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Das Projekt "Kombikraftwerk2": erneuerbare Energie zeigt gute Ergebnisse

Ein Zusammenschluss vieler kleinerer Stromerzeuger, der konventionelle Kraftwerke ersetzen kann, ist schon seit langer Zeit der Traum der Befürworter erneuerbarer Energie. Die Idee hat sich jedoch aufgrund von Befürchtungen zerschlagen, ob ein dezentrales Netzwerk den Energieb...

Ein Zusammenschluss vieler kleinerer Stromerzeuger, der konventionelle Kraftwerke ersetzen kann, ist schon seit langer Zeit der Traum der Befürworter erneuerbarer Energie. Die Idee hat sich jedoch aufgrund von Befürchtungen zerschlagen, ob ein dezentrales Netzwerk den Energiebedarf eines Landes decken und bei so großen Kapazitäten einen stabilen Service aufrechterhalten kann. Jetzt sind europäische Forscher mit dem Projekt "Kombikraftwerk2" diesem Traum einen riesigen Schritt näher gekommen. Der vom Projekt entwickelte virtuelle Prototyp eines Kombikraftwerks hat bereits gezeigt, dass es technisch möglich ist, dass jeder einzelne Produzent seinen Strom ins Netz einspeisen kann und das Netz dabei stabil bleibt. Das Projekt-Team wird seinen Prototyp vom 8. bis 12. April 2013 auf der Hannover Messe vorstellen. "Jede Energiequelle - sei es Wind, Sonne oder Biogas - hat ihre Stärken und Schwächen", prognostiziert Dr. Kurt Rohrig, stellvertretender Leiter des Fraunhofer Instituts Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), einem der Hauptpartner des von der EU finanzierten Projekts. "Wenn wir die unterschiedlichen Charaktere der regenerativen Energien geschickt kombinieren, können wir die Stromversorgung in Deutschland sicherstellen." Der virtuelle Prototyp wird seit Januar 2011 getestet und hat bereits sehr positive Ergebnisse erzielt. Das Projekt 25 Anlagen mit einer Nennleistung von 120 Megawatt über das Internet und als simulierte Speicher ein Pumpspeicherkraftwerk und Elektrofahrzeuge zusammengeschaltet. Eine zentrale Steuerung sorgt dafür, dass die Nachteile der erneuerbaren Energien gemildert werden. Denn die Sonne scheint nicht immer, und auch der Wind weht nicht kontinuierlich. Wenn aber viele kleine Erzeuger zusammenarbeiten, kann man regionale Unterschiede bei Wind und Sonne durch das Stromnetz oder regelbare Biogasanlagen ausgleichen. Weiter lässt sich überschüssiger Strom speichern oder in Wärme umwandeln. Das Projekt hat gezeigt, dass erneuerbare Energien keine Gefahr für die Integrität des Stromnetzes darstellen, sondern es stabilisieren können. An manchen Tagen des Jahres übernimmt die Elektrizitätserzeugung aus Sonne, Wind, Biomasse, Wasser und Geothermie bereits heute schon mehr als die Hälfte der anfallenden Last. "Schon heute können die Erneuerbaren durch ihren dezentralen Charakter und innovative Entwicklungen dazu beitragen, das Stromversorgungsystem zu stabilisieren", sagt Kaspar Knorr, Leiter des Forschungsprojekts Kombikraftwerk2 am IWES. "Mit dem Kombikraftwerk 2 demonstrieren wir, wie die Erneuerbaren diese Aufgabe meistern und auch in Zukunft für stabilen Strom sorgen können." Neben der Bereitstellung der Netzstromversorgung werden erneuerbare Energiequellen auch verstärkt zu Systemdienstleistungen beitragen wie z. B. Frequenz- und Spannungshaltung, Schwarzstartfähigkeit (die Fähigkeit, unabhängig vom Stromnetz vom abgeschalteten Zustand ausgehend hochzufahren) und Momentanreserve. Im bisherigen, auf wenige zentrale Produzenten ausgelegten System sorgten vor allem konventionelle Kraftwerke für diese Voraussetzungen. Entsprechend dem Kombikraftwerk2 wird das Netzwerk erneuerbarer Energien in Zukunft auch für die Bereitstellung dieser Systemdienstleistungen sorgen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://www.fraunhofer.de/

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