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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Blutzucker messen ohne Nadel: Forscher entwickeln neuen innovativen Ansatz

Für Diabetespatienten gehört der tägliche Stich in den Finger zum Alltag. Doch nun könnte ein neuer winziger Biosensor den Glukosespiegel kontinuierlich und völlig schmerzfrei in der Augenflüssigkeit messen. Bisher mussten Diabetes-Typ-1-Patienten einen Bluttropfen auf einen...

Für Diabetespatienten gehört der tägliche Stich in den Finger zum Alltag. Doch nun könnte ein neuer winziger Biosensor den Glukosespiegel kontinuierlich und völlig schmerzfrei in der Augenflüssigkeit messen. Bisher mussten Diabetes-Typ-1-Patienten einen Bluttropfen auf einen Teststreifen aufbringen. Dies ist die einzige Möglichkeit den Blutzuckerwert zu ermitteln, um sich anschließend die notwendige Menge an Insulin zu spritzen. Doch das Pieksen, das mehrmals am Tag erfolgen muss, ist nicht nur lästig und schmerzhaft: Mitunter kommt es zu Entzündungen oder Verhornung der Haut. Dieser nicht invasive Ansatz, der von einer deutschen Forschungsgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft in München entwickelt wurde, besteht aus einem Miniaturchip, der Messung und digitale Analyse miteinander verbindet. Über eine Wireless-Schnittstelle sendet der Biosensor die Daten beispielsweise an ein mobiles Empfangsgerät - so hat der Patient seinen Glukosespiegel ständig im Auge. Hat das neue Diagnosesystem der deutschen Forscher das Potential in die Geschichtsbücher einzugehen und zu einer vermehrten Nutzung von mobilen Messgeräten führen? Der innovative Biosensor, der sich am Körper des Patienten befindet, kann den Glukosespiegel kontinuierlich auch in anderen Gewebsflüssigkeiten als Blut messen, wie etwa im Schweiß oder in der Augenflüssigkeit. Das Prinzip der Messung beruht auf einer elektrochemischen Reaktion, die mithilfe eines Enzyms in Gang gesetzt wird: Die Glukose-Oxidase wandelt Glukose unter anderem in Wasserstoffperoxid (H2O2) um, dessen Konzentration man mit einem Potentiostaten, messen kann. Daraus lässt sich der Glukosespiegel errechnen. Tom Zimmermann, von der Fraunhofer-Gesellschaft, erläutert: "Auch ein Analog-Digitalwandler ist [in den Chip] integriert, der das elektrochemische Signal in digitale Daten umwandelt. Für ein solches Diagnosesystem benötigte man früher eine Platine von der Größe einer halben DIN A4-Seite. Und ein Treiber war auch erforderlich. Aber auch dieser ist bei unserem Sensor nicht mehr nötig." Der Sensor verbraucht viel weniger Energie als frühere Biosensoren dieser Art: Frühere Systeme benötigten etwa 500 Mikroampere bei fünf Volt, jetzt sind es weniger als 100 Mikroampere. Das macht das System langlebiger - der Patient könnte den Sensor über Wochen oder gar Monate tragen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Fraunhofer-Gesellschaft: http://www.fraunhofer.de

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