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Inhalt archiviert am 2022-11-18

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Einführung neuer Verfahrensweisen im ESPRIT-Programm zur Verbesserung der Flexibilität

Für das spezifische Programm der Gemeinschaft auf dem Gebiet der Informationstechnologien (ESPRIT) ist eine Reihe neuer Verfahrensweisen mit dem Ziel eingeführt worden, die Flexibilität und Zugangsmöglichkeiten des Programms für in Frage kommende Teilnehmer zu verbessern. Im ...

Für das spezifische Programm der Gemeinschaft auf dem Gebiet der Informationstechnologien (ESPRIT) ist eine Reihe neuer Verfahrensweisen mit dem Ziel eingeführt worden, die Flexibilität und Zugangsmöglichkeiten des Programms für in Frage kommende Teilnehmer zu verbessern. Im vergangenen Jahr betraf dies folgende Maßnahmen: - Ein variables Arbeitsprogramm: Das Arbeitsprogramm, in dem die technischen Aufgaben und Unterstützungsmaßnahmen beschrieben sind, für die das Programm zu Vorschlägen aufruft, wird in jedem Jahr den sich verändernden Prioritäten in der Branche entsprechend angepaßt; - Häufigere themenorientierte Aufrufe, die rechtzeitig bekanntgegeben werden und so den Antragstellern eine Vorausplanung ermöglichen. Dies wird auch zu einer besseren Abstimmung der Aktivitäten des Programms mit denen anderer spezifischer Programme beitragen - insbesondere mit den Programmen ACTS und TELEMATICS. Allgemeiner gesagt, wird die Art und Weise der Programmdurchführung zunehmend feinabgestimmt, um damit dem Wandel bei Entwicklungen und Tendenzen Rechnung zu tragen; - Zweiphasen-Bewertungen: Hierbei kann für die erste Bewertung ein kurzgefaßter, relativ kostengünstiger Vorschlag eingereicht werden. Auf der Grundlage der Bewertung dieses Vorschlags kann dann ein weiterer vollständiger Vorschlag angefordert werden; - Die Möglichkeit einer fortlaufenden Einreichung in bestimmten Bereichen: Dadurch kann die Zeitplanung der im Rahmen des ESPRIT-Programm geleisteten Arbeit besser mit Abläufen außerhalb abgestimmt werden; - Schnellere Bewertung und Auftragsvergabe: Innerhalb von sechs Monaten nach dem Einsendeschluß eines Aufrufs kann ein Vertrag unterzeichnet werden und die Arbeit beginnen, wenn der Vorschlag aussagekräftig ist und die Partner im Konsortium rechtzeitig zu einer Einigung gelangen. Die Hauptzielsetzungen des Programms sind ebenfalls leicht abgeändert worden. Bisher lag die Betonung auf der Förderung der Zusammenarbeit zwischen IT-Unternehmen und der Stärkung der Informationstechnologiebranche der EU. In zunehmendem Maße wird die Unterstützung der Dienste und Technologien im Mittelpunkt stehen, welche die Grundlage für die im Entstehen begriffene Informationsgesellschaft bilden. Um hierbei eine entsprechende Effektivität zu erreichen, wird den Bedürfnissen der Nutzer und des Marktes größere Aufmerksamkeit gewidmet. Das Ziel des Programms besteht darin, die Wettbewerbsfähigkeit sämtlicher Wirtschaftsbereiche der EU (nicht allein des IT-Sektors) zu erhöhen und zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen. Dieses bedeutet im einzelnen: - die Verbreitung der besten Praktiken, die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Nutzer und Anbieter, die Unterstützung von Unternehmen in bezug auf den Zugang zu neuen Technologien, die nutzerfreundliche Gestaltung dieser Technologien sowie die Unterweisung der Nutzer in ihrer Anwendung stärker zu betonen; - Initiativen zur Unterstützung von KMU hinsichtlich ihrer Teilnahme am Programm und der Nutzbarmachung von Ergebnissen ins Leben zu rufen; - die Bemühungen zur Koordinierung der im Rahmen von einzelstaatlichen Initiativen und in Zusammenarbeit mit außereuropäischen Ländern geleisteten Arbeit zu verstärken; - in höherem Maße in die Verbreitung und kommerzielle Nutzung von Ergebnissen zu investieren sowie ihre Wirkung beispielsweise durch Technologietransfers und die Nutzung des World Wide Web zu erhöhen. Zum Aufbau der Informationsgesellschaft bedarf es umfassender Bemühungen unter Einbeziehung gesetzlicher und ordnungspolitischer Veränderungen, Initiativen in den Städten und Regionen, Änderungen in Schul- und Berufsbildungslehrplänen sowie bei der Herausbildung neuer Dienste. Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Informationstechnologien nehmen im Rahmen dieser Bemühungen eine Schlüsselstellung ein, da durch sie neue Hilfsmittel und Technologien bereitgestellt, die besten Praktiken verbreitet und Kosten verringert werden. Außerdem tragen sie zur Ausbildung von Fachleuten und zur Entwicklung von Normen bei. ESPRIT steht für den Beitrag zu diesen Bemühungen auf europäischer Ebene. In dem kürzlich veröffentlichten Buch "Anwendung der Informationstechnologien - 101 Erfolgsberichte aus dem ESPRIT-Programm" ("Applying Information Technology - 101 Success Stories from the ESPRIT programme") wird dargestellt, in welcher Weise durch das Programm die Elemente zum Aufbau der Informationsgesellschaft bereitgestellt werden. Die Ergebnisse der Vorhaben tragen dazu bei, daß: - effektivere Methoden der Unternehmens- und Fertigungsorganisation abgeleitet werden können und sich auf diese Weise Kosten, Abfallaufkommen und Umweltverschmutzung verringern lassen; - Innovationen durch Förderung des Zugangs zu rechtzeitiger Information und der Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Entwicklungshilfsmitteln beschleunigt werden; - neue Produkte und Dienste sowie neue Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen; - die Grundlage für leistungsfähigere öffentliche Dienste und einen besseren Zugang zu Regierungsbehörden und Verwaltung geschaffen wird. Auf der EITC'95-Ausstellung wurde eine Vielfalt von Ergebnissen gezeigt, die mit Hilfe des ESPRIT-Programms entwickelt wurden: - Dank der im Rahmen der ECAM-Projekte durch die Flat Panel Display Co. (Philips, Thomson-LCD, Sagam, Merck) geleistete Arbeit ist Europa nunmehr wichtiger Hersteller von flachen Displays, die ein wichtiger Bestandteil eines großen Teils der Erzeugnisse mit eingebauter IT (Display-Technologien) sind; - Der Zugang zu umfangreichen Multimediadatenbanken für Reise-, Kultur- und Unterhaltungsanwendungen ist durch einer Anzahl von neuen "nutzerfreundlichen" Technologien leichter geworden (Projekte INTUITIVE, IMPROVE-VAMP, EPOCH/EDS); - Informationstechnologie, die Leben retten und Leiden mindern kann, wurde im Rahmen von CHARADE (Waldbrandbekämpfung), PLANAR (Patienteninformationssystem für den Einsatz in Krankenhäusern) und NAOPIA (Erkennung von Fingerabdrücken) entwickelt; - Im Ergebnis einer Reihe von Vorhaben ist es nunmehr möglich, durch die automatische Teilekontrolle die Menge der entstehenden Herstellungsabfälle zu reduzieren. Bisher gab es im Rahmen des ESPRIT-Programms vier Aufrufe zu Vorschlägen. Der fünfte Aufruf zu Vorschlägen wird am 15. Dezember 1995 veröffentlicht. Zu den ersten beiden Aufrufen gingen mehr als 1.700 Vorschläge ein, von denen 430 für eine Mittelausstattung ausgewählt wurden. Die dafür zugewiesenen Mittel belaufen sich auf insgesamt mehr als 500 Mio ECU. Beim dritten Aufruf zu Vorschlägen, der am 15. Juni 1995 veröffentlicht wurde, gingen über 500 Vorschläge ein, deren Bewertung noch nicht abgeschlossen ist. Die Nutzer spielen eine wichtige Rolle. Im Falle der beiden ersten Aufrufe waren annähernd 38% aller Teilnehmer nutzerorientierte Unternehmen. Das ESPRIT-Arbeitsprogramm wird derzeit einer Überarbeitung unterzogen. Die neue Ausgabe wird Anfang 1996 vorliegen. Inhaltlich werden die Veränderungen relativ gemäßigt sein und den sich wandelnden Bedürfnissen der Branche sowie den zahlreichen eingegangenen Hinweisen Rechnung tragen.