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Inhalt archiviert am 2022-11-18

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Exotische biologische Ressourcen als Ausgangsstoff für neue Arzneimittel

Vom Institut für technologische Prospektivstudien (IPTS) bei der Gemeinsamen Forschungsstelle wird zu verschiedenen Gebieten der technologischen Forschung eine Reihe unter dem Titel "Prospective Notes" herausgegeben. In der dritten dieser Mitteilungen geht es um die Nutzung...

Vom Institut für technologische Prospektivstudien (IPTS) bei der Gemeinsamen Forschungsstelle wird zu verschiedenen Gebieten der technologischen Forschung eine Reihe unter dem Titel "Prospective Notes" herausgegeben. In der dritten dieser Mitteilungen geht es um die Nutzung exotischer biologischer Ressourcen für die Entwicklung neuer Arzneimittel. Im übrigen wird die Problematik untersucht, die mit der Nutzung von Extrakten aus lebenden Organismen für diesen Zweck zusammenhängt. Bisher sind nur wenige der auf unserem Planeten in großer Zahl vorkommenden Arten auf eine mögliche Nutzung in der Pharmazie geprüft worden. Während sich das Gros der biologischen Ressourcen in der Dritten Welt befindet, ist der Absatz von Arzneimitteln auf Europa und Amerikakonzentriert. Seit der Konferenz von Rio de Janeiro im Jahre 1992 sehen sich jedoch die auf diesem Gebiet tätigen Unternehmen einem zunehmenden Druck ausgesetzt, mit dem für den Zugang zu biologischen Ressourcen ein entsprechender Ausgleich durchgesetzt werden soll. Zur gleichen Zeit ist zu beobachten, daß den Naturprodukten mit Verbindungen, die mit neuen, äußerst effektiven Synthesetechnologien hergestellt werden, ein starker Konkurrent erwächst. Naturprodukte haben jedoch gegenüber synthetischen Verbindungen den Vorteil, daß sie eine unbegrenzte strukturelle Vielfalt und eine unbegrenzte Mischung unterschiedlicher Verbindungen aufweisen. Wirklich innovative Produkte dürften daher eher aus der Natur als der kombinatorischen Chemie kommen, zumindest in den nächsten Jahren. Das IPTS sieht den Schwerpunkt der weiteren zielgerichteten Forschung auf folgenden Gebieten: - Gegenwärtige und künftige Tendenzen bei der Wettbewerbsposition der Naturprodukte in der Arzneimittelentwicklung im Vergleich zu neuen Syntheseverfahren, genetischen Ansätzen und Arzneimittelentwurf; - Haltung der Entwicklungsländer im Ergebnis der weiteren Verhandlungen zur Umsetzung der Konvention über die biologische Artenvielfalt, und zwar besonders bezüglich des Preises der Naturressourcen; - Politische Optionen für die Nord-Süd-Zusammenarbeit bei der Erkundung der Artenvielfalt bei Sicherung gleichen Nutzens und Vermeidung des Ausverkaufs von biologischen Ressourcen durch wenige; - Elemente einer Forschungsstrategie, mit der sich die Wirksamkeit der Suche nach neuen, aus der Natur gewonnenen Arzneimitteln erhöhen ließe.