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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Hoffnung für Schlaganfallpatienten

Die EU meldet rund eine Million Schlaganfälle pro Jahr, nach Herzerkrankungen die zweithäufigste Todesursache weltweit sind. EU-Daten zeigen, dass etwa 25% der Männer und 20% der Frauen wahrscheinlich einen Schlaganfall erleiden, wenn das 85. Lebensjahr erreichen. Obwohl Schla...

Die EU meldet rund eine Million Schlaganfälle pro Jahr, nach Herzerkrankungen die zweithäufigste Todesursache weltweit sind. EU-Daten zeigen, dass etwa 25% der Männer und 20% der Frauen wahrscheinlich einen Schlaganfall erleiden, wenn das 85. Lebensjahr erreichen. Obwohl Schlaganfälle, die durch eine Störung der Blutversorgung des Gehirns ausgelöst werden und sich anschließend durch schnellen Verlust der Gehirnfunktion auszeichnen, oft tödlich verlaufen, sind Forscher der Ansicht, dass verbesserte Therapien zum Überleben der Patienten beitragen können. Zwei durch die EU finanzierte Projekte werden nun Wege untersuchen, die Tausenden von Schlaganfallpatienten Hoffnung und Leben geben können. Die Projekte EUSTROKE und ARISE haben Forscher, Kliniker und kleine Unternehmen zusammengeführt, um an Spitzenforschung und der Entwicklung vielversprechender neuer Therapien zu arbeiten. EUSTROKE ("European stroke research network") und ARISE ("Affording recovery in stroke") werden beide unter dem Themenbereich Gesundheit des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7) in Höhe von 10 Mio. EUR bzw. 11 Mio. EUR finanziert. Das EUSTROKE-Konsortium, das von der Universität Heidelberg in Deutschland geleitet wird, untersucht Möglichkeiten, wie unser Verständnis des neurovaskulären Systems erweitert werden kann, um eine bessere Vorbeugung und Behandlung von Schlaganfall zu gewährleisten. Das ARISE-Team entwickelt und erprobt neue Therapien, um die Reparatur von verlorenen Funktionen einzuleiten. Positive Ergebnisse könnten Schlaganfallpatienten Erleichterung und Hoffnung bringen. "Von Anfang an hat uns die Europäische Kommission zu einer engen Zusammenarbeit ermutigt", sagte EUSTROKE-Leiter Professor Stephen Meairs von der Abteilung für Neurologie an der Universität Heidelberg in Deutschland. "Wir haben zunächst gemeinsame Plattformen aufgestellt, um klinische Studien durchzuführen und den wissenschaftlichen Nachwuchses auszubilden. Wir haben beschlossen, die gleichen Schlaganfallmodelle und -methoden zu verwenden, und auch Fortschritte in bildgebenden Verfahren miteinander zu teilen. Durch die Zusammenführung der beiden Konsortien, die das European Stroke Network (ESN) bilden, entstand dann eine ultimative Zusammenarbeit. Dadurch können wir die europäischen Ressourcen optimal nutzen und die besten Köpfe aus der Schlaganfallforschung zusammenbringen, um diese verheerende Krankheit zu bekämpfen. " Durch die Zusammenarbeit ist der ESN-Gruppe eine Reihe von Durchbrüchen gelungen. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung von neuen Konzepten für die Behandlung von lebensbedrohlicher Hirnschwellung nach einem Schlaganfall. ESN-Forscher haben gelernt, dass die Verbesserung des Behandlungsumfelds, den Ausgang des Schlaganfalls beeinflussen kann. Wenn Patienten spielen oder sich mit verschiedenen Aktivitäten beschäftigen, wird dies möglich. Die ESN-Wissenschaftler verwendeten modernste bildgebende Verfahren, um zu zeigen, wie durch diese Tätigkeiten neue Synapsen im Gehirn geschaffen werden. Die Gruppe entwickelt auch neuartige Methoden, um Blutgerinnsel in den Gehirngefäßen mit akustischer Energie aufzulösen, wodurch die akute Schlaganfalltherapie verbessert wird. Sie überprüfen auch eine komplexe Immuntherapie, um eine verzögerte neurotoxische Wirkung des thrombolytischen gewebespezifischen Plasminogenaktivators (Tissue Plasminogen Activator, tPA) zu verhindern. Durch Beurteilung der Rolle, die Entzündungen bei Schlaganfall spielen, beobachteten die Forscher auch, dass eine chronische systemische Infektion den ischämischen Schaden und den Schaden der Blut-Hirnschranke vergrößern, der wiederum zur Aufrechterhaltung der zerebrovaskulären Entzündung führt. "Die verschiedenen Auswirkungen eines Schlaganfalls und die anschließende Reorganisation und Reparatur des Gehirns sind sehr komplex", sagte ARISE-Koordinator Professor Ulrich Dirnagl von der Abteilung für Neurologie und Experimentellen Neurologie, und dem Centrum für Schlaganfallforschung an der Charite - Universitätsmedizin Berlin, Deutschland. "Die Entwicklung erfolgreicher Strategien für Gehirnschutz und Reparatur erfordert daher eine gemeinsame Anstrengung mit Experten der grundlegenden Neurowissenschaften, vaskulären Biologie, Neuroimmunologie, des Neuroschutzes, der Neuroregeneration, der Wirkstofflieferung und der klinischen Schlaganfall-Neurologie." Professor Meairs kommentiert die Arbeit von ESN: "Ein Schlaganfall kann verheerend sein. Und nichts absorbiert so viele Milliarden Euro in der Pflege wie dieser. Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Behinderung und es wird nicht besser. So haben wir sehr gute Gründe, dieses Problem anzupacken."Weitere Informationen sind abrufbar unter: EUSTROKE: http://www.europeanstrokenetwork.eu/ ARISE: http://www.arise-europe.net/index-preview.php

Länder

Deutschland

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