Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Article available in the following languages:

Drehen sich bei jüngeren Menschen mehr Gedanken um das Klima?

In einer Studie werden Generationenunterschiede in Bezug auf die Auswirkungen des Klimawandels untersucht.

Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Nicht zuletzt dank der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg wird allgemein davon ausgegangen, dass jüngere Generationen sich mehr um die Auswirkungen des Klimawandels sorgen als ältere. Wenn Sie irgendwann ab den 1980er Jahren geboren sind, stehen die Chancen gut, dass die Bedrohung durch die Erderwärmung einen höheren emotionalen Tribut von Ihnen fordert, so das Ergebnis neuerer Forschung.

Klimabedingte Ängste

Ein Forschungsteam der Universität Cardiff sowie der Universität Bath im Vereinigten Königreich erfasste landesweit Daten aus Erhebungen, die zwischen 2020 und 2022 durchgeführt wurden, um die Generationenunterschiede im Hinblick auf die Einstellung zum Klimawandel zu analysieren. Diese Umfragen beinhalteten 10 Fragen, mit denen die Überzeugungen, Risikowahrnehmungen und erlebten Emotionen der Befragten in Bezug auf den Klimawandel bewertet wurden. Die in der Zeitschrift „Communications Earth & Environment“ veröffentlichten Ergebnisse verdeutlichen, dass Generation Z und Millennials im Vergleich zu Generation X, Babyboomern und Nachkriegsgruppen mehr Angst, Schuldgefühle und Empörung über die Auswirkungen des Klimawandels empfinden. „Es wird weithin angenommen, dass jüngere Generationen sich mehr mit dem Klimawandel beschäftigen als ältere Generationen, aber das wurde noch nie systematisch erfasst“, kommentiert Hauptautor Prof. Wouter Poortinga von der Universität Cardiff in einer Pressemitteilung. „In unserer Studie haben wir festgestellt, dass die jüngere Generation insgesamt ein höheres Maß an klimabezogenen Überzeugungen, Risikowahrnehmungen und Emotionen aufweist.“

Ein Generationenunterschied, aber …

Die Forschenden ermittelten keine Generationenunterschiede in Bezug auf den Glauben an die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels. Die verschiedenen emotionalen Reaktionen auf den Klimawandel könnten ein Grund dafür sein, warum die jüngeren Generationen aktiver und engagierter sind. „Die Kluft zwischen den Generationen in Bezug auf den Klimawandel liegt jedoch hauptsächlich in den emotionalen Reaktionen auf den Klimawandel und nicht in den Überzeugungen über den Klimawandel“, so Prof. Poortinga. „So bestehen zum Beispiel keine Generationenunterschiede in der Meinung über die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels, obwohl ältere Altersgruppen eher die Auffassung vertreten, dass die Auswirkungen des Klimawandels bereits zu spüren sind.“ Einerseits legt die Studie nahe, dass negative Gefühle das Wohlbefinden junger Menschen beeinträchtigen können. Andererseits können sie als Motivation zum Handeln dienen. „Während das Bewusstsein für den Klimawandel in allen Generationen weit verbreitet ist, fühlen sich die jüngeren Generationen viel stärker davon bedroht und reagieren emotionaler“, fügt Prof. Poortinga hinzu. „Das ist nicht völlig überraschend, wenn man bedenkt, dass die jüngeren die Auswirkungen des Klimawandels stärker als die älteren Generationen zu spüren bekommen werden.“ „Wir müssen jedoch aufpassen, dass wir den jüngeren Generationen nicht die Aufgabe aufbürden, den Klimawandel zu bewältigen. Die älteren Generationen tragen die Verantwortung, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel für künftige Generationen abzuschwächen“, schließt Prof. Poortinga.

Schlüsselbegriffe

Klimawandel, Klima, Millennials, Gen Z, Gen X, Babyboomer, jung, Generation