Das Verhältnis der Europäischen Union zur gesteuerten thermonuklearen Kernfusion
Die Europäische Kommission, GD XII, hat eine Schrift veröffentlicht, in der die Arbeit des spezifischen FTE Programms der Gemeinschaft auf dem Gebiet der gesteuerten thermonuklearen Kernfusion dargelegt wird, das Bestandteil des Vierten FTE Rahmenprogramms ist. Das langfristige Ziel dieses Programms besteht darin, sichere, umweltfreundliche Prototyp-Fusionsreaktoren zu entwickeln. In der Schrift werden die Errungenschaften der Europäischen Gemeinschaft hinsichtlich der Entwicklung von Fusionsenergie seit Ende der 1950er Jahre erläutert, als EURATOM, die Europäische Atomgemeinschaft, gegründet wurde. Dazu gehören auch die Errungenschaften des Projekts Gemeinsamer Europäischer Torus (JET) sowie die Beteiligung der Gemeinschaft an dem Programm Internationaler Thermonuklearer Versuchsreaktor (ITER) in Zusammenarbeit mit den USA, Japan und Rußland. Im Zentrum der Fusionsforschung im Zuge des Vierten Rahmenprogramms (1994-1998) steht die Vorbereitung einer neuen Generation von Reaktoren, d.h.: - der nächste Versuchsreaktor, der zur Zeit unter der Bezeichnung "Next Step" bekannt ist und die wissenschaftliche und technologische Eignung von Fusionsenergie für friedliche Zwecke demonstrieren soll; - ein Demonstrationsreaktor (DEMO), der zur Erzeugung beträchtlicher Mengen von Elektrizität imstande ist. Das Hauptziel der geplanten Forschung besteht darin, die erforderlichen Verbesserungen auf dem Gebiet der Plasmaphysik und Plasmatechnik zu erzielen und die Technologien zu entwickeln, die zum Betrieb von "Next Step" benötigt werden sowie eine Definition des DEMO Reaktors zu erarbeiten.