Innovative Stadtplan-App könnte Stadtverkehr revolutionieren
In Porto, Portugal, wurde eine Smartphone-App entwickelt, die es ihren Benutzern ermöglicht, ihre täglichen Fahrtrouten mithilfe von Sensoren, die in ihre Mobiltelefone eingebettet sind, aufzuzeichnen. Die App SenseMyCity wurde im Rahmen des EU-finanzierten FUTURE-CITIES-Projekt entwickelt. SenseMyCity ermöglicht es Benutzern, alltägliche Ereignisse aufzuzeichnen - wie Kraftstoffverbrauch pro Fahrt, die Möglichkeit des Car-Sharing oder Stress - die später weiter analysiert werden können. Die Bedienung der App selbst ist sehr einfach: Der Benutzer zeichnet seine Fahrtroute mithilfe der im Smartphone eingebetteten Sensoren auf und kann diese Informationen anschließend auf einer speziellen Webseite einsehen. Das Team von FUTURE-CITIES ist zuversichtlich, dass die Analyse dieser Daten zur Optimierung von Fahrtrouten und Kraftstoffverbrauch verwendet werden kann, und vielleicht auch, um Menschen mit ähnlichem Mobilitätsverhalten zu identifizieren, um mehr Car-Sharing und Fahrgemeinschaften anzuregen. Darüber hinaus könnte die App sich für Profis eignen, die Echtzeit-Informationen über das, was auf der Straße passiert, benötigen, wie Feuerwehrleute, Busfahrer und Polizei. SenseMyCity wurde entwickelt, um zusammen mit anderen Datenerhebungsprojekten zu arbeiten. Es ist auf Benutzer angewiesen, die die Anwendung bewusst und freiwillig betreiben. Das Projekt benötigt einen Pool von Nutzern, die an Versuchen teilnehmen wollen und hat bereits logistische Unterstützung für stadtweite Versuche eingerichtet. "Wir suchen Teilnehmer, die an diesem Versuch teilnehmen wollen, und mehr über sich selbst und über die Stadt erfahren möchten", sagte Ana Aguiar, Forscherin und Dozentin an der Fakultät für Maschinenbau der Universität von Porto (FEUP). "Dies ist das Hauptziel einer Kampagne, mit der für die SenseMyCity-App geworben wird. Wir entwerfen eine Art Wettbewerb auf Basis der Forschung und werden diejenigen auszeichnen, die mit den meisten Daten dazu beitragen. Der niedrigste Kraftstoffverbrauch oder die größte Flächendeckung in der Stadt sind nur zwei der Faktoren, die mit einem Preis ausgezeichnet werden." Die technische Infrastruktur der App setzt sich folgendermaßen zusammen: Ein Framework für Android OS, um Daten der im Gerät vorhandenen Sensoren zu sammeln, ein Java-Server, um die Daten zu verarbeiten und diese in einer PostgreSQL-Datenbank zu speichern, sowie eine Webseite, um auf die Informationen in einer benutzerfreundlichen Art und Weise zuzugreifen. SenseMyCity ist ein wichtiger Meilenstein für das FUTURE-CITIES-Projekt, das im Oktober 2012 begann. Das Projekt will das volle Potenzial der interdisziplinären Forschung zu urbanen Technologien freisetzen und den Wissenstransfers in enger Zusammenarbeit mit lokalen und globalen industriellen Partnern stärken. Ein wesentliches Ziel ist es, die Stadt Porto in ein stadtweites lebendes Labor zu verwandeln, in dem Forscher, Unternehmen und Startups Technologien, Produkte und Dienstleistungen entwickeln und testen können, und dabei Themen wie nachhaltige Mobilität, Sensortechnik im urbanen Maßstab, Sicherheit und Datenschutz sowie Lebensqualität für Bürger und ihre Familien erkunden. Wie die SenseMyCity-App beispielhaft zeigt, will das Projekt betont interdisziplinär arbeiten, und dazu nicht nur Ingenieure, sondern auch Psychologen, Städteforscher und Bürger hinzuziehen. Als ein Projekt der Universität Porto und wegen seines multidisziplinären Charakters besteht Future Cities aus Forschungsgruppen aus mehreren Fakultäten wie Maschinenbau, Psychologie und Naturwissenschaften. Das FUTURE-CITIES-Projekt, das voraussichtlich bis 2016 laufen wird, wird insgesamt 1 615 224 EUR an EU-Mittel erhalten.Weitere Informationen sind abrufbar unter: FUTURE CITIES http://futurecities.up.pt/site/ Projektdatenblatt
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