Die Europäische Kommission startet Pilotprojekte zur elektronischen Beschaffung
Als Teil ihrer ständigen Anstrengungen zur Verbesserung der Effektivität des riesigen öffentlichen Beschaffungsmarktes der Europäischen Union, startete die Europäische Kommission soeben im Rahmen der sogenannten SIMAP-Initiative die ersten beiden Pilotprojekte. SIMAP (Systeme d'Information pour les Marches Publics) wird moderne Informationstechnik nutzen, um potentielle Lieferanten in größtmöglichen Rahmen über Vertragsmöglichkeiten im Bereich Beschaffung im öffentlichen Sektor zu informieren und sie in die Lage zu versetzen, darauf zu reagieren und mit dem Käufer auf elektronischem Weg in Verbindung zu treten. Zum Start der Pilotprojekte sagte Mario Monti, das für Binnenhandel zuständige Mitglied der Kommission, daß die Entwicklung und Anwendung einer effektiven Politik der Beschaffung im öffentlichen Sektor von grundlegender Bedeutung sei, um dem öffentlichen Sektor die bestmöglichen Dienstleistungen zu niedrigsten Kosten zur Verfügung zu stellen und es außerdem von vorrangiger Bedeutung sei, den Lieferanten in der EU dabei zu helfen, im immer härter werdenden weltweiten Wettbewerb auf dem Beschaffungsmarkt konkurrenzfähig zu sein.Weiterhin betonte er die Notwendigkeit, die gegenwärtig vorhandenen Systeme zur Sammlung und Verbreitung von Informationen im gesamten Bereich der Gemeinschaft auszuweiten und zu verbessern und Vertrauen und Bindungen zwischen Lieferanten und vertragschließenden Stellen aufzubauen. Das Kommissionsmitglied verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, daß SIMAP der Entwicklung in diese Richtung einen entscheidenden Anstoß geben wird und bemerkte, daß zu erwarten sei, daß diese Initiative, obwohl sie mit zwei relativ einfachen Projekten beginnt, letzten Endes derart ausgeweitet wird, daß sie alle Lieferanten und Beschaffungsstellen innerhalb der EU und darüber hinaus erreicht. Die beiden ersten Pilotprojekte der SIMAP-Initiative umfassen etwa achtzig von den Mitgliedstaaten benannte Stellen und Informanten, zu denen einige der größten Einkäufer des öffentlichen Sektors in Europa gehören. Im ersten Pilotprojekt nutzen die Stellen E-Mail, um Ankündigungen für Ausschreibungen und Vertragsabschlüsse zu versenden, die zur Veröffentlichung im "Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften" und seinem elektronischen Pendant TED (Tenders Electronic Daily) vorgesehen sind. Das zweite Pilotprojekt wird die Mittel bereitstellen, die den Lieferanten leichteren On-line-Zugang zu Ausschreibungsmöglichkeiten und Aufträgen ermöglichen. Es wird ihnen außerdem andere Informationen liefern, die in den Mitgliedstaaten bereits zur Verfügung stehen und die ihnen dabei helfen können, konkurrenzfähiger auf die Möglichkeiten im Bereich der Beschaffung im öffentlichen Sektor zu reagieren. Sind diese Pilotprojekte erfolgreich, könnte die On-line Beschaffung auf alle potentiellen Käufer und Lieferanten sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU ausgedehnt werden.