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Artificial Intelligence revolution in beekeeping sector: the “Internet of Bees”

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Bienen mit KI unterstützen

Die derzeit bedrohte Gesundheit der Honigbienen ist von zentraler Bedeutung für die Stabilität des Ökosystems und das Wohlergehen der Menschen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ein System zur Fernüberwachung von Bienenstöcken vorgestellt, das zum Schutz der Bienen und zur Sicherung der Artenvielfalt beitragen kann.

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Die Bedeutung der Bienen für die Erhaltung des menschlichen Lebens ist immens. Ihre unentbehrliche Bestäubung der Pflanzen, die von uns Menschen und Tieren verzehrt werden, macht diese wertvollen, aber übersehenen Insekten zu Beschützern unseres Überlebens. Durch den Einfluss von intensiver Landwirtschaft, Pestiziden, schlechter Ernährung, Viren und Krankheitserregern ist ihre Zahl in den letzten 25 Jahren jedoch kontinuierlich zurückgegangen. Sie benötigen unsere Hilfe, um überleben zu können, und Algorithmen erweisen sich als dienlich bei dieser Aufgabe.

Hilfe bei der Bienenzucht

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts HIVE-TECH wurde ein System zur Überwachung und Verwaltung von Bienenstöcken entwickelt, das auf den Erhalt gesunder Bienenbestände hinwirkt. HIVE-TECH verwendet proprietäre Vorhersagealgorithmen, um die Gesundheit des Bienenstocks zu bewerten, den Ertrag vorherzusagen und zu maximieren, Anomalien zu entdecken und Krankheiten automatisch zu diagnostizieren sowie die Bienenbrut zu erkennen und zu messen. Da das Gerät mit einer Multi-Operator-SIM und solarbetriebenen Sensoren ausgestattet ist, kann es den Zustand des Bienenstocks jeden Tag vollständig überwachen. Über zwei wasserdichte Aluminiumschienen mit hochpräzisen Wägezellen sammelt es GPS-referenzierte Daten über Feuchtigkeit, Temperatur, Geräusche und Gewicht. Eine LED-Anzeige ermöglicht die Gewichtskontrolle in Echtzeit, und ein Lichtspektrumsdetektor die Untersuchung von Blütezeiten, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Das Hauptziel von HIVE-TECH ist es, dem Bienensterben entgegenzuwirken: Es liefert proaktive Vorschläge für ein effizientes Management und dient als Entscheidungshilfe für die Nutzenden. Mit all diesen Informationen können in der Bienenzucht die Bewegungen und der CO2-Fußabdruck verringert sowie die chemischen Behandlungen und die Bestäubung optimiert werden.

Vom Labor in den Bienenstock

Dank der Finanzierungshilfe durch HORIZONT 2020 konnte das Team die technische Verfeinerung des Geräts und der Serviceplattform abschließen, insgesamt 2 580 Geräte im Feld demonstrieren und seine Markteinführungsstrategie umsetzen. „Unser primäres Ziel war es, mindestens 1 000 Bienenstöcke in 10 Ländern aufzustellen und zu validieren, um zu überprüfen, ob die Imkereien ihre Vorteile schätzen und ob sie auch unter verschiedenen klimatischen Bedingungen und mit unterschiedlichen Bienenzuchttechnologien effizient funktionieren“, erklärt Projektkoordinator Niccoló Calandri, Gründer und Geschäftsführer von 3Bee. „Außerdem wollten wir neue Algorithmen für das maschinelle Lernen entwickeln, um bestimmte Ereignisse im Bienenstock automatisch erkennen zu können.“ Diese Einführung einer Agrartechnologie-Innovation in den letzten zwei Jahren war keine leichte Aufgabe. „Die Pandemie hatte sicherlich Auswirkungen auf unsere Vorstellungen, wie wir Nutzende erreichen, aber wir haben die Offline-Veranstaltungen schnell auf Online-Formate umgestellt. Wir haben unsere Strategie revolutioniert und die Reisen reduziert, indem wir die Online-Präsenz verstärkten“, so Calandri.

Die Zukunft der Bienenzucht sichern

„Wir haben verschiedene Projekte ins Leben gerufen, beispielsweise den Verkauf von nachhaltigem Honig, um den Imkereien die Möglichkeit zu geben, ebenfalls Online-Verkauf anzubieten“, erklärt Calandri. Mit dem Programm „Adoptiere deinen Bienenstock“ werden die Verbraucherinnen und Verbraucher Teil des Projekts: Sie investieren in ihre eigene Honigproduktion, die sie über eine Smartphone-App überwachen können. Die HIVE-TECH-Gruppe konzentriert sich auch weiterhin auf Dienstleistungen der Kreislaufwirtschaft mit gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen. „Wir haben ein dynamisches und ehrgeiziges 25-köpfiges Team mit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung aufgebaut und verfolgen sehr konkrete Ziele, um zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft beizutragen“, so Calandri abschließend.

Schlüsselbegriffe

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