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Neuigkeiten von EU-TOPIA: Krebsbelastung in Europa mit wirkungsvollen Vorsorgeuntersuchungen verringern

Als das EU-TOPIA-Projekt im August 2020 endete, hatte es in mehreren europäischen Ländern Fahrpläne zur Verbesserung der Vorsorgeprogramme für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs eingeführt. Nun – zwei Jahre später – werden diese Fahrpläne verfeinert und in Aktionspläne umgesetzt.

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Das EU-finanzierte Projekt EU-TOPIA (EU-TOPIA: TOWARDS IMPROVED SCREENING FOR BREAST, CERVICAL AND COLORECTAL CANCER IN ALL OF EUROPE) erarbeitete Fahrpläne voller detaillierter Maßnahmen für Italien, die Niederlande, Slowenien und Finnland, die zur Erweiterung vorhandener Krebsvorsorgeprogramme oder Früherkennungsaktivitäten vorgesehen sind. Jede von etwa 160 Personen aus 32 europäischen und zwei außereuropäischen Ländern nahm an mindestens einem Workshop teil. In all diesen Ländern bekamen Fachleute für Krebsvorsorgeprogramme die Gelegenheit, sich ernsthaft mit ihrem Überwachungsprozess, den langfristigen Folgen, Hindernissen und möglichen Änderungen auseinanderzusetzen. Zudem entwickelte EU-TOPIA ein Bewertungsinstrument, mit dem die Nutzenden ihre Überwachungsdaten hochladen und die Ergebnisse ihrer aktuellen Vorsorgeprogramme berechnen können. „Mit diesem Instrument erhielten viele Länder erstmals auf der Grundlage ihrer Epidemiologie- und Screening-Daten einen Einblick in die Auswirkungen ihrer eigenen Vorsorgeprogramme“, erläutert Projektkoordinator Prof. Dr. Harry de Koning vom Erasmus University Medical Center in den Niederlanden. Das Nachfolgeprojekt EU-TOPIA-EAST setzt die umfassenden Fahrpläne in Aktionspläne für Georgien (Brustkrebs), Montenegro (Darmkrebs) und Rumänien (Gebärmutterhalskrebs) um. Auf dieser Basis haben die drei Länder mit den Vorbereitungen zur Einführung verbesserter Maßnahmen für die Krebsfrüherkennung begonnen. In Westgeorgien wird im Frühjahr 2023 ein neues Zentrum zur Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen für Brust- und Gebärmutterhalskrebs eröffnet. Rumänien wird mit systematischer Krebsvorsorge auf Einladung beginnen. Nach einer Pause von mehr als zwei Jahren läuft in Montenegro das Darmkrebsvorsorgeprogramm wieder an. Das Land verfolgt außerdem das Ziel, seine Kapazitäten für Darmspiegelungen auszubauen. Die EU-TOPIA-Partner sind in der EU-Politik zu Krebsvorsorgeuntersuchungen als Teil einer Sachverständigengruppe sehr aktiv aufgetreten. Diese arbeitete mit der hochrangigen Sachverständigengruppe für den wissenschaftlichen Beratungsmechanismus der Europäischen Kommission zusammen, die 2022 Empfehlungen veröffentlichte, die in einer Überarbeitung der Ratsempfehlungen zur Krebsvorsorge resultierten. Diese überarbeiteten Empfehlungen stellen eine von 42 Maßnahmen aus Europe’s Beating Cancer Plan (Europas Plan gegen den Krebs) dar. „Insbesondere die Empfehlung zur Durchführung von Lungen- und Prostatakrebsvorsorgeuntersuchungen wird einen erheblichen Anstieg der Anzahl der zur Früherkennung eingeladenen Menschen und einen Rückgang der Krebstodesfälle in ganz Europa bewirken“, schließt Prof. Dr. de Koning. Für den Erfolg von EU-TOPIA spielte die EU-Finanzierung eine wichtige Rolle. In den kommenden Jahren sind nun weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlergehen zu erwarten. Es besteht das Potenzial, dass die veränderten Krebsvorsorgeprogramme das Leben Tausender europäischer Bürgerinnen und Bürger retten werden.

Schlüsselbegriffe

EU-TOPIA, Krebs, Screening, Vorsorge, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Darmkrebs