Nicht-intrusive Untergrunduntersuchungen für Ökologie- und Infrastrukturprojekte
Industrielle und militärische Stilllegungsaktivitäten, Abfallentsorgungsverfahren und versehentliche Ölflecken haben in den kommunalen Landschaften ein Vermächtnis schäbiger Plätze hinterlassen. Die Gemeinden müssen oftmals ernste finanzielle und ökologische Hürden überwinden, um diese "Brachflächen" zu rehabilitieren. Die Verfügbarkeit von Grünflächen, Haftungsfragen, Zeit und Kosten für die Reinigung sowie die mangelnde Bereitschaft, in ältere kommunale Bereiche zu investieren, behindern Investitionen aus dem Privatsektor und die Wiederverwendung der Brachflächen. Eines der Zielstellungen des HYGEIA-Projekts lag in der Entwicklung kosteneffizienter Verfahren, mit denen Verschmutzungsquellen sowie deren Ausmaße und Verteilung zur Steigerung der Landrehabilitation bestimmt werden können. Das Projekt sollte dieses Problem durch die Entwicklung einer speziellen Software und gezielter Tools zur Datengewinnung lösen, die insbesondere über Komponenten zur Gewinnung seismischer, widerstandsbezogener und GPR-spezifischer Daten verfügen. Die in einer Datenbank mit Merkmalen von Brachflächen und verschmutzten Plätzen gesammelten Informationen werden zur Entwicklung realistischer Untegrundmodelle und zum Test von Zwischen- und Endlösungen genutzt. Zu diesem Zweck wurden mehr als 30 topaktuelle Referenzen zu den akustischen und elektrischen Eigenschaften von Materialien im Rahmen einer umfassenden Bibliografie-Prüfung betrachtet. Darüber hinaus wurden an unterschiedlichen Proben sedimentologische, elektromagnetische, chemische und radioaktivitätsbezogenen Messungen durchgeführt. Diese Proben stammten von Teststätten, die die Klassen des breiten und dringenden Interesses auf dem Gebiet der Neugestaltung von Brachflächen repräsentieren. Und schließlich lieferten Sandkasten-Modellexperimente Einblicke in die entsprechende Untergrundstruktur, einschließlich Rohrleitungen aus PVC und Metall, die vollständig oder teilweise mit unterschiedlichsten Flüssigkeiten, Stahlkugeln oder Lehmblöcken gefüllt sind. Die neue nicht-intrusive Untersuchungstechnologie kann eine Alternative zu den gewöhnlich angewandten invasiven Verfahren darstellen, die nur lokalisierte Informationen zu hohen Kosten liefern. Alle in der Datenbank enthaltenen Informationen sollten die Gestaltung und Umsetzung einer kosteneffizienten Kombination unterschiedlicher geophysikalischer Methoden verbessern. Der vorgeschlagene integrierte Ansatz wird der Gewinnung vergleichbarer Informationen bei vielfältigsten Bodenbedingungen dienen.