Innovative Technik zum Aufrauen für die Schuhindustrie
Ein unter Umständen schwieriger Bereich bei der industriellen Fertigung von Schuhen ist das Befestigen der Sohle, wobei die Qualität eine sehr wichtige Rolle spielt und die Rentabilität stark beeinflusst wird. Insbesondere ist eine schlechte und unbeständige Oberflächenbehandlung vor der Sohlenbefestigung für Abnutzungserscheinungen verantwortlich. Gleichzeitig sind die Arbeiter Gesundheits- und Sicherheitsrisiken in Verbindung mit dem Lederstaub in der Arbeitsumgebung ausgesetzt, da die Oberflächenbehandlung für gewöhnlich ein manueller Vorgang ist. Aufgrund dieser Problemlage wurde im Rahmen des IRIST-Projektes ein neuartiges Verfahren für die Oberflächenbehandlung von Leder und synthetischen Materialien entwickelt. Man geht davon aus, dass mithilfe dieser Innovation die Qualität der Oberflächenvorbereitung sowohl für geklebte als auch für angespritzte Schuhsohlen verbessert wird und somit die Kosten für Garantieleistungen und Fehlproduktionen gesenkt werden können. Die Ergebnisse der IRIST-Studie könnten darüber hinaus zu einem effizienteren Einsatz von Rohstoffen beitragen und dabei ein umweltfreundliches und gesundes Arbeitsumfeld unterstützen. Bei den Projektergebnissen handelte es sich zum Teil um eine neuartige Technik, bei der mit einem feinen Kiesstrahl die oberen Lederschichten abgetragen werden, um das Material aufzurauen. Die Stärke der Klebeverbindung hängt stark von den daraus resultierenden Oberflächeneigenschaften und der abgetragenen Ledermenge ab. Man achtete besonders auf die Durchführbarkeit des Verfahrens bei den Lineargeschwindigkeiten, die für das Aufrauen eines ganzen Schuhs benötigt werden. Mithilfe eines einfachen linearen Prüfstandes wurden unter verschiedenen Bedingungen und mehreren Parametern Erprobungsversuche durchgeführt. So wurden beispielsweise der Strahlwinkel, die Geschwindigkeit des Kiesstrahls und seine Dichte variiert. Man überprüfte die Verlässlichkeit der Technik wurde auch für synthetische Proben. Alle Proben wurden hinsichtlich derselben Reihenfolge der Klebefestigkeiten mithilfe von Kontrollsensoren untersucht. Die Tauglichkeit der Feinkiesstrahlmethode zur Abtragung der Lederoberfläche wurde sehr erfolgreich nachgewiesen und es zeigte sich, dass sie für haltbares Obermaterial eingesetzt werden kann. Das Verfahren kann darüber hinaus auch in anderen Gebieten zum Tragen kommen. Die Einführung einer Technik zur Qualitätsüberwachung, die im Rahmen des Projektes für die Anwendung in jedem Aufrauungsverfahren entwickelt wurde, kann erhebliche Kostensenkungen im Zusammenhang mit der Qualitätsüberwachung bei der Integration in automatisierte Verfahren bringen.