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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Vereint für nukleare Sicherheit

Radioaktivität, die beim Reaktorunglück 1980 in Tschernobyl austrat, ist immer noch in der Umwelt präsent. Deswegen sind 17 nationale Katastrophenschutzorganisationen und 33 Forschungsorganisationen zusammengekommen, um die Auswirkungen eines solchen möglichen Supergaus zu ver...

Radioaktivität, die beim Reaktorunglück 1980 in Tschernobyl austrat, ist immer noch in der Umwelt präsent. Deswegen sind 17 nationale Katastrophenschutzorganisationen und 33 Forschungsorganisationen zusammengekommen, um die Auswirkungen eines solchen möglichen Supergaus zu verhindern oder abzumildern. Sie wollen sicherstellen, dass Europa auf solche Notfälle in Zukunft besser reagieren kann. Innerhalb von fünf Jahren will das Projekt EURANOS ("European Approach to Nuclear and Radiological Emergency Management and Rehabilitation Strategies") mittels wissenschaftlicher Erkenntnisse und Technik die Reaktion Europas im Fall eines atomaren Unfalls vorbereiten und langfristige Pläne zur Sanierung entwickeln. Diese Bemühungen wurden mit 14,7 Mio. EUR unterstützt, davon kamen 7 Mio. EUR von der Europäischen Kommission. Das Projekt wurde als besonders wichtig angesehen, da die einzelnen Länder für den atomaren Notfall unterschiedlich ausgestattet sind. Ein solches Ereignis könnte infolge eines Unfalls oder eines Terroranschlags eintreten und sich dann wie in einer Kettenreaktion von einem Land zum anderen verbreiten. Doch durch den Austausch von Fachwissen, Daten und Technik kann sich Europa eine bessere Ausgangssituation schaffen, auf wirksamer auf einen solchen atomaren Notfall zu reagieren. Zu den Maßnahmen, die das Projekt entwickelte, gehörte ein Kompendium mit umfangreichen Informationen für das Notfallmanagement. Das Projekt verbesserte auch die "Entscheidungsunterstützungssysteme" (Decision Support Systems, DSS), mit denen die nationalen Katastrophenmanagementteams bei der Sammlung von Online- und Echtzeitmessdaten unterstützt werden. Dazu gehörten die Analyse der aktuellen Strahlungssituation, die Einschätzung der künftigen Entwicklung und die Einordnung von Gegenmaßnahmen. Das Projekt suchte ebenfalls nach Wegen, um das langfristige Management und die mögliche Sanierung verseuchter Gebiete zu fördern. Weiterhin wurden Schulungen zu Strategien durchgeführt und es wurde Leitlinien für die nachhaltige Wiederherstellung der Lebensbedingungen in langfristig verseuchten Gebieten erarbeitet. Projektleiter war Wolfgang Raskob, Meteorologe vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Deutschland. Er sagt: "Der Projekterfolg liegt in der Kommunikation, die jetzt zwischen den Mitgliedstaaten entwickelt wurde. Obwohl EURANOS abgeschlossen ist, haben wir unsere Erkenntnisse aus diesem Projekt auf die NERIS-Plattform übertragen. Diese Plattform wird die Anlaufstelle für alle betroffenen Sektoren, Forschungs- und staatliche Organisationen sein, um im Notfall und langfristig die europäische Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern. Es ist ebenfalls hervorzuheben, dass lokale Interessenvertreter ein wichtiger Bestandteil des Entscheidungsprozesses in den verschiedenen Ländern sind und diese Plattform diesen Aspekt in unseren Forschungsprojekten vertiefen wird. Gegenwärtig sind 49 Partner beteiligt." Doch er betont auch, dass diese Plattform mit dem Start des europäischen Forschungsprojekts PREPARE (Innovative integrative tools and platforms to be prepared for radiological emergencies and post-accident response in Europe) eine andere Dimension bekomme. Dieses Projekt soll die Lücken im Notfallmanagement und bei der Sanierung angesichts des Unfalls in Fukushima schließen. Auf diese Weise wird EURANOS auf einer nachhaltigen Plattform und in Forschungen auf europäischer Ebene weitergeführt, was auch notwendig sei, um in Zukunft besser vorbereitet zu sein.Weitere Informationen sind abrufbar unter: EURANOS http://www.euranos.fzk.de/index.php NERIS http://www.eu-neris.net/

Länder

Deutschland

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