Forschung und Innovation bringen geothermische Technologie dem Markt näher
Geothermische Energie wird nur in wenigen Marktsektoren und Regionen genutzt, obwohl es sich um eine weit verbreitete, saubere und kontinuierlich verfügbare Energiequelle handelt. Aufgrund dieser Vorteile ist sie in einer einzigartigen Position, um zum Übergang Europas zu sicherer, sauberer und effizienter Energie beizutragen. Das EU-finanzierte Projekt GEOTHERMICA beschleunigt die Nutzung der Geothermie durch die Förderung von Forschungsprojekten, Innovation und Zusammenarbeit. Es dient dem Austausch von Informationen, Wissen und bewährten Verfahren im Zusammenhang mit der Forschungs- und Innovationspolitik (FuI) im Bereich der Geothermie zwischen nationalen und regionalen Fördereinrichtungen. „Auf diese Weise kann die geothermische Energie ihr wahres Potenzial für ein klimaneutrales Europa entfalten“, sagt Alicja Wiktoria Stokłosa, Sachverständige für Geothermie und Büroleiterin von GEOTHERMICA.
Gemeinsame Anstrengungen zur Finanzierung von Innovationen im Bereich der geothermischen Energie
Im Rahmen des Projekts wurden zunächst die nationalen und regionalen Hindernisse und Möglichkeiten für die Entwicklung der Geothermie sowie der nationale und regionale Bedarf an Forschung und Entwicklung ermittelt. Dadurch wurden Cluster, also gemeinsame Interessengebiete, und Kooperationspartnerschaften gebildet. So können Länder schnell andere Länder mit ähnlichen Bedürfnissen oder Länder, die bei der Entwicklung der geothermischen Energie bereits die nächste Stufe erreicht haben und attraktive Partner darstellen, von denen sie lernen können, finden. Die Ergebnisse flossen in strategische Empfehlungen zu kurz- und mittelfristigen Prioritäten im Bereich Forschung und Innovation ein.
Mobilisierung von Wissensnetzwerken über geothermische Energie
Das Konsortium bündelt die Ressourcen und das Fachwissen von 20 Trägern und Verwaltungsparteien von FuI-Programmen für geothermische Energie aus 18 EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern. Als Kooperationsplattform für Einrichtungen, die Forschung und Innovation finanzieren, stellt das Netzwerk Mittel für FuI-Maßnahmen im Bereich der Geothermie zur Verfügung. „Die Unterstützung hat Ländern mit einem weniger entwickelten Geothermiesektor einen unschätzbaren Zugang zu den Fähigkeiten und Erfahrungen von Fachleuten und Kolleginnen und Kollegen verschafft“, fügt Stokłosa hinzu. Dieses umfassende Netzwerk hat in wichtigen Bereichen der Politik, der Vorschriften und der Entscheidungsfindung große Fortschritte erzielt. Über gemeinsame Aufforderungen hat es eine Strategie ausgearbeitet und umgesetzt, um eine dauerhafte und langfristige europäische FuI-Kooperation zur Ausweitung der Nutzung geothermischer Energie aufzubauen.
Finanzielle Mittel für die Vermarktung modernster Lösungen der Geothermie
Für drei Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für innovative Projekte wurden 90 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Das Netzwerk finanziert etwa die Hälfte dieses Betrags. An jeder Aufforderung nehmen zwischen 12 und 18 Trägern und Verwaltungsparteien von FuI-Programmen für geothermische Energie teil. In allen Aufforderungen wird die Notwendigkeit von Forschungsprojekten betont, die einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung des Klimawandels leisten. Zwei der drei gemeinsamen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen wurden unter starker Beteiligung der Industrie abgeschlossen. Bis Juni 2022 haben 15 hochwertige, länderübergreifende Projekte neuartige Konzepte für die Nutzung geothermischer Energie im Energiesystem demonstriert und validiert sowie kommerzielle Möglichkeiten aufgezeigt. Sie deckten alle Phasen des Entwicklungszyklus von sicheren, nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und finanziell tragbaren geothermischen Anlagen ab. Die dritte gemeinsame Aufforderung wurde 2021 gestartet, um die Umstellung im Bereich Heizung und Kühlung zu beschleunigen. Sie wird nationale Programme zur Integration des Energiesystems und Programme zur Förderung der verschiedenen Heiz- und/oder Kühltechnologien zusammenführen, wobei der Schwerpunkt auf der geothermischen Energie liegt. Die finanzierten Projekte werden im September 2022 beginnen und innerhalb von 3 Jahren abgeschlossen sein. „Die Ergebnisse führen zu Kostensenkungen, höherer Sicherheit und besseren Möglichkeiten zur Durchführung von Geothermieprojekten“, so Stokłosa abschließend. „Die Endnutzenden werden von sicherer, nachhaltiger, wettbewerbsfähiger und finanziell tragbarer Energie profitieren.“
Schlüsselbegriffe
GEOTHERMICA, Energie, Geothermie, geothermische Energie, Forschung und Innovation, FuI