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Supercritical fluids to extract and / or degrade organic waste materials especially flame retardants

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Abfallmanagement für Flammschutzmittel in Elektronik-Kunststoffen

Chemische Flammschutzmittel kommen verbreitet zur Anwendung, um das Brandrisiko in den verschiedensten Consumerprodukten wie z.B. Computern oder Fernsehgeräten zu reduzieren. Doch die angewandten Verfahren zur Entsorgung dieser möglicherweise gefährlichen Chemikalien - insbesondere beim Recycling von elektronischen oder elektrischen Altgeräten - waren bislang unzulänglich. Dieses von der EU finanzierte Projekt zeigt nun eine neue, kostengünstige und umweltverträgliche Lösung auf, die nicht nur die Aufbereitung von Consumer-Massenprodukten oder Industrieabfällen gestattet, die diese Chemikalien enthalten, sondern sich auch zum Extrahieren von Mineralstoffen für die Wiederverwendung eignet.

In den meisten Kunststoffteilen, die für Massenprodukte der Consumer-Elektronik wie z.B. PCs oder Fernseher hergestellt werden, werden der Kunststoffmischung vor Beginn der chemischen Verbindung Flammschutzmittel als Additive hinzugefügt. Diese Substanzen verhindern, dass die Kunststoffe Feuer fangen und enthalten in der Regel organische Halogenderivate, die in Berichten von Arbeitsschutz- und Gesundheitsorganisationen als möglicherweise gefährliche Chemikalien eingestuft werden. Doch noch immer gibt es keine geeigneten und zugleich kostengünstigen Techniken für die umweltverträgliche Entsorgung dieser Spezialsubstanzen. Deshalb kommt bei der hier vorgeschlagenen Technologie ein innovativer Prozess für ein hoch effektives Abfallmanagement von Flammschutzmitteln zur Anwendung, die in elektronischen und elektrischen Geräten enthalten sind. Hierbei gestattet ein Verfahren, das ohne organische Lösungsmittel auskommt und mit einer Kombination aus Kohlendioxid und Wasser unter superkritischen Bedingungen arbeitet, die Extraktion und weitere Zersetzung oder die Oxidation der Extrakte zu Mineralstoffen. Das Verfahren ist auch anwendbar für die Aufbereitung von Abfällen, die halogenierte organische Stoffe enthalten, wie sie beispielsweise in vielen Betrieben der Chemie- oder Pharmaindustrie anfallen. Dazu wurden mehrere Komponenten gebaut, so z.B. eine Dünnfilm-Extraktionsanlage, ein Gegenstromreaktor für superkritisches Wasser und ein Durchlauf-Mikrowellenreaktor zur Aufbereitung von Industrieabwässern. Diese Komponenten und andere technische Neuerungen wie z.B. eine Online-Messanlage auf der Basis der Nahinfrarot-Spektroskopie waren das Resultat intensiver Forschung. Darüber hinaus lieferten wertvolle Forschungsarbeiten über die Wechselwirkung zwischen den wichtigsten Betriebsparametern und dem Prozess weitere Verbesserungen für die Prozesskonzepte, indem geeignete Modellierungs- und Simulationstechniken angewandt wurden. Vor der Entsorgung gibt es im Abfallmanagement noch die 3R-Optionen (Reduce, Reuse, Recycle = Vermeiden, Wiederverwenden, Wiederaufbereiten), von denen in dieser Prioritätsfolge Gebrauch gemacht werden kann. Die rapiden technischen Fortschritte bei den elektrischen und elektronischen Geräten haben den Berg von Altgeräten ständig wachsen lassen. Hier haben die Senkung des Verbrauchs an solchen Geräten oder deren Wiederverwendung Vorrang, während das Recycling die letzte Alternative ist. Auf dem Weg zu diesem Ziel könnte eine Nutzung der Projektergebnisse die beteiligten Industriezweige zu neuen wissenschaftlichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten anregen.

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