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Kann der Mensch lernen, glücklich zu sein?

In einer Studie, der ersten ihrer Art, wurde gezeigt, dass Glück durch Übung erlernt und aufrechterhalten wird.

Glück bedeutet für jeden Menschen etwas anderes – das Spielen eines Instruments oder das Treiben von Sport. Fast alle sind sich wohl aber einig, dass es dabei darum geht, das Leben in vollen Zügen zu genießen und das Beste daraus machen zu wollen. Glück ist der Schlüssel dazu, dass wir die beste Version unserer selbst sein und unser Bestes geben können. Aber wie viele Menschen arbeiten auch tatsächlich so daran, glücklich zu sein, wie sie es tun würden, wenn sie eine Fähigkeit erlernen und pflegen wollen würden? Eine Forschungsgruppe der Universität Bristol im Vereinigten Königreich fand heraus, dass Glück tatsächlich erlernt werden kann, dass es jedoch nur von kurzer Dauer ist, wenn nicht hart daran gearbeitet wird. Das liegt daran, dass die anfängliche Steigerung des Wohlbefindens ständige Bemühungen und die fortlaufende Einübung von Gewohnheiten wie Dankbarkeit und Meditation erfordert, um einen langfristigen Nutzen zu erzielen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Higher Education“(öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht.

Der Schlüssel zum Glück

Der Hauptautor Bruce Hood, Professor für Entwicklungspsychologie in der Gesellschaft an der Universität Bristol, ist Leiter des Kurses „Wissenschaft des Glücks“(öffnet in neuem Fenster). In diesem bahnbrechenden Kurs, der 2018 ins Leben gerufen wurde, werden Studierende im ersten Studienjahr zu den neuesten wissenschaftlichen Studien zum Thema Glück unterrichtet. Er leitete ein Forschungsteam, das in einer Studie – der ersten ihrer Art – das langfristige Wohlbefinden der Teilnehmenden eines Glückskurses beobachtete. Es bat fast 230 Studierende, die in den Studienjahren 2019/2020 und 2020/2021 an „Wissenschaft des Glücks“ teilgenommen hatten, eine wiederholte Selbsteinschätzung des Wohlbefindens vorzunehmen. Ziel war es, herauszufinden, ob sie eine langfristige Veränderung erfahren hatten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Studierenden ihr Wohlbefinden deutlich verbesserten, sofern sie die im Kurs erlernten Interventionen der Positiven Psychologie konsequent anwandten.

Der Glückshack

„Es ist wie im Fitnessstudio – wir können nicht erwarten, dass wir einen Kurs machen und für immer fit sind. Genau wie bei der körperlichen Gesundheit müssen wir auch an unserer psychischen Gesundheit kontinuierlich arbeiten, sonst sind die Verbesserungen nur vorübergehend“, so Hood in einer Pressemitteilung(öffnet in neuem Fenster). „Diese Studie zeigt, dass die Teilnahme an einem Kurs – sei es im Fitnessstudio, in einem Meditationsretreat oder an einem evidenzbasierten Glückskurs wie dem unseren – nur der Anfang ist: Sie müssen sich darauf einlassen, das Gelernte regelmäßig anzuwenden.“ Er fügte hinzu: „Der Großteil unserer Lehrinhalte dreht sich um Interventionen der Positiven Psychologie, die die Aufmerksamkeit vom Selbst weg lenken, indem der Mensch anderen hilft, mit Freundinnen und Freunden zusammen ist, Dankbarkeit zeigt oder meditiert. Das ist das Gegenteil der gängigen ‚Selbstfürsorge‘-Doktrin – doch zahllose Studien haben gezeigt, dass es uns dabei hilft, uns von negativen Grübeleien zu befreien, die die Grundlage für so viele psychische Probleme sein können, wenn wir nicht zu viel über uns selbst nachdenken.“

Schlüsselbegriffe

glücklich, Glück, Wohlbefinden, Psychologie, psychische Gesundheit