Entwicklung von Geschäftsmodellen für 4G-Technologien
Das branchenweit als MIND (Mobile IP based Network Developments) bekannte Projekt soll dazu beitragen, dass 4G-Systeme über mehrere Funkdienste hinweg einen nahtlosen Zugang zu Breitbanddiensten ermöglichen. Weitere Aktivitäten sind unter anderem die Schaffung neuer Geschäftsmodelle für die Bereitstellung und den Betrieb künftiger Breitbanddienste und der dafür notwendigen Netzwerke. Die anfängliche Forschungsarbeit zeigte die Notwendigkeit neuer Netzwerktopologien wie z.B. selbstorganisierende Ad-hoc-Netzwerke, eines verbesserten QoS-Supports in auf mobilen IP-Netzen, Erweiterungen für HIPERLAN/2 sowie von Untersuchungen zum künftigen Spektrumbedarf auf. Diese Forschungsarbeit bildete eine der vier Zielsetzungen und sieht auch die zügige Schaffung kundenspezifisch konfigurierter Breitband-Multimediadienste und Anwendungen vor. In MIND wurden alle Arbeitsaktivitäten in sechs Pakete eingeteilt, deren Ziel es ist, eine nahtlose Bereitstellung von IP-Diensten und Anwendungen sowie die Entwicklung neuer Geschäfts- und Servicemodelle zu erreichen. Weitere Ziele sind die Unterstützung mobiler Internet-Anwendungen, die Anbindung an ein gemeinsames IP-Netzwerk über eine Reihe von Funk-Schnittstellen und die Durchführung von Programmen zur Erprobung der MIND-Architektur in UMTS-, Wireless-LAN- und Ipv6-Testnetzen. Diese Aktivitäten wiederum führten zu der Erkenntnis, dass der Bereich Authentifizierung/Zugang/Abrechnung (Authentication/Access/Accounting, AAA) ein extrem wichtiges Element darstellt. In MIND wurde somit ein Nachfolger für die gute alte SIM-Karte entwickelt, und zwar durch die Schaffung eines Domain-Modells, mit dem ein Sicherheits-Rahmenwerk definiert werden soll, über das sich innovative und flexible Dienste bereitstellen lassen. Außerdem wurde ein Rahmenwerk aufgezeigt, das als flexibles und dynamisches Service-API-Netzwerk für Anwendungs-Provider dienen soll. Die heute in MIND entwickelten Geschäftsmodelle haben das Potenzial, künftige mobile IP-Netze auf dem Markt wettbewerbsfähiger zu machen. Die Projektergebnisse werden daher auch für Netzbetreiber von Nutzen sein, die ihre bestehenden Festnetze ausbauen wollen, ebenso für diejenigen, die APIs anbieten und zugleich die volle Sicherheit und größtmögliche Nutzung ihrer Ressourcen gewährleisten wollen. Darüber hinaus wurden alle mit dem Projekt MIND verfolgten Konzepte weitreichend publiziert, und mindestens ein großer IT-Player setzt das Modell bereits für die Definition von WLAN-Produkten ein.