Neue europäische Normen für die Spracherkennung
Die Leistungsfähigkeit von Spracherkennungssystemen bei der telefonischen Übertragung lässt meist nach, wenn sich andere Menschen zur gleichen Zeit in der Nähe unterhalten oder wenn der Sprecher mit Akzent spricht. Das SMADA-Projekt hat einen aktiven Beitrag zur Festlegung einer neuen europäischen Norm für eine geräuschstabile Front-End-Anwendung bei der Distributed Speech Recognition (DSR) geleistet. Dieser Standard führt zu einer beträchtlichen Verbesserung der Stabilität und Genauigkeit der automatischen Spracherkennung (Automatic Speech Recognition - ASR) unter realen Bedingungen und ermöglicht die Spracherkennung bei der Verbreitung über Mobilfunknetze. Mit Hilfe von DSR kann bei Verwendung einer wirkungsvollen Methode zur Geräuschverringerung die Qualität der sprachlichen Signale verbessert werden. Die Beeinflussung durch Umgebungslärm, Einschränkungen der Bandbreite, Encoder/Decoder (Codec) Effekte sowie Übertragungsfehler wird verringert. All diese Faktoren führen zu einer negativen Beeinflussung der Leistungsfähigkeit des Erkennungssystems. Der offizielle Standard ist eine der wichtigsten Errungenschaften des Projektes und wurde im Oktober 2002 vom European Telecommunications Standards Institute (ETSI) veröffentlicht. Momentan gibt es weitere Diskussionen zu dieser Norm, die im Rahmen des Third Generation Partnership Project (3GPP) auf ihre Umsetzbarkeit als Standard-Codec-Komponente für sprachfähige Dienste in kabellosen Netzwerken der Dritten Generation (3G) hin untersucht wird. Dieses Ergebnis des SMADA-Projektes könnte sich kurz- oder mittelfristig als sehr wertvoll erweisen, wenn sprachfähige und multimodale Dienste in 2.5G und 3G-Netzen verfügbar sein werden.