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Eine neue, kostenlose Plattform hilft bei der Bewältigung der heutigen Informationsflut

Gibt es auf Ihrem Forschungsgebiet rasante Fortschritte? Sind Sie Expertin oder Experte auf Ihrem Gebiet, finden aber die unaufhörlich zunehmende Masse an Gesetzen und Verordnungen verwirrend? Das EU-Projekt MOVING entwickelte eine neue Online-Plattform, die dabei helfen soll, Informationen zu finden und gleichzeitig lehrt, wie man zum Data Miner wird.

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Expertinnen und Experten aller Art müssen heute dazu in der Lage sein, sich einen Weg durch den Informationsdschungel im Internet zu bahnen, um zum Wesentlichen zu gelangen, aber das ist nicht immer leicht. Deshalb haben Fachleute für IT und Daten aus sechs europäischen Ländern ihre Kräfte vereint und im Rahmen des EU-Projekts MOVING eine hochmoderne, durchsuchbare Datenbank für Schulungszwecke konzipiert. Seit Dezember 2017 ist diese für die Allgemeinheit frei zugänglich. Im Laufe des drei Jahre dauernden Projekts wurden mehrere Verbesserungen eingeführt und mithilfe der Plattform wurden drei Runden eines „Offenen Massen-Online-Kurses (MOOC) zur Wissenschaft 2.0 und offenen Methoden für die Recherche“ abgehalten, an denen 500 Menschen teilnahmen. „Informationsmanagement bedeutet, in der Lage zu sein, eine Suche durchzuführen und dann exakt die Information zu finden, die man braucht, und zwar in dem Moment, in dem man sie braucht“, erläuterte Dr. Vasileios Mezaris, Projektkoordinator von MOVING und Forschungsleiter am Zentrum für Forschung und Technologie Hellas (CERTH) in Thessaloniki, Griechenland. „Beim Testen der Plattform erhalten wir sehr gute Ergebnisse, die eindeutig belegen, wie förderlich es ist, Suchfunktionen und Methoden zum Erlernen der richtigen Suchtechnik in einer einzigen Plattform zu vereinen.“ Einzigartig bei MOVING ist, dass die Arbeitsgruppe sie mit nützlichen Daten aus vielen verschiedenen Fachgebieten sowie mit Instrumenten für die erweiterte Suche ausgestattet hat, gleichzeitig ist sie aber ein Schulungswerkzeug für den Bereich Data-Mining. „Die Benutzer können auf unterschiedliche Lernmaterialien wie etwa ganz kurze Lerneinheiten und Videos zugreifen. Außerdem erhalten sie individuelle Vorschläge, welche Funktionen und Technologie sie im nächsten Schritt testen sollten, um ihre Fähigkeiten zu verbessern“ fügte Dr. Mezaris hinzu. Datenfülle Die Leitung der Arbeiten übernahm die TU Dresden (TUD) in Deutschland. Gestützt auf die eScience-Plattform, die eines ihrer Forschungsteams bereits bei einem vorhergehenden Projekt zusammen mit der HTWK Leipzig entwickelt hatte, gestaltete sie die ausgeklügelte MOVING-Plattform. Die übrigen technischen Partnerinstitutionen konzipierten Komponenten für die Plattform, während weitere Projektteilnehmer proprietäre Daten beisteuerten. Bislang enthält die Datenbank der Plattform 30 Millionen wissenschaftliche Dokumente sowie jeweils die Vollversion von etwa 25 Millionen frei zugänglicher Dokumente. Vorhanden sind eine Fülle von Material aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften, bereitgestellt vom Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) in Kiel, Deutschland, sowie aus dem Bereich Sozialwissenschaften, die vom GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim, Deutschland, stammen. MOVING bietet über das Jožef Stefan-Institut in Ljubljana, Slowenien, das die Plattform VideoLectures.NET betreibt, Metadatensätze und Links zu mehr als 20 000 Vorlesungsvideos mit Transkriptionen, sowie eine Sammlung an Metadatensätzen zu Gesetzen und im Laufe der Zeit daran vorgenommenen Änderungen, die vom niederländischen Informationsdienstleister Wolters Kluwer zur Verfügung gestellt wurden. Die Universität Manchester im Vereinigten Königreich und das Know-Center in Graz, Österreich, gehören zu den Partnerinstitutionen, die die unerlässlichen Benutzertests an Komponenten wie dem Widget für das Erlernen der richtigen Suchtechnik durchführten, um dieses benutzerfreundlich zu machen. „Berufstätige, die im Bereich des Datamanagements nicht besonders versiert sind, haben heute oft Schwierigkeiten, ihre Tätigkeit auszuüben“, erklärte Dr. Mezaris, der glaubt, dass nun viele Aufgaben einfacher zu bewältigen sein werden. Die Entwickler gehen davon aus, dass hauptsächlich Doktorandinnen und Doktoranden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die MOVING-Plattform nützlich finden werden, aber sie ist kostenlos und für alle zugänglich. Die Plattform erwies sich als dermaßen gut gelungen, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, deren deutsche Niederlassung als Partnerinstitution bei MOVING mitgewirkt hat, nun beabsichtigt, die Plattform zur Schulung ihrer Mitarbeiter einzusetzen und eine besondere Version davon für den Gebrauch im Finanz- und Compliancesektor zu erstellen.

Schlüsselbegriffe

MOVING, Data Mining, Informationsmanagement, Plattform, Datenbank, MOOC

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