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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Wenn Träume wahr werden: Stromnetze der neuen Art entwickelt

Europas Vision, Stromnetze zu entwickeln, die die Umweltauswirkungen erheblich reduzieren können und den Verbrauchern die Möglichkeit geben, ihren Beitrag zur Anpassung des Systems zu leisten, hat nun Gestalt angenommen. Dies ist unter anderem auch ein Verdienst des Projekts A...

Europas Vision, Stromnetze zu entwickeln, die die Umweltauswirkungen erheblich reduzieren können und den Verbrauchern die Möglichkeit geben, ihren Beitrag zur Anpassung des Systems zu leisten, hat nun Gestalt angenommen. Dies ist unter anderem auch ein Verdienst des Projekts ADRESS ("Active Distribution Network with Full Integration of Demand and Distributed Energy Resources"). Dieses auf fünf Jahre angelegte Projekt ist eine Antwort auf einen Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der Europäischen Gemeinschaft im Bereich Energie für die "Entwicklung interaktiver Stromverteilungsnetze". Ziel der Aufforderung war es, erneuerbare Energieformen und die verteilte Stromerzeugung besser in die Stromnetze zu integrieren und gleichzeitig die Schwankungen bei der Verbrauchsnachfrage durch geeignete wirtschaftliche Signale voll auszuschöpfen. Dazu gehört etwa eine Preisgestaltung in Echtzeit, die entwickelt wurde, um diese Schwankungen auszunutzen. Das ADRESS-Projekt hat sich auf Stromnetze der Zukunft konzentriert, um diese flexibel, zugänglich, zuverlässig und wirtschaftlich zu machen, so wie dies in der Vision der Europäischen Technologieplattform SmartGrids festgelegt ist. Dazu wurden technische Lösungen beim Kunden und auf der Ebene des Stromsystems entwickelt, die es privaten Haushalten und Geschäftskunden ermöglicht, an Programmen für aktive Nachfrage teilzunehmen. Dadurch kann der Verbraucher seine eigene Stromnachfrage auf Anfrage eines Aggregators auf dem Wege von Anreizen zur Wirtschaftlichkeit verändern. Es ist dann möglich, Dienstleistungen auf den Energiemärkten sowie den Akteuren des Stromsystems anzubieten. Das Projektteam von ADRESS glaubt, dass Aktive Nachfrage ein Weg ist, Beschränkungen zu überwinden und die Entwicklung "Erneuerbarer Energiequellen" durch diese Flexibilität zu unterstützen, wodurch dem Verbraucher wirtschaftliche Vorteile geboten werden. Es wurde bereits ein umfassender kommerzieller und technischer Rahmen für Aktive Nachfrage entwickelt und in Italien wurde eine Pilotstudie abgeschlossen. Andere Studien laufen derzeit in Frankreich und Spanien. Dazu wurden Systeme von ADRESS in Haushalten, in Mittelspannungsleitstellen und im Netz installiert. In den Haushalten wurden intelligente Geräte, intelligente Steckdosen zur Kontrolle traditioneller Haushaltsgeräte und eine Energiemanagementbox installiert, die Signale des Aggregators empfängt und die Haushaltsgeräte entsprechend steuert. Das ADRESS-Konsortium besteht aus 25 Partnern aus 11 europäischen Ländern. Diese haben ihre Teststandorte auf der Grundlage des unterschiedlichen Klimas ausgewählt. Etwa heißes Klima in Spanien im Vergleich zu kaltem Klima in Frankreich, was bedeutet, dass unterschiedliche Ausrüstungen und Nutzungsmuster zum Tragen kommen. Angesichts unterschiedlicher Netzwerktopologien und Abnahmebedingungen soll dies das gesamte Konzept validieren. Marina Lombardi, Assistentin des Projektkoordinators bei Enel Distribuzione sagt dazu: "Nach Abschluss der Tests in Italien testen wir jetzt das System in etwa 300 Haushalten in Spanien und um die 30 Wohnungen in Frankreich. Die Privatverbraucher sind damit einverstanden, unser System zu testen. In Spanien erhalten sie den Anreiz, einen Rabatt von 20 % auf ihre Stromrechnung zu bekommen und in Frankreich erhalten sie jeweils 50 EUR, wenn sie sich an dem Test beteiligen und zusätzlich jeweils 50 Cent für jeden Antrag auf Aktive Nachfrage (in Form von Gutscheinen). Mit der in den Haushalten installierten Ausrüstung empfangen die Besitzer Signale des Aggregators und ihre Nachfrage wird von der Energiemanagementbox entsprechend angepasst. Die Pilotstudie wird folgendermaßen bewertet: "Wir verlassen uns auf Fragebögen, persönliche Interviews und Logbücher, um die Erfahrungen unserer Verbraucher zu beurteilen und wie sie sich mit ihren Lebensgewohnheiten an dieses neue System anpassen." Das Gesamtbudget beträgt 16 Mio. EUR bei einem EU-Anteil von 9 Mio. EUR. Die Projektergebnisse werden auf dem internationalen Abschlussworkshop am 23. Mai in Rom im Auditorium von Enel präsentiert.Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.addressfp7.org/

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