Kombination globaler Klimamodelle für genauere Prognosen
Das von der EU finanzierte Projekt ENSEMBLES (Ensemble-based Predictions of Climate Changes and their Impacts) hat einen beachtlichen Beitrag zur Ermöglichung besserer Prognosen klimatischer Risiken geleistet. Durch die Kombination verschiedener globaler Klimamodelle und durch die Erzeugung von Mustern für den zukünftigen Zustand des Erdsystems sollten sich Wissenschaftler ein besseres Bild davon machen können, wie unser Klima in fünf, zehn oder sogar zwanzig Jahren aussehen wird. Die Einschätzung der zukünftigen klimatischen Entwicklung stellte schon immer aufgrund der zugrundeliegenden Komplexität und Ungewissheit des Klimasystems der Erde eine große Herausforderung dar. Der Umfang und der Einfluss natürlicher Klimaschwankungen sowie die Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt lassen sich nur schwer vorhersagen. Jüngste Forschungsergebnisse legen nahe, dass mit großer Wahrscheinlichkeit bis 2050 die Temperaturen auf der Erde um 1,4 bis 3 °C ansteigen werden. Da es schwierig ist, weit in der Zukunft liegende Emissionen und andere menschliche Faktoren mit Auswirkungen auf das Klima vorherzusagen, haben Wissenschaftler eine Reihe von Szenarien erarbeitet, die auf verschiedenen Annahmen über zukünftige wirtschaftliche, soziale, technologische und Umweltbedingungen aufbauen. Das Projekt ENSEMBLES hatte sich vorgenommen, eine Reihe unterschiedlicher Klimamessmodelle systematisch und umfassend in dieses Konzept zu integrieren. Das Hauptziel des Projektes bestand darin, mit Hilfe einer Kombination aktueller Technologien Wissenschaftlern die notwendigen Hilfsmittel an die Hand zu geben, um genauere Vorhersagen treffen zu können. Dieses neue "Gesamt"-Klimavorhersagesystem kann über eine breite Spanne von Zeitskalen und Regionen angewandt werden, um genauere Szenarien des zukünftigen Klimawandels zu erstellen. Es wurde umfassend validiert; Wahrscheinlichkeitsvorhersagen mit dem Modellsystem wurden sorgfältig mit vorhandenen Daten verglichen. Von Anfang an lag der Schwerpunkt des Projekts auf den Veränderungen bei extremen Ereignissen - z. B. dem Schweregrad und der Häufigkeit von Hitzewellen, Dürren, Waldbränden und Überschwemmungen - sowie dem Einfluss von folgenreichen Ereignissen mit niedriger Wahrscheinlichkeit, wie z. B. der Abbruch warmer Strömungen im Nordatlantik. Erste Ergebnisse des Projekts zeigen, wie sich der Klimawandel auf alle untersuchten Systeme und Sektoren auswirken wird. Es wird erwartet, dass das Projekt, an dem 66 Einrichtungen aus 19 hauptsächlich europäischen Ländern beteiligt waren, wesentliche Auswirkungen auf eine Vielzahl von Anwendungsbereiche hat, wie z. B. Landwirtschaft, Gesundheit, Energie und Wasserressourcen. Alle neuen vom Projekt zusammengetragenen Ergebnisse untermauern die Schlussfolgerungen früherer Studien zu Prognosen und Auswirkungen des Klimawandels. Neu an den Ergebnissen von ENSEMBLES ist jedoch, dass sie viel besser im Detail beschreiben, wie sich das Klima in Standardszenarien zukünftiger Emissionen voraussichtlich entwickeln wird. Außerdem umfassen sie zum ersten Mal Klimaprognosen basierend auf mehreren Modellen für ein Szenarium der Senkung von Treibhausgasen, was zu Emissions- und Temperaturstabilisierung gemäß den Zielen der EU führt. Außerdem wird durch die Verwendung verbesserter Modelle Mehrwert erzeugt, indem neue und bessere Verfahren für die Analyse und Verbreitung von Klimawandelprognosen und ihrer Ungewissheiten entwickelt und gezeigt wird, wie diese Informationen bei politikrelevanten Folgenabschätzungen herangezogen werden können. Eine weitere Auswirkung des Projekts ist die Tatsache, dass eine beeindruckende Vielzahl von Experten aus unterschiedlichen Disziplinen und Sektoren beteiligt waren. Das Projekt ENSEMBLES unterstützte daher die Anstrengungen beim Aufbau eines dynamischen Europäischen Forschungsraums.Weitere Informationen sind abrufbar unter: ENSEMBLES http://www.ensembles-eu.org/
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Deutschland