Elektronische Katalogisierung: Die Zukunft der Bibliotheken
MARC, ein Akronym für "MAchine Readable Cataloguing", ist eine Sprachplattform der nächsten Generation, die zur Lösung spezieller Probleme beim elektronischen Zugriff auf Datenbanken und Kataloge von Bibliotheken entwickelt wurde. MARC ist ein von der International Federation of Library Associations and Institutions anerkanntes System, das die Standardisierung und Integration ihrer Dienste unterstützen soll. Ziel ist es, öffentliche Bibliotheken zu digitalisieren und in ein Netzwerk aus allgemein kompatiblen Daten einzubinden, und das ungeachtet der Unterschiede bei den Verfahren, die von den einzelnen Bibliotheken zur Katalogisierung ihrer bereits vorhandenen Datenstrukturen eingesetzt wurden. Da die meisten Bibliotheken identische Dienste anbieten und MARC in erster Linie dienstorientiert arbeitet, bietet der Austausch von Daten über eine kompatible Plattform hinweg nicht nur finanzielle Vorteile, sondern stellt auch eine exzellente Funktion für potenzielle Benutzer dar. MARC dient vor allem zum Austausch von Informationen, ermöglicht aber zugleich auch Informationssuchenden die Online-Bezahlung der anfallenden Gebühren und bietet dabei die Einfachheit und Sicherheit, die für einen solchen Dienst zu fordern sind. Das System verarbeitet außerdem Artikelbestellungen, verwaltet Leihgaben zwischen Bibliotheken und sorgt für die elektronische Bereitstellung von Dokumenten. Damit ist MARC in der Tat ein Programm mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Es basiert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, auf den Systemen Z39.50 und OPAC, die von professionellen Datenerfassern traditionell verwendet werden. MARC revolutioniert die digitale Welt mit seinen hoch entwickelten Applets zur Verarbeitung von heuristischen Tags und zum Metadaten-Labelling. Diese Verfahren ermöglichen es, in elektronischer Form vorliegende Informationen problemlos zu verfolgen, zu aktualisieren, zu katalogisieren, zu kopieren, aufzufinden und abzurufen. Dank seiner Konfigurierbarkeit ermöglicht es MARC künftig auch Informationsquellen wie z.B. Museen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Stellen, Daten in vernetzten Systemen zu speichern oder dort vorhandene Daten zu nutzen. Beeinträchtigt wurde die Effizienz vernetzter Informationsquellen stets durch die Formatvielfalt - Informationen mussten oft erst in ein "lesbares" Format umgewandelt werden. Mit dem Eintritt von MARC in die Welt der elektronischen Medien gehören Kompatibilitätsprobleme künftig der Vergangenheit an: MARC wendet seine Suchkriterien einwandfrei auf Daten in den Standardformaten HTML, XML, SGML, MPEG, JPEG, PDF, TXT und GIFF an, die auf die meisten vorhandenen Schnittstellen abgestimmt und daher für die allgemeine Öffentlichkeit besser zugänglich und benutzerfreundlicher sind. MARC wird möglicherweise nicht nur Bibliotheken und Betreibern von Informationsdiensten mehr Treffsicherheit verleihen, sondern angesichts seiner Einfachheit und Leistungsfähigkeit auch die Arbeit von Rechercheuren und die Recherche an sich effektiver gestalten.