Entwicklung eines universellen Grippeimpfstoffs in Europa läuft
Ein kürzlich gestartetes europäisches Projekt hat sich vorgenommen, Fortschritte bei der Entwicklung eines universellen Grippeimpfstoffs zu machen. Es will damit der Entstehung neuer Stämme und saisonalen Epidemien vorbeugen. Die Virusinfektion grassiert normalerweise in den kälteren Monaten, wobei die saisonale Grippe für 3 bis 5 Millionen schwerer Krankheitsfälle und 250.000 bis 500.000 Todesfälle weltweit verantwortlich ist. Aufgrund ihrer schnellen Ausbreitung insbesondere in stark gefährdeten Bevölkerungsgruppen stellt die Grippe auch weiterhin ein ernstes öffentliches Gesundheitsproblem dar. Bisher ist die wirksamste Art, sich vor der Krankheit oder schweren Symptomen zu schützen, die jährliche Impfung, jedoch bieten die aktuellen Impfstoffe nur begrenzten Schutz vor neuen Virenstämmen. Um diese Schwachstellen zu beseitigen, haben sich sieben renommierte Organisationen aus Europa in einer öffentlich-private Partnerschaft im Projekt EDUFLUVAC zusammengeschlossen, um einen lang anhaltenden Breitbandimpfstoff gegen Grippe zu entwickeln. EDUFLUVAC wurde erst vor einem Monat gestartet und will einen neuen Weg beschreiten, indem es das Immunsystem dazu bringt, gemeinsame Abschnitte in mehreren Grippevirusstämmen zu erkennen. "Die Entwicklung eines universellen Grippeimpfstoffs ist zu einer weltgesundheitlichen Priorität geworden, um die Ausbreitung des Virus und die Entstehung neuer Virenstämme zu verhindern. Wir sind davon überzeugt, dass das EDUFLUVAC-Projekt uns auf dem Weg zu diesem Ziel einen großen Schritt voranbringen wird", sagt Othmar Engelhardt, leitender Forscher am National Institute for Biological Standards and Control im Vereinigten Königreich. Das Forschungsteam will einen besseren Schutz gegen Grippeepidemien erzielen, indem es einen universellen Impfstoff entwickelt, der nicht nur die jährlichen Impfkampagnen überflüssig zu machen, sondern auch den jährlichen Bedarf kostspieliger saisonaler Impfstoffe senkt. Odile Leroy, geschäftsführende Direktorin der Europäischen Impfstoffinitiative und Koordinatorin des EDUFLUVAC-Projekts, sagt: "Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen verfügen zurzeit nur über sehr begrenzte Programme für die Grippeimpfung. Die Entwicklung eines Impfstoffs, der eine breitbandige und langfristige Schutzwirkung bietet, würde daher Impfkampagnen erheblich vereinfachen und einen Grippeschutz auch für bisher nicht erreichte Bevölkerungsgruppen mit begrenztem Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglichen." Das vierjährige Projekt wird von der Europäischen Impfstoffinitiative mit Sitz in Deutschland koordiniert und erhielt EU-Fördermittel in Höhe von 4,6 Mio. EUR.Weitere Informationen sind abrufbar unter: EDUFLUVAC http://www.euvaccine.eu/ Projektdatenblatt
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