Europäische Umweltagentur - Stellungnahme zum Fünften Rahmenprogramm
Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat der Europäischen Kommission als Beitrag zu der Debatte über die Gestalt des Fünften FTE-Rahmenprogramms eine Stellungnahme vorgelegt. Entsprechend dem Auftrag der Agentur konzentriert sich die Stellungnahme auf die Forschung in den Bereichen von Umwelt und Klima. Das Papier enthält die Forderung nach einfachen Rahmenstrukturen, die besonders wichtige Umweltfragen hervorheben sowie Umwelt-F&E und -management in die verschiedenen Sektoren integrieren. Im einzelnen verlangt die EUA , der Umweltforschung in folgenden Bereichen Vorrang einzuräumen: - Themen: . Chemikalien in der Umwelt; . Grundwasserverseuchung und Trinkwasser; . Bodendegradierung; . Natur (Methoden zur Bewertung von Veränderungen); - Sektoren: . Verkehr; . Energie; - Regionen: . Mittelmeerraum; . Wassereinzugsgebiete; . Städtische Gebiete. Das EUA-Papier fordert eine ausgewogene Kombination von Grundlagen-und angewandter Forschung sowie angemessene Forschung zur Überwachung und Bewertung. Besonders wichtige Bereiche sind: - Entwicklung eines Frühwarnsystems zur Aufzeigung von Veränderungen in der Umwelt und der Technosphäre (Beitrag der Fernerkundung und Bodenrichtdaten); - Entwicklung von umwelt- bzw. gesundheitsorientierten Frühwarnsystemen in Ergänzung der traditionellen quellen- oder empfängerorientierten Überwachung; - Audit von Umweltproblemen mit einem von mehreren Faktoren bestimmten Hintergrund (konkrete Beispiele sind Asthma und Fortpflanzungsstörungen, für die Schadstoffe, aber auch natürliche Substanzen und die Lebensweise verantwortlich sind); - Problem der Lebensmittelchemikalien; - Rentabilitätsbewertung der Überwachung. Die EUA stellt die Notwendigkeit einer Schnittstelle zwischen Forschungs- und Politikentwicklung fest und fordert, daß im Haushalt des Fünften Rahmenprogramms adäquate Vorkehrungen dafür getroffen werden. In diesem Zusammenhang sind die Forschung auf dem Gebiet des integrierten Öko-Audits und die Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse gemeinschaftlicher Forschungsprogramme zu den besonders wichtigen Aktivitäten zu zählen. Im Hinblick auf die Umsetzung des Programms ruft die Agentur zu einer verstärkten Interaktion zwischen ihr selbst, der GD XII und der GD XI sowie der Gemeinsamen Forschungsstelle auf und empfiehlt die Einrichtung einer ständigen Kontaktgruppe. Außerdem schlägt sie die Beteiligung der EUA an Programmverwaltungsausschüssen und bei der Bewertung von Vorschlägen vor. Verstärkte Anstrengungen zur Verbesserung des Managements zielgerichteter Forschung seien vonnöten. Die EUA empfiehlt die Nutzung thematischer, nutzerorientierter Netzwerke, insbesondere im Hinblick auf die Verbreitung von Informationen und Forschungsergebnissen. Im Bereich der Weltraumanwendungen fordert die Agentur die Entwicklung von Interoperabilität zwischen Raum- und Umweltanwendungen.