IP-Dienste demnächst auch Online
Wie die Forschung nachgewiesen hat, ist der Schutz von geistigem Eigentum (Intellectual Property, IP) von entscheidender Bedeutung für ein gesundes Forschungs- und Entwicklungsumfeld. Wissenschaftler, Künstler und andere kreative Personen müssen sicher sein können, dass ihre Arbeit nicht unrechtmäßig imitiert wird. Auch die Europäische Union beschäftigt sich mit Fragen rund um das geistige Eigentum, um so die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu verbessern. In Europa stellt diese Thematik wegen der Diversität der Urheberrechtsgesetze, die in den Mitgliedstaaten bereits bestehen, eine besondere Herausforderung dar. Hier muss ein harmonisierter Ansatz gefunden werden. Mit den von der EU finanzierten Projekten MIPEX I und II sollten Wege aufgezeigt werden, einige der bürokratischen Hürden auszuräumen, die mit IP-Dienstleistungen verbunden sind. Die Projekte führten Patentämter aus mehreren europäischen Ländern mit Endanwendern zusammen und hatten eine Serie gemeinsamer Standards zum Ergebnis, die den Interessen beider Seiten der Transaktion gerecht werden. Drei Hauptdienstleistungen wurden dabei für den Online-Zugriff bereit gestellt. Der elektronische Zugriff zu IP-Datenbeständen ist inzwischen für alle teilnehmenden Patentämter möglich. Der gesamte Vorgang der elektronischen Aktualisierung von Urheberrechten ist zur Zeit vom britischen Patentamt und in Kürze auch von den anderen Patentämtern verfügbar. Die elektronische Anmeldung von IP-Schutzrechtsanträgen im Online-Zugriff erwies sich als größte Herausforderung. Die Arbeit von MIPEX II erbrachte eine komplette Serie von Software-Anforderungen, die von einem externen Provider implementiert wird. Die Datensicherheit hat sehr hohe Priorität für alle Informationen, die über das Internet zugänglich gemacht werden. Die Public-Key-Infrastruktur, ein Industriestandard für die Datensicherheit, wurde von einem externen Spezialisten implementiert. Eine vollständige Implementierung von IP-Diensten per Internet wird zweifellos die Inanspruchnahme der Dienste eines kommerziellen Providers rechtfertigen. Die Teilnehmer an MIPEX II möchten die im Projekt gesammelten Erfahrungen ausbauen. Künftig sollte die gesamte Palette des Dienstleistungsangebots im Online-Zugriff zur Verfügung stehen. Außerdem sollten alle übrigen Patentämter in ganz Europa in das System einbezogen werden. Es sind allerdings noch weitere Anstrengungen nötig, um die IP-Verfahren zu rationalisieren so die europäische Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.