwei Forscherinnen ihre Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der sie untersuchten, wie Angstzustände und die Furcht und der Schrecken, die mit dieser Erkrankung einhergehen, direkt die täglichen Entscheidungsprozesse beeinflussen. Dr. Elizabeth Phelps und Dr. Catherine Hartley, beide von der Universität New York in den Vereinigten Staaten, haben untersucht, wie Angstzustände die Entscheidungsfindung beeinträchtigen, da sie schockiert waren, wie "überraschend wenig" Forschungsarbeiten sich mit dem Thema des Einflusses von Angsterkrankungen auf unsere Fähigkeit mit Entscheidungen umzugehen, befassen, obwohl es sich hierbei um ein ernstes Problem handelt und die Patienten stark darunter leiden. Dr. Phelps zufolge unterstreichen ihre Ergebnisse, dass die Wissenschaft "langsam Fuß fasst, indem sie die neu entstehende Entscheidungswissenschaft mit der Untersuchung von Angstzuständen verbindet". Sie fügt hinzu: "Die Überschneidung in den Nervensystemen, die Angstzuständen und der Entscheidungsfindung zugrunde liegen, liefert Erkenntnisse darüber, wie Furcht und Angst Entscheidungen ändern." Ihre Forschungsarbeiten verfolgen einen neuroökonomischen Ansatz: Hierbei handelt es sich um ein interdisziplinäres Gebiet, das Hilfsmittel aus dem Bereich der Wirtschaft, Neurowissenschaften und Psychologie verbindet, um zu untersuchen, was bei Entscheidungsprozessen im Gehirn passiert. "Historisch bedingt, konzentrierte sich die Forschung auf den Einfluss von Angst darauf, wie wir mit Ereignissen umgehen und sie interpretieren, Diese gleichen Prozesse sollten auch die Entscheidungsfindung bei ängstlichen Personen prägen", kommentiert Dr. Hartley. Die Forscherinnen heben die Überschneidung zwischen den Nervensystemen hervor, die zwischen Furcht und Angst vermitteln und jenen, die an der Untersuchung einer wirtschaftlicher Entscheidungsfindung beteiligt sind. Amygdala-Kreisläufe, insulärer Cortex und präfrontaler Cortex sind an Aufgaben mit Unsicherheit oder Verlust beteiligt. Die Amygdala ist eine Schlüsselregion, die die Regulation von Furcht und Angst unterstützt, während der präfrontale Cortex an der Steuerung von Furcht beteiligt ist. Das Forscherduo untersuchte auch eine Reihe von Entscheidungsfindungsverzerrungen bei ängstlichen Personen und legt nahe, dass die neurale Verschachtelung, die die Furchtkonditionierung und -regulation unterstützt, den Einfluss von Angst bei ihren Entscheidungen abschwächen kann. Ihre Studie zeigt, wie belohnungsabhängige Entscheidungsprozesse von anderen neuralen Verschachtelungen, wie beispielsweise dem Emotionsverarbeitungssystem, beeinflusst werden können. Die Studie hat Auswirkungen auf die zukünftige Anwendung der Neuroökonomie bei der Untersuchung psychiatrischer Erkrankungen.Weitere Informationen finden Sie unter: New York University: http://www.nyu.edu/

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