Sturmwarnungen - Das FASTEX-Experiment
Während des Zeitraums vom 6. Januar bis 28. Februar 19897 lief ein einzigartiges Experiment unter Beteiligung von 11 Ländern auf beiden Seiten des Atlantiks (darunter drei nicht EU-Länder) zur Studie der Bildung und des Verlaufs von Stürmen und frontalen Wolkensystemen über dem Nordatlantik. Das FASTEX-Projekt (Experiment zur Verfolgung von Fronten und Atlantikstürmen), das vom gemeinschaftlichen spezifischen Forschungsprogramm auf dem Gebiet der Umwelt und des Klimas unterstützt wird, beinhaltete die gleichzeitige Beobachtung der Wetterverhältnisse durch Bojen, Schiffe, Flugzeuge und Satelliten. Menge und Qualität der dabei zusammengetragenen Daten waren einzigartig und gestatten nun Wissenschaftlern die Voraussage von Stürmen mit erhöhter Genauigkeit mehrere Tage im voraus. Trotz weiterer Verbesserungen der Methodik bei der Wettervorhersage in den letzten 20 Jahren, lassen sich starker Regen, Wind und Stürme häufig nur ungenau voraussagen. Einer der Hauptgründe liegt in der Schwierigkeit der Identifikation von Sturmvorläufern, insbesondere für über den Meeren entstehende Zyklone, für deren Beobachtung es relativ wenige Beobachtungsmöglichkeiten gegenüber denen zu Lande gibt. Außerdem sind numerische Wettervorhersage-Modelle noch weit von der Perfektion entfernt, und komplizierte Wolkenbildungsverfahren werden immer noch nicht verstanden. Ziel des FASTEX-Programms ist die Verbesserung bei der Sturmwarnung und bei der Wettervorhersage sowohl durch Beobachtung des Sturmverlaufs, als auch durch besseres Verständnis der Art und Weise der Intensivierung. Während der Durchführungsphase im Januar und Februar auf dem Flughafen Shannon in Irland entstanden im FASTEX-Gebiet 46 Zyklone, von denen 19 verfolgt und im Detail analysiert wurden. Der dabei erhaltene Datensatz enthält ein breites Spektrum von Zyklonen, klein und groß, von unterschiedlicher Stärke, und mit unterschiedlichen Bildungszeiten (langsam und schnell). Die Analysen dieser einzigartigen Daten sollen das Verständnis des Lebenszyklus und des Verlaufs von Zyklone im Nordatlantik und deren Wechselwirkung mit und Einfluß auf das europäische Klima verbessern helfen.