VI - Den menschlichen Einfluss auf die CO2-Speicherung in den Meeren bestimmen
Wir werden Nutzungsszenarien für die Gewinnung von Meeresressourcen erstellen, die mit den gemeinsamen sozioökonomischen Entwicklungspfaden verknüpft sind und die Auswirkungen menschlicher Prozesse auf den Kohlenstoffkreislauf in den Meeren aufzeigen.
Richard Sanders, Projektkoordinator OceanICU
Die Meere nehmen etwa 25 % des gesamten Kohlendioxids(öffnet in neuem Fenster) auf, das in die Atmosphäre gelangt. „Dadurch gewinnen wir zwar Zeit für die Entwicklung von Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels und zur Anpassung daran, doch die Versauerung der Meere nimmt zu, wodurch die Nahrungskreisläufe gestört werden“, sagt Richard Sanders von NORCE(öffnet in neuem Fenster) und Koordinator des EU-finanzierten Projekts OceanICU(öffnet in neuem Fenster). „Zu untersuchen, wie biologische Prozesse, einschließlich Ernährung und Ausscheidung, zur biologischen Kohlenstoffpumpe beitragen, ist Pionierforschung.“ Aufgrund der hohen Variabilität der Kohlenstoffflüsse über Zeit und Ort erfordert die genaue Quantifizierung der genauen Kohlenstoffaufnahme der Meere große Datenmengen. „Leider stimmen die Daten und Modelle zur CO2-Aufnahme im Ozean einfach nicht überein“, kommentiert Sanders. OceanICU wird dabei helfen, diese Ungereimtheiten zu beseitigen. OceanICU wird messen, wie sich der Kohlenstoffkreislauf in einem sich verändernden Klima voraussichtlich entwickeln wird, und sich dabei auf den Einfluss der groß angelegten Fischerei und Gewinnung von Bodenschätzen konzentrieren. Die Daten werden als Grundlage für KI-gestützte Entscheidungshilfen dienen, die Verantwortlichen der Politik dabei helfen sollen, die Kompromisse, die für die Steuerung künftiger Investitionen, insbesondere für den Übergang zu einer grünen Wirtschaft, erforderlich sind, nachhaltig zu bewältigen. Die Kohlenstoffkreisläufe der Meere umfassen den Austausch an der Meeresoberfläche, der durch eine Vielzahl von Prozessen wie Abkühlung und biologische Kohlenstoffaufnahme durch photosynthetische Organismen angetrieben wird. „Aktivitäten wie Fischerei, Energiegewinnung und der Abbau von Bodenschätzen beeinflussen wahrscheinlich die biologischen Flüsse“, so Sanders. Es werden Daten aus öffentlich zugänglichen Datenbanken, einschließlich der Klimamodellierung des CMIP-Archivs(öffnet in neuem Fenster) und dem Surface Ocean CO2 Atlas(öffnet in neuem Fenster), wissenschaftlicher Literatur und Experimenten, erhoben, um neue Simulationen zu erstellen. Diese werden die wahrscheinlichen Auswirkungen bedeutender gesellschaftlicher Veränderungen modellieren, wie z. B. die im europäischen Grünen Deal verankerten Ziele zur Klimaneutralität, die voraussichtlich die Nachfrage nach Bodenschätzen aus dem Meer erhöhen werden. „Wir werden Nutzungsszenarien für die Gewinnung von Meeresressourcen erstellen, die mit den gemeinsamen sozioökonomischen Entwicklungspfaden(öffnet in neuem Fenster) verknüpft sind und die Auswirkungen menschlicher Prozesse auf den Kohlenstoffkreislauf in den Meeren aufzeigen“, fügt Sanders hinzu. Die Ergebnisse werden letztlich in die politische Entscheidungsfindung einfließen und das Ziel des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, die Kohlenstoffspeicher der Meere(öffnet in neuem Fenster) in die globale Bestandsaufnahme einzubeziehen, sowie den Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen(öffnet in neuem Fenster) unterstützen.