Welch schöne Klänge...
Es ist keine Überraschung, dass gerade Orgeln so eng mit der Feier von Gottesdiensten verknüpft sind. Die Reinheit ihres Klanges hat die großen Komponisten Europas so sehr in Erstaunen versetzt, dass viele von ihnen einfach nicht dem Reiz widerstehen konnten, Musik speziell für Orgeln zu komponieren. Allen Anstrengungen zum Trotz: Elektronische Orgeln sind einfach nicht vergleichbar mit diesen großartigen klassischen Orgeln, auch wenn sie durchaus schöne Musik hervorbringen. Kristallklar ist indessen nur die Unvollkommenheit ihres Klanges. Ein aktuelles Projekt im Rahmen des BRITE EURAM 3-Programms beschäftigt sich mit Entwicklungen zur Verbesserung der Klangergebnisse von nicht akustischen Orgeln. So hoffen die Projektteilnehmer beispielsweise, durch Untersuchungen der von einer klassischen Orgel erzeugten komplexen Wellenformen diese Muster so exakt identifizieren zu können, dass sie sich mit einer pfeifenlosen Orgel nachbilden lassen. Allerdings beschäftigt sich das Projekt nicht nur mit der Analyse von Wellenformen, sondern ist erheblich breiter angelegt und behandelt drei Schwerpunktgebiete. Das erste betrifft die Klangqualität, insbesondere im Zusammenhang mit synthetisch erzeugten Klängen. Das zweite beinhaltet die Klangausgabe und -verteilung unter besonderer Berücksichtigung der möglicherweise unbefriedigenden akustischen Verhältnisse von Gebäuden. Das dritte Interessengebiet umfasst die Klangsteuerung und -spezifikation. Da die meisten dieser Orgeln auf der Technologie der Klangsynthese basieren, sind die hierbei durchgeführten Tests so angelegt, dass sie eine Quantifizierung der Auswirkungen von Variablen zulassen, die mit den Hauptproblemen der Konstrukteure, Erbauer und Intonature eng verknüpft sind. Das Endergebnis des Projekts wird nicht nur allgemeine Vorteile für die Produktion synthetisch erzeugter Orgelmusik bringen, sondern auch für andere Digitaltechnologien von Nutzen sein, so z.B. für die Simulation von Musik, die auf anderen Musikinstrumenten produziert wurde.