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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Generation Awake betreibt "Upcycling"!

Denken Sie möglicherweise, dass "Upcycling" nur ein schickeres Wort für "Recycling" ist? Gian Marco Vitti vom italienischen http://www.laboratoriolinfa.com/ (Laboratorio LINFA), einem Team aus Upcycling-Designern, würde Sie sicher darum bitten, lieber einen Unterschied zu mach...

Denken Sie möglicherweise, dass "Upcycling" nur ein schickeres Wort für "Recycling" ist? Gian Marco Vitti vom italienischen Laboratorio LINFA, einem Team aus Upcycling-Designern, würde Sie sicher darum bitten, lieber einen Unterschied zu machen. Denn Veredlung ist weit mehr als Verwertung. Und er weiß genau, wovon er spricht. Zusammen mit Luigi Cuppone, Raul Sciurpa und Federico Fiordigiglio gestaltete Vitti eine Kollektion Möbel aus 100 % wiederverwertetem Altholz, die einer der siegreichen Beiträge des vor kurzem veranstalteten Generation Awake Young Designers Contest der Europäischen Kommission war. Die am Wettbewerb teilnehmenden jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 40 sollten aus Abfallstoffen wie etwa Kleidung, Spielzeug, Kunstwerken, Schmuck oder Möbeln neue Produkte im Sinne des "Upcycling", der Abfallveredlung, erschaffen. Zu den Gewinnerbeiträgen zählt ein Kinderspielhaus aus Pappe und Kunststoffflaschen von Nikolai Kovachev aus Bulgarien, ein aus farbenfrohen Plastikschraubverschlüssen gestaltetes Spiel von Mathieu Collos und Cyril Rheims aus Frankreich, ein "upgecycelter" Stuhl, der zu einem Koffer gefaltet werden kann, sowie die Möbelkollektion Sine qua non von Laboratorio LINFA. In seiner Rede nach der Zeremonie in Brüssel sagte Gian Marco Vitti: "Wir machen Möbelupcycling und das ist keineswegs das Gleiche wie Möbel zu recyceln. Upcycling ist ein weitaus komplizierterer Prozess. Wir retten altes Holz vor der Deponie und verwandeln es. Dabei geht es in unserer Arbeit nicht um Seriendesign. Wir fertigen und produzieren Kleinserien oder Einzelstücke oder wir personalisieren und passen Produkte auf Anfrage nach Kundenwünschen an." Beim Recycling werden Verbrauchsmaterialien in ihre Grundbestandteile zerlegt und können so zu einem neuen Konsumartikel werden, der oft von geringerer Qualität ist. Beim Upcycling geht es mittlerweile nicht mehr um das Aufschlüsseln der Materialien, sondern um deren Umgestaltung oder Verwandlung. Der veredelte Artikel ist in der Regel von noch besserer oder gleichwertiger Qualität wie das Original. Das Team von Laboratorio LINFA verwertet Paletten, Einrichtungsgegenstände, alte Möbel aus dem Sperrmüll oder anderes für die Deponie bestimmtes Holz und baut daraus Tische, Stühle, Sessel, Bücherregale für öffentliche und private Räume. Gian Marco Vitti erläuterte den Design-Prozess: "Das Hauptmerkmal ist, dass unsere Kollektion auf partizipativen Design-Workshops in ganz Italien mitgestaltet wird. Man kann sich das wie Öko-Design-Camps vorstellen, wo das LINFA-Team mit jungen Designerinnen und Designern lebt und arbeitet und wir nur mit Recyclingmaterial etwas Neues entwerfen und erschaffen." Im Zusammenhang mit der "Kreislaufwirtschaft", dem Modewort der Green Week 2014, auf der die Preisverleihung stattfand, merkte Vitti an: "Mit unserer Arbeit versuchen wir, eine Methode zu finden, um eine Kreislaufwirtschaft in Gang zu bringen, aber eigentlich ist es das in Italien zu schwer. Wir sind wirklich ein kleines Team und vertreten einen sehr kleinen Ausschnitt der Realität. Wir erschaffen keinen echten Markt, keine Realwirtschaft, sondern wir entwerfen einige Möbelprototypen. Unser Traum ist es, für ein umweltorientiertes öffentliches Beschaffungswesen zu arbeiten. Dieser Traum hat jedoch im Moment keinerlei Bezug zur Praxis." Gian Marco Vitti weiter: "Wir arbeiten hart, um etwas Nachhaltiges zu erschaffen. Wir wollen mit unserer Arbeit öffentliche Bedürfnisse erfüllen und Waren für öffentliche Räume und nicht für eine kleine elitäre Gruppe von Privatpersonen herstellen, die viel Geld für einzigartige Kunstwerke aufbringen können. Diese Art von Design gehört eher in die Galerie und nicht in die reale Welt." Er schloss mit der Bitte: "Wir brauchen die Unterstützung der entsprechenden Institutionen, um Projekte wie unseres größer anzulegen. Wir sind einfach zu klein, um all die Probleme lösen zu können. Wir müssen auf der gesamten Strecke von der Institution bis zum Endverbraucher zusammenarbeiten, aber hier ist auf jeden Fall ein langer Weg zu gehen."Weitere Informationen unter: Green Week http://www.greenweek2014.eu/index.html Generation Awake http://www.generationawake.eu/de/