IRDAC-Gutachten über wissenschaftliche und technologische Kooperation der Europäischen Union mit Entwicklungsländern
Der Beratende Ausschuß für industrielle Forschung und Entwicklung (IRDAC) der Europäischen Kommission hat ein Gutachten über wissenschaftliche und technische Kooperation mit Entwicklungsländern veröffentlicht. Dieses Gutachten beruht auf den Schlußfolgerungen einer im April 1995 organisierten Gesprächsrunde zu folgenden Punkten: - Die Erfahrungen europäischer Industrien bei gemeinsamer Forschungstätigkeit mit Entwicklungsländern; - Angetroffene Probleme und Chancen; - Die mögliche Rolle der Europäischen Union in diesem Zusammenhang; - Der Umfang, in dem das Programm der Europäischen Union für wissenschaftliche und technologische Kooperation mit Drittländern aus der Sicht der Industrie unter Berücksichtigung ihrer Erfordernisse und Prioritäten die richtige Strategie darstellt. Die Runde stellte fest, daß nur wenige europäische Industriezweige gemeinsam mit Entwicklungsländern Forschung treiben, und daß sich die an dieser Forschungstätigkeit Beteiligten vor viele Probleme gestellt sehen, so z.B. nur begrenzte Anerkennung industrieller Schutzrechte, schwierige Infrastrukturverhältnisse vor Ort und Mangel an Fachkräften. Schließlich folgerte die Runde, daß die Probleme der Entwicklungsländer wenig mit Forschung zu tun haben. Was diese Länder brauchen ist Anstoß des Industrialisierungsprozesses und Aufbau wettbewerbsfähiger Industrien. Der Ausschuß ist der Ansicht, daß die Europäische Union diesen Prozeß bei der Konzentration ihrer Anstrengungen auf die akademische Gemeinschaft, das Gesundheitswesen und die Landwirtschaft nicht wirklich gefördert hat. Er empfiehlt stärkere Förderung von Wissenschaft und Technik in diesen Ländern und die Anregung der wirtschaftlichen Aktivität durch Hilfe und Unterstützung in den Bereichen Erziehung und Berufsbildung, Technologie-Transfer und Zugang zu Kapital.