Warum Kupfer Bakterien zerstört
Forscher im Vereinigten Königreich haben herausgefunden, dass Kupfer die horizontale Übertragung von Genen, die zur vermehrten Ausbreitung der weltweiten antibiotikaresistenten Infektionen führt, verhindern kann. Diese Erkenntnis wurde kürzlich in der Fachzeitschrift MBIO veröffentlicht. Die Wissenschaftler der Universität Southampton sagen, der horizontale Gentransfer (HGT) bei Bakterien spiele eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen. Diese macht Forschern, die versuchen, Wege zur Behandlung von Krankenhausinfektionen zu finden, sehr zu schaffen. Obwohl HGT in verschiedenen Umgebungen, einschließlich Bussen, Oberleitungsbussen, Türgriffe und an häufig berührten Oberflächen entsteht, stoppt Kupfer diesen Prozess nicht nur, sondern tötet die Bakterien bei Kontakt ab. "Während Studien sich in vivo auf HGT konzentriert haben, untersucht diese Arbeit, ob die Fähigkeit von Krankheitserregern in der Umwelt zu verbleiben, vor allem auf Berührungsflächen, auch eine wichtige Rolle spielen kann", sagte Senior-Autor Bill Keevil, Leiter der Abteilung für Umweltgesundheit an der Universität Southampton. "Hier zeigen wir verlängerte, mehrere Wochen dauernde Überlebenszeiten auf Oberflächen aus Edelstahl von gegen verschiedene Wirkstoffe resistenten Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae. Jedoch wurde der rasche Tod beider antibiotikaresistenter Stämme und die Zerstörung von Plasmid- und genomischer DNA [Desoxyribonukleinsäure] auf Oberflächen aus Kupfer und aus Kupferlegierungen beobachtet, die bei der Prävention von Infektionsverbreitung und Gentransfer sich als nützlich erweisen könnten." Durch den Nachweis des Zusammenhangs zwischen Berührungsflächen und horizontaler Übertragung von Genen, bekräftigte das Team die Theorie, dass die Umgebung wesentlich zur Prävention von Infektionen beiträgt. "Wir wissen, dass viele menschliche Krankheitserreger lange Zeit in der Krankenhausumgebung überleben, was zu Infektionen, teurer Behandlung, blockierten Betten und Tod führen kann", so Professor Keevil. "Wir haben in dieser Arbeit das Potenzial für strategisch platzierte antimikrobielle Berührungsflächen gezeigt, nicht nur um die Kontaminationskette zu unterbrechen, sondern auch um aktiv die Gefahr der Entwicklung einer Antibiotikaresistenz zu reduzieren. Sofern eine ausreichende Reinigung weiterhin in kritischen Umgebungen durchgeführt wird, kann Kupfer als wichtiges zusätzliches Instrument im Kampf gegen Krankheitserreger eingesetzt werden." Der Professor aus Southampton wies darauf hin, dass Kupfer auch die Infektionskontrolle beeinflussen kann, und er stellte fest, dass Kupferoberflächen die Übertragung einer Antibiotikaresistenz, die die Verbreitung von multiresistenten Superbakterien an lokalen und internationalen Fronten auslösen kann, in öffentlichen Gebäuden und im öffentlichen Personenverkehr verhindern können. "Menschen mit unzureichender Handhygiene könnten ihre Bakterien und verschiedene antibiotikaresistente Gene nur durch Berühren eines Treppengeländers oder Türgriffs austauschen, diese würden direkt von jemand anderem aufgenommen und weitergegeben werden", so Professor Keevil. "Kupfer reduziert und beschränkt die Ausbreitung dieser Infektionen erheblich, es leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Hygiene und damit der Gesundheit." Berührungsflächen aus Kupfer sind im Vereinigten Königreich bereits auf dem Vormarsch, es wird allerdings noch mehr erwartet.Weitere Informationen sind abrufbar unter: University of Southampton: http://www.southampton.ac.uk/(öffnet in neuem Fenster) mBio: http://mbio.asm.org/(öffnet in neuem Fenster)
Länder
Vereinigtes Königreich