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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Der Umgang mit Trauma-Erinnerungen verringert posttraumatische Belastungsstörung: Studie

Aus einer neuen US-amerikanischen Studie geht hervor, dass Patienten das Risiko einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) bzw. den PTSD-Schweregrad nach einem potenziell traumatischen Ereignis senken können, wenn es ihnen gelingt, die Wiederholung zu unterbrechen und di...

Aus einer neuen US-amerikanischen Studie geht hervor, dass Patienten das Risiko einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) bzw. den PTSD-Schweregrad nach einem potenziell traumatischen Ereignis senken können, wenn es ihnen gelingt, die Wiederholung zu unterbrechen und die traumatischen Erinnerungen zu stärken. Diese Unterbrechung ist ein Prozess, den Experten Verfestigung von Erinnerungen nennen. Die Erkenntnisse wurden in der Zeitschrift Biological Psychiatry vorgestellt. Der Prozess ist nicht einfach. Forscher haben herausgefunden, dass die Veränderung der Verfestigung der Erinnerung sehr kompliziert ist. Die bisherigen Versuche mit "Trauma-Nachbesprechung" führten zur Intensivierung des posttraumatischen Lernens anstatt es zu verringern. Aber in dieser neuesten Studie untersuchten die Forscher von der Universität Emory in den Vereinigten Staaten, inwiefern Verhaltenstherapie für Patienten unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis eine maßgebliche Rolle bei der Reduzierung posttraumatischer Stressreaktionen spielt. "PTSD ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem", sagte Co-Autor Professor Barbara Olasov Rothbaum von der Abteilung für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Universität Emory. "Bei vielen Menschen, kann das, was direkt nach einem traumatischen Ereignis passiert, zur Verbesserung oder Verschlechterung der Lage beitragen. Im Moment gibt es keine akzeptierte Behandlung, die unmittelbaren nach dem Trauma durchgeführt werden kann." Das Forschungsteam untersucht Patienten, die in die in die Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses nach einem traumatischen Ereignis, wie Autounfall, Körperverletzung und Vergewaltigung, kamen. 50% der Probanden erhielten eine sofortige Verhaltenstherapie, die übrigen 50% erhielten diese nicht. Die Forscher untersuchten die Patienten drei Monate lang wiederholt nach Symptomen für Depressionen und Stress. Sie sagten, die Intervention konzentrierte sich auf eine Expositionstherapie, bei der der Überlebende mit der Angst vor einem traumatischen Ereignis konfrontiert wird, indem er dieses erzählt. Drei einstündige Sitzungen halfen den Patienten, ihre Gedanken und Gefühle über das, was sie erlebt hatten, zu verändern. Die Patienten beschrieben das Trauma, das sie gerade erlebt hatten und zeichneten die Beschreibung auf. Dann wurden sie angewiesen, sich ihre Aufnahmen jeden Tag anzuhören. Nach Angaben der Forscher gaben die Therapeuten den Patienten die benötigte Unterstützung, um aufdringliche Gedanken von Schuld oder Verantwortung zu betrachten, indem sie ihnen eine kurze Atementspannungstechnik und Selbstsorge beibrachten. Im Gegensatz zu den Patienten, die nur eine Überprüfung erhielten, sowohl in der 4. als auch in der 12. Woche nach der Verletzung , erhielt die Testgruppe Interventionen, die sicher sind, funktionieren und posttraumatische Stressreaktionen wirksam lindern. "Diese Studie bietet einen eleganten und klinisch wichtigen Test der Hypothese zur Verfestigung von Traumata", so Dr. John Krystal, Herausgeber von Biological Psychiatry. In seinem Kommentar zu den Auswirkungen der Studie sagte Professor Rothbaum: "Wenn wir wissen, was zu tun ist, dann können wir Notfallpersonal ausbilden, um im großen Maßstab bei Patienten zu intervenieren. Neben der Notaufnahme kann diese auch auf dem Schlachtfeld, bei Naturkatastrophen oder nach kriminellen Übergriffen eingesetzt werden. "Mehr Forschung ist notwendig, aber dieses Präventionsmodell könnte erhebliche Implikationen für die öffentliche Gesundheit haben. Eine langjährige Hoffnung der Forschung im Bereich der seelischen Gesundheit ist es, die Entwicklung einer psychischen Krankheit bei Risikopatienten zu verhindern, anstatt sich auf die Symptombehandlung nach Krankheitsbeginn zu beschränken."Weitere Informationen sind abrufbar unter: Emory University: http://www.emory.edu/home/index.html Biological Psychiatry: http://www.journals.elsevier.com/biological-psychiatry/

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